Rafał Markowski

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Rafał Markowski (2019)
Bischofswappen von Rafał Markowski

Rafał Maciej Markowski (* 16. April 1958 in Józefów) ist ein polnischer römisch-katholischer Geistlicher und Weihbischof in Warschau.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rafał Markowski besuchte das Kleine Seminar in Płock und erlangte dort das Abitur. Von 1976 bis 1982 studierte er Philosophie und Katholische Theologie am Priesterseminar in Warschau.[1] Dort erlangte er mit der Arbeit Przedmiot przeżyć religijnych w świetle fenomenologii religii Gerarda van der Leeuwa („Der Gegenstand der religiösen Erfahrung im Lichte der Religionsphänomenologie von Gerardus van der Leeuw“) einen Magister Theologiae.[2] Er empfing am 6. Juni 1982 in der Johanneskathedrale in Warschau durch den Erzbischof von Warschau, Józef Glemp, das Sakrament der Priesterweihe für das Erzbistum Warschau.[1]

Nach der Priesterweihe war Markowski zunächst als Pfarrvikar der Pfarrei St. Nikolaus in Warka tätig.[1] 1985 setzte er sein Studien an der Katholischen Theologischen Akademie Warschau fort, an der er 1986 mit der Arbeit Pojęcie sacrum w świetle fenomenologii religii Mircea Eliade („Der Begriff des Sacrum im Lichte der Religionsphänomenologie von Mircea Eliade“) ein Lizenziat erwarb[2] und 1991 bei Tadeusz Dajczer mit der Arbeit Pojęcie sunnickiej społeczności muzułmańskiej (Umma) w ujęciu porównania ze współczesną katolicką koncepcją Kościoła („Das Konzept der sunnitisch-muslimischen Gemeinschaft (Umma) im Vergleich zum zeitgenössischen katholischen Konzept der Kirche“) zum Doktor der Theologie im Fach Fundamentaltheologie promoviert wurde.[3] Daneben war er von 1985 bis 1987 Seelsorger in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Konstancin.[4]

Von 1987 bis 1993 war Markowski Disziplinarpräfekt am Priesterseminar in Warschau, bevor er Direktor des kirchlichen Radiosenders Plus wurde.[1] Am 18. Januar 1999 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel Päpstlicher Ehrenkaplan.[5] Ab 2002 wirkte Markowski als Rektor der Kirche Selige Jungfrau Maria, Mutter Gottes in Warschau und ab 2008 zusätzlich als Pressesprecher des Erzbistums Warschau. Außerdem war er von 2012 bis 2013 auch Verwalter des Bischofshauses. Zudem lehrte er bereits ab 1992 als außerplanmäßiger Professor Religionswissenschaft an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau und an der Päpstlichen Theologischen Fakultät in Warschau.[6] Darüber hinaus gehörte er ab 2006 der Kommission für den Dialog mit den nichtchristlichen Religionen der Polnischen Bischofskonferenz[1] und ab 2007 der Warschauer Theologischen Gesellschaft Pater Roman Archutowski an.[2]

Am 4. November 2013 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularbischof von Obba und bestellte ihn zum Weihbischof in Warschau.[1] Der Erzbischof von Warschau, Kazimierz Kardinal Nycz, spendete ihm sowie dem gleichzeitig ernannten Weihbischof Józef Górzyński am 7. Dezember desselben Jahres in der Johanneskathedrale in Warschau die Bischofsweihe; Mitkonsekratoren waren der emeritierte Bischof von Warschau-Praga, Kazimierz Romaniuk, und der Apostolische Nuntius in Polen, Erzbischof Celestino Migliore. Markowski wählte den Wahlspruch Jezu, ufam Tobie („Jesus, auf dich vertraue ich“). Als Weihbischof ist Markowski zudem Generalvikar des Erzbistums Warschau. In dieser Funktion sind seine Zuständigkeitsbereiche die finanziellen Angelegenheiten, die wirtschaftlich-administrativen Angelegenheiten, die Wirtschaftsräte in den Pfarreien, die Sakralbauten, die Mitwirkung bei der Verwaltung größerer Investitionen sowie die Caritas auf diözesaner und pfarrlicher Ebene.[7] Darüber hinaus gehört er dem Konsultorenkollegium und dem Priesterrat des Erzbistums, als dessen stellvertretender Vorsitzender er zugleich fungiert, an.[8] Daneben wurde er 2014 an der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität Warschau im Fach Religionstheologie habilitiert.[9] 2016 war Markowski einer der Botschafter des Weltjugendtags in Krakau.[10] Ferner leitete er von 2019 bis 2021 das diözesane Organisationskomitee für die Seligsprechungsfeier von Stefan Kardinal Wyszyński und Róża Czacka.[6]

In der Polnischen Bischofskonferenz fungierte Markowski von 2016 bis 2022 als Vorsitzender des Rates für den interreligiösen Dialog und des Ausschusses für den Dialog mit dem Judentum.[6] Seit 2022 leitet er den Rat für die sozialen Medien.[11] Überdies gehört er seit 2021 dem Programmrat der Katholischen Nachrichtenagentur und dem Rat der Stiftung für den katholischen Informationsaustausch an. Zuvor war er ab 2014 Mitglied des Rates für die Kultur und den Schutz des kulturellen Erbes.[6]

Sein Bruder ist Grzegorz Markowski (* 1953), Frontmann der Band Perfect.[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem blauen Hintergrund des Wappens nimmt Rafał Markowski Bezug auf die Gottesmutter Maria. Im oberen Teil des Wappens ist ein Christusmonogramm dargestellt. Der weiße und der rote Strahl, die vom Monogram ausgehen, verweisen auf ein Bild der heiligen Maria Faustyna Kowalska. Außerdem ist eine Harfe zu sehen, die für Kunst und Musik steht. Beides spielt in der Familie Markowskis eine große Rolle.[12]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pojęcie sunnickiej społeczności muzułmańskiej (Umma) w ujęciu porównania ze współczesną katolicką koncepcją Kościoła. Katholische Theologische Akademie, Warschau 1991.
  • Józef Kowalczyk, Rafał Markowski: Świadectwo i służba. Rozmowy o życiu i Kościele. Oficyna Wydawniczo-Poligraficzna „Adam“, Warschau 2008, ISBN 978-83-7232-830-4.
  • Rozumienie chrześcijaństwa w badaniach ks. Tadeusza Dajczera w kontekście fenomenologi religii. Oficyna Wydawniczo-Poligraficzna „Adam“, Warschau 2013, ISBN 978-83-7821-066-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rafał Markowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Rinuncia di Ausiliare di Warszawa (Polonia) e nomina di nuovi Ausiliari. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. November 2013, abgerufen am 27. April 2024 (italienisch).
  2. a b c Ks. bp dr hab. Rafał Markowski. In: religioznawstwo.uksw.edu.pl. Archiviert vom Original; abgerufen am 28. April 2024 (polnisch).
  3. Pojęcie sunnickiej społeczności muzułmańskiej (Umma) w ujęciu porównania ze współczesną katolicką koncepcją Kościoła. In: nauka-polska.pl. Abgerufen am 27. April 2024 (englisch).
  4. Grzegorz Polak: Kto jest kim w Kościele: ekumeniczne „who is who“ chreścijaństwa w Polsce. Stan na dzień 15 lutego 1999. Katolicka Agencja Informacyjna, Warschau 1999, ISBN 978-83-911554-0-0, S. 230 (polnisch).
  5. AAS 91 (1999), S. 1012.
  6. a b c d Bp Rafał Markowski. Erzbistum Warschau, abgerufen am 27. April 2024 (polnisch).
  7. List Arcybiskupa Metropolity Warszawskiego do kapłanów Archidiecezji Warszawskiej. In: Erzbistum Warschau. Archiviert vom Original; abgerufen am 28. April 2024 (polnisch).
  8. Rada Kapłańska. Erzbistum Warschau, abgerufen am 27. April 2024 (polnisch).
  9. ks. dr hab. Rafał Maciej Markowski. In: nauka-polska.pl. Abgerufen am 28. April 2024 (englisch).
  10. Ambasadorzy ŚDM. In: krakow2016.com. Archiviert vom Original; abgerufen am 28. April 2024 (polnisch).
  11. Biskup Rafał Markowski. Polnische Bischofskonferenz, 11. April 2015, abgerufen am 27. April 2024 (polnisch).
  12. a b Tomasz Gołąb: Harfa w biskupim herbie. In: warszawa.gosc.pl. 7. Dezember 2013, abgerufen am 28. April 2024 (polnisch).