Reichstagswahlkreis Königreich Württemberg 15

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Königreich Württemberg 15 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 322; auch Reichstagswahlkreis Ehingen–Laupheim genannt) war der fünfzehnte Reichstagswahlkreis für das Königreich Württemberg für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und zum Zollparlament von 1868 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt 1868[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Zollparlamentswahl 1868 umfasste der Wahlkreis Königreich Württemberg 15 die Oberämter Reutlingen, Tübingen und Rottenburg. Dieser Landesteil entsprach ab 1871 dem Reichstagswahlkreis Königreich Württemberg 6. Der Wahlkreis für die Oberämter Blaubeuren, Kirchheim und Urach trug hingegen 1868 die Nummer Königreich Württemberg 4. Um die räumliche Kontinuität besser abzubilden, zeigt dieser Artikel für die Wahl 1868 daher die Ergebnisse des Wahlkreises Königreich Württemberg 4.

Wahlkreiszuschnitt ab 1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wahlkreis umfasste die Oberämter Blaubeuren, Ehingen, Laupheim und Münsingen.

Er war eine Parteihochburg der Württembergischen Zentrumspartei.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 97.168
1895 96.696
1900 98.377
1905 100.695
1910 103.066
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 66,7 24,6 8,9
1907 58,5 23,6 18,0
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 36,0 63,2
1905 35,7 63,7
1910 35,4 64,0

Un Württemberg trat die NLP als Deutsche Partei auf. Die amtliche Statistik führte die Abgeordneten zur Vergleichbarkeit mit den Wahlergebnissen in anderen Teilen Deutschlands als NLP, auch waren die württembergischen Reichstagsabgeordneten Mitglieder der Reichstagsfraktion der NLP. Die Darstellung in diesem Artikel folgt dem.

Abgeordnete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl Abgeordneter Partei Bild
Zollparlamentswahl 1868 bis 1871 Karl von Varnbüler fraktionslos-großdeutsch
Reichstagswahl 1871 bis 1879 Karl von Schmid NLP, später DRP
Ersatzwahl 1879 bis 1881 Franz Joseph Müller DRP 0
Reichstagswahl 1881 bis 1887 Joseph Utz Zentrum 0
Reichstagswahl 1887 bis 1918 Adolf Gröber Zentrum

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1868[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 13.281.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Karl von Varnbüler raktionslos-großdeutsch 10.362 0 0

1871[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 19.412 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 13.930, 26 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 71,9 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Karl von Schmid NLP 8684 0 0
Otto von Rechberg Zentrum 5210 0 0
0 Sonstige 36 0 0

1874[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.176 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 15.834, 23 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 78,6 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Karl von Schmid NLP 9005 0 0
Graf von Waldburg-Zeil Zentrum 6814 0 0
0 Sonstige 15 0 0

1877[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.379 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 17.495, 17 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 83,9 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Karl von Schmid NLP 9235 0 0
0 Zentrum 8249 0 0
0 Sonstige 11 0 0

1878[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.778 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 16.856, 17 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 81,2 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Karl von Schmid NLP 9340 0 0
Probst Zentrum 7509 0 0
0 Sonstige 7 0 0

Ersatzwahl 1879[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. September 1879 legte von Schmid sein Mandat nieder, da er zum Bundesratsbevollmächtigten ernannt worden war und es kam zu einer Ersatzwahl am 27. November 1879. Es fand ein Wahlgang statt. 20.406 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 13.698, 23 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 77,1 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Franz Joseph Müller DRP 8106 0 0
Landauer Zentrum 7385 0 0
0 Sonstige 7 0 0

1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.471 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 16.882, 34 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 82,16 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Joseph Utz Zentrum 9292 0 0
Franz Joseph Müller DRP 7363 0 0
0 Sonstige 27 0 0

1884[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.354 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 16.739, 19 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 82,3 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
0 K 7278 0 0
Joseph Utz Zentrum 9433 0 0
0 Sonstige 28 0 0

1887[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.653 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 18.990, 37 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 92,1 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
0 DRP 8841 0 0
Adolf Gröber Zentrum 10.165 0 0
0 Sonstige 14 0 0

1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kartellparteien NLP und Konservative einigten sich auf einen Kandidaten aus den Reihen der Reichspartei. Es fand ein Wahlgang statt. 20.536 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 13.652, 54 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 66,5 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Gottlieb Keller DVP 567 4,2 % Stadtschultheiß, Blaubeuren
Karl von Schmid DRP 2911 21,6 % 0
0 DRP 83 0,6 % 0
Adolf Gröber Zentrum 9939 73,1 % 0
0 Sonstige 98 0,7 % 0

1893[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.655 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 11.994, 121 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 58,1 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Conrad Haußmann DVP 699 5,9 % 0
Otto von Bismarck K 1138 9,6 % 0
Josef Maier S 442 3,7 % Dr., Schriftsteller, Stuttgart
Adolf Gröber Zentrum 9416 79,3 % 0
0 Sonstige 178 1,5 % 0

Ersatzwahl 1895[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Gröber zum Reichsgerichtsrat ernannt worden war, legte er sein Mandat nieder und es kam zu einer Ersatzwahl am 13. Dezember 1895. Es fand ein Wahlgang statt. NLP und Konservative schickten dieses Mal einen NLP-Vertreter ins Rennen. 20.507 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 16.066, 33 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 78,3 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Ludwig Quidde DVP 3289 20,5 % 0
Karl von Schmid NLP 2227 14,2 % 0
Karl Kloß S 110 0,7 % 0
Adolf Gröber Zentrum 10.346 64,5 % 0
0 Sonstige 10 0,1 % 0

1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 20.822 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 14.785, 30 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 71,0 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Friedrich von Payer DVP 1875 12,7 % 0
Lang NLP 2557 17,3 % Geheimer Kommerzienrat, Blaubeuren
Leickhardt S 350 2,4 % Schreiner, Stuttgart
Adolf Gröber Zentrum 9942 67,4 % 0
0 Sonstige 31 0,2 % 0

1903[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 21.228 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 15.812, 40 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 74,5 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Rudolf Schmid BdL 788 5,0 % Gutspächter, Platzhof bei Öhringen
Eugen Reihling DVP 1851 11,7 % Wirt, Bernloch
Lang NLP 1322 8,4 % 0
Preßmar S 651 4,1 % 0
Adolf Gröber Zentrum 11.067 70,2 % 0
0 Sonstige 44 0,3 % 0

1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 21.826 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 18.046, 37 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 82,7 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Eugen Reihling DVP 31 0,2 % 0
Maier NLP 5054 28,0 % Privatier, MdL, Schmiechen
Friedrich Göhring S 979 5,4 % 0
Adolf Gröber Zentrum 11.901 66,1 % 0
0 Sonstige 53 0,3 % 0

1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es fand ein Wahlgang statt. 22.196 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen betrug 19.319, 121 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 87,0 %

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Christoph Bubeck FoVP 4666 24,3 % Hauptlehrer Wippingen
Gottfried Kinkel S 1432 7,5 % 0
Adolf Gröber Zentrum 13.036 67,9 % 0
0 Sonstige 64 0,3 % 0

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1253–1255.
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 246.
  • L. Gerschel: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883, 1883, S. 148–149, Digitalisat.