Richard Auhagen

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Richard Auhagen (geboren um 1822 in Otterndorf;[1] gestorben nach 1880) war ein deutscher Wasserbauingenieur und Architekt.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Auhagen kam um 1822 als Sohn des Majors Auhagen (gestorben vor 1843) zur Welt. Er besuchte das Gymnasium Otterndorf und immatrikulierte sich anschließend am 1. Oktober 1843 in Hannover als Schüler an der dortigen Höheren Gewerbeschule. Bis 1845 oder 1846 belegte er die Fächer Elementar-, angewandte und höhere Mathematik, Mineralogie, Handzeichnen, mechanische Technologie und Baukunst.[1]

Für das Pumpenhaus der Wasserkunst Herrenhausen installierte Auhagen 1856 gusseiserne Rohre;
Ansicht während der Sanierung der historischen Fassade im März 2020

1856 baute Auhagen die von Leibniz initiierte „Englische Wassermaschine“ der Wasserkunst Herrenhausen um, wobei die älteren Bleirohre durch solche aus Gusseisen ersetzt wurden; in der Folge erreichte die Große Fontäne im Großen Garten eine Steighöhe von 44 Metern.[2]

Noch im Jahr 1860 unterstand Richard Auhagen als Hofbauinspektor gemeinsam mit den Hof-Bau-Beamten Georg Ludwig Friedrich Laves, Georg Heinrich Schuster, Justus Jacob Molthan und Heinrich Tramm dem Oberhof-Marschall-Amt unter Carl Otto Unico Ernst von Marlortie.[3]

Das 1880 eröffnete Große Palmenhaus im Berggarten von Hannover-Herrenhausen war seinerzeit das größte in Europa;
Ansichtskarte Nummer 46 von Georg Kugelmann, um 1898

In den Jahren von 1879 bis 1880 ersetzte Auhagen das zuvor von Laves in der Tradition älterer fürstlicher Orangerien errichtete Große Palmenhaus im Berggarten durch ein größeres, das seinerzeit das größte Gewächshaus in Europa war. Der baugeschichtlich bedeutende Bestand inklusive der Kulturen ging während der Luftangriffe auf Hannover in den Jahren 1943 bis 1945 verloren.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Richard Auhagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Herbert Mundhenke: 1162, in ders.: Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 9), Hannover: Hahnsche Buchhandlung, Bd. 1: 1831 – 1881, S. 41
  2. a b c Helmut Knocke, Hugo Thielen: Alte Herrenhäuser Straße sowie Berggarten in Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, zu Klampen, Springe 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, hier: S. 91, 146
  3. Sid Auffarth: Die „Königliche Bau-Commission“. Über die Schwierigkeiten mit der Stadtverschönerung, in Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. Revidierte Neuauflage der früheren Ausgabe unter dem Titel Vom Schloss zum Bahnhof, Hannover: Edition Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 978-3-88746-236-9 und ISBN 3-88746-236-X; S. 51–58; hier: 61; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche