Quer durch die Lüneburger Heide

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Quer durch die Lüneburger Heide ist ein Eintagesrennen im Straßenradsport durch die Lüneburger Heide, das international als „eine der ältesten deutschen Fernfahrten“ gilt.[1] Die Strecke führt von Hannover über Walsrode bis nach Visselhövede[2] mit einer Länge von mehr als 140 Kilometer.[3] Heutiger Veranstalter des vormals auch als „Quer durch“ bezeichneten Radrennens und heutigen Radtourenfahrens ist der Radsport-Verein Concordia Hannover von 1909.[4]

Seit dem Kaiserreich

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Das Rennen – schon zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs unter dem Titel „Quer durch die Lüneburger Heide“ – wurde erstmals 1912 ausgetragen. Veranstalter war in den ersten Jahren der Verein Radfahrer-Verein Pfeil von 1909. Start und Ziel lagen beim Gasthof Heine im hannoverschen Stadtteil Vahrenwald. Die Strecke führte über Langenhagen, Mellendorf, Essel und Walsrode nach Visselhövede, und – nach einer Pause von 20 Minuten – von dort wieder zurück.[2]

Zur Zeit der Weimarer Republik eröffnete die DRU wiederholt jeweils gegen Ende des Monats März die Saison der Straßenrennen mit der Fernfahrt „Quer durch die Lüneburger Heide“, wie das in Österreich erscheinende Wiener Sport-Tagblatt im Laufe der 1920er Jahre immer wieder berichtete:[5][6][7] Wenige Monate vor dem Höhepunkt der Deutschen Hyperinflation starten im März 1923 90 Teilnehmer. Nach einem Massensturz von 20 Fahrern gleich nach dem Start, in den auch der Sieger des Vorjahres „Bücher (Hannover)“ verwickelt war, gewann „F. Kramer (Hannover)“ an der Spitze mit sieben Mann mit neuer Rekordzeit von 4:40 vor Rosenbusch, Neumann, Hartmann, Eicke, Seitz, Kempinski, Merkt, Axel Fricke und Breinle.[5]

Am 29. März 1924 verwies die Tageszeitung Neues Wiener Tagblatt auf ihren einzigen Sonderartikel zum Thema Radfahren, auf das Rennen Quer durch die Lüneburger Heide.[8] Unter diesem Titel berichtete das Wiener Sport-Tagblatt am selben Tag vom „Überraschungssieg von Fricke (Hannover)“ vor dem aus Berlin teilnehmenden Kloß und den beiden Nächstplatzierten aus Saarbrücken. Den Sieg konnte Alex Fricke mit einer Zeit von 5:14:21 erringen.[6]

1926 gewann der Berliner Rudolf Wolke vor seinem Bruder Bruno Wolke und dem Mannheimer „K. Schuler“ in 5:03:58.[1]

Ende März 1927 berichtete das Sport-Tagblatt unter der Überschrift Vom Internationalen Rennsport von dem von der DRU veranstalteten Rennen mit 150 Teilnehmern, darunter der Unions-Meister Hermann Buse. Mit einer Fahrzeit von 4:19 errang der aus Berlin kommende Nickel vor seinem Berliner Kollegen Buse. Auch die drei nächstplatzierten Fahrer Büttner, Wolf und Kloß stammten aus Berlin.[3]

Eröffnung der deutschen Straßenrennsaison titelte das Wiener Sport-Tagblatt 1929, und berichtete über den Sieg des Hannoveraners „Kurt Schumacher“ in einer Zeit von 5:07 vor seinem – „wegen unerlaubter Unterstützung als nächst preisverlustig“ erklärten – Bruder Walter und den nächstplatzierten Bober (Hannover), Panse (Bremen) und Pappenberg (Hannover).[7]

Ab Ende Juli 1987 richtete der Radsport-Verein Concordia Hannover von 1909 das Rennen quer durch die Lüneburger Heide erstmals als Radtourenfahrt aus.[4]

Einzelnachweise

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  1. a b o. V.: Radfahren / Vom internationalen Rennsport. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 3. April 1926, S. 8 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  2. a b Walter Euhus: Der Radsport in Hannover, in Karin Brockmann, Stefan Brüdermann, Walter Euhus, Thomas Schwark: Hannover fährt Rad: Geschichte - Sport - Alltag. Ausstellung des Historischen Museums Hannover, Hannover 1999; Kuhle, Braunschweig 1999, ISBN 978-3-923696-90-1, S. 71–93; hier: S. 74
  3. a b o. V.: Vom Internationalen Rennsport. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 29. März 1927, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  4. a b o. V.: 1909 – 2009. 100 Jahre Radsportverein Concordia von 1909 Hannover e.V., Jubiläumsschrift, Hannover, 1909, passim; als PDF-Dokument zum Herunterladen auf der Seite linden-entdecken.de
  5. a b o. V.: Rennen in Deutschland. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 28. März 1923, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  6. a b o. V.: Quer durch die Lüneburger Heide / Überraschungssieg von Fricke (Hannover). In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 29. März 1924, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  7. a b o. V.: Eröffnung der deutschen Straßenrennsaison. In: Sportblatt am Mittag / Sport-Tagblatt. Sport-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes, 20. März 1929, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wst
  8. o. V.: (Unser „Sport-Tagblatt“). In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 29. März 1924, S. 9 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg