Robert Kosch
Robert Paul Theodor Kosch (* 5. April 1856 in Glatz, Niederschlesien; † 22. Dezember 1942) war ein preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie sowie Ritter des Pour le Mérite mit Eichenlaub.
Leben
Robert wurde als jüngstes von zehn Kindern der Eheleute Hermann und Agnes Kosch, geb. Heinrich geboren. Am 23. April 1874 trat er als Secondeleutnant in das 4. Niederschlesische Infanterie-Regiment Nr. 51 ein. Von 1877 bis 1880 absolvierte er die Preußische Kriegsakademie. Am 3. April 1880 heiratete er Gertrude Noeggerath, mit der er drei Töchter hatte. Vom 1. April 1881 bis 31. März 1887 Bataillons- und Regimentsadjutant beim 1. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 132 in Glatz/Schlesien, wurde er am 1. April 1887 zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Es folgten weitere verschiedene Verwendungen.
Am 22. April 1912 wurde er zum Generalleutnant befördert und erhielt am 4. Juni 1912 die Ernennung zum Kommandeur der 10. Division in Posen. Mit dieser Einheit kämpfte er nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfolgreich an der Westfront. Am 9. Oktober 1914 wurde er zum Führer des I. Armee-Korps in Litauen ernannt, wo sich seine Truppen den zahlenmäßig überlegenen russischen Truppen entgegenstellten und nach anfänglichem Rückzug in der Winterschlacht in Masuren erfolgreich waren. Für diese Erfolge wurde Kosch mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Am 11. Juni 1915 zum Kommandierenden General des X. Reserve-Korps ernannt, führte er dieses in den Schlachten am Dnjestr, Gnisa Lipa, Krasnostaw bis an den Bug. Danach wurde er auf dem Balkan versetzt, wo er mit der ihm unterstellten 101. und 103. Division am Feldzug gegen Serbien teilnahm. Für diesen Erfolg erhielt Kosch am 27. November 1915 das Eichenlaub zum Pour le Mérite.
Ende Februar 1916 bei Verdun eingesetzt, wurde er am 18. August 1916 zum General der Infanterie befördert. Am 28. August 1916 erfolgte die Ernennung zum Führer des neugebildeten Generalkommandos (z.b.V.) Nr. 52, mit dem er im bulgarischen Donauraum zum Schutz gegen die ebenfalls in den Krieg eingetretenen Rumänen eingesetzt wurde. In der mehrtägigen Schlacht am Argesch, Ende November bis Anfang Dezember 1916, wurden die Rumänen besiegt und die rumänische Hauptstadt Bukarest eingenommen, womit der Zusammenbruch der rumänischen West- und Nordwestfront besiegelt war. Ab 1. Mai 1917 führte er zeitweilig die 9. Armee bis zum Eintreffen Johannes von Ebens als neuer Oberbefehlshaber.
Nach Auflösung der Donau-Armee im März 1918 nahm Kosch als Führer des Generalkommandos 52 an der Besetzung der Ukraine und der Kämpfe gegen die Rote Armee teil. Am 1. Mai 1918 erfolgte die Ernennung zum Oberbefehlshaber aller Truppen in Taurien und der Krim. Nach Kriegsende übernahm er das Kommando über den Grenzschutz Ost, bevor er am 10. Januar 1919 aus der Armee ausschied.
Kosch wurde 1942 auf dem Invalidenfriedhof in Berlin beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten.
Auszeichnungen
- Kronenorden II. Klasse am 18. Januar 1909
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Pour le Mérite mit Eichenlaub
- Pour le Mérite am 20. Februar 1915
- Eichenlaub am 27. November 1915
- Orden der Eisernen Krone I. Klasse mit Kriegsdekoration am 31. August 1915.
- Eiserner Halbmond am 20. Januar 1916
- Hanseatenkreuz Hamburg am 10. Juni 1916
- Friedrich-Kreuz am 17. Oktober 1916
- St. Alexander-Orden am 14. März 1917
- Großkreuz des Ö.-k. Leopold-Orden mit Kriegsdekoration am 13. September 1917
- Großkreuz des Albrechtsordens mit dem Stern in Gold und Schwertern am 22. August 1917
- Roter Adlerorden I. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern am 6. August 1918
Literatur
- Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens „pour le mérite“ im Weltkrieg. 2 Bände, Berlin 1935.
Weblinks
- persönlicher Nachlass im Bundesarchiv Abt. MA: Militärarchiv; Freiburg i. Breisgau
- Robert Kosch (engl.)
Personendaten | |
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NAME | Kosch, Robert |
ALTERNATIVNAMEN | Kosch, Robert Paul Theodor (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Offizier, zuletzt General der Infanterie |
GEBURTSDATUM | 5. April 1856 |
GEBURTSORT | Glatz, Schlesien |
STERBEDATUM | 22. Dezember 1942 |
- Militärperson (Preußen)
- Befehlshaber im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- General der Infanterie (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 2. Klasse
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Ordens der Eisernen Krone (I. Klasse)
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Träger des Albrechts-Ordens (Großkreuz)
- Träger des Hanseatenkreuzes (Hamburg)
- Träger des Eisernen Halbmondes
- Träger des St. Alexander-Ordens
- Person (Schlesien)
- Person (Glatzer Land)
- Deutscher
- Geboren 1856
- Gestorben 1942
- Mann