Rüdiger Bernhardt

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Rüdiger Bernhardt (* 8. September 1940 in Dresden) ist ein deutscher Germanist und Skandinavist.

Rüdiger Bernhardt war bis 1993 Germanist an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er beschäftigte sich unter anderem mit Werken Peter Hilles, darunter mit dem Seegesicht.[1]

Als Inoffizieller Mitarbeiter (IME) mit dem Decknamen „Faust“ versorgte er jahrelang die Stasi mit Gutachten zu Manuskripten von Autoren; er nahm damit Einfluss auf Druckgenehmigungsverfahren der DDR-Zensur. Infolge einer Bewertung eines Textes von Detlef Opitz durch den Stasi-Geheimgutachter wurde der Opitz-Text nicht gedruckt und der erfuhr staatliche Repressalien.[2][3] Bernhardt war von 1976 bis 1989 als Stasi-IM tätig. In den Akten existieren 13 maschinenschriftliche Gutachten, 41 Tonbandabschriften, 49 mündliche Berichte und 60 Treffberichte der Führungsoffiziere von ihm. Neben seinen Gutachten berichtete er über die Sektion Germanistik/Kunstwissenschaft an der Universität Halle und über mehr als 30 Personen.[4]

Bernhardt ist Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin

Literatur

  • Joachim Walther: Sicherungsbereich Literatur. Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik (= Ullstein. Nr. 26553). Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26553-7, S. 325.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rüdiger Bernhardt, Das Geheimnis des »Seegesichts« von Peter Hille, in: Peter-Hille-Blätter 1994, S. 43–71. Der Text steht als pdf zum Download auf der Seite der Peter-Hille-Gesellschaft bereit. Das Gedicht wurde auf S. 47 abgedruckt.
  2. Mitteldeutsche Zeitung: Jahrestag der Bücherverbrennung «Er ist ein Mann vom Fach», 7. Mai 2003
  3. Norbert Mecklenburg: „Der Prophet der Deutschen: Martin Luther im Spiegel der Literatur“, S. 223
  4. Joachim Walther: Sicherungsbereich Literatur. Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik (= Ullstein. Nr. 26553). Ullstein, Berlin 1999, ISBN 3-548-26553-7, S. 590.