Rodgau Monotones

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Rodgau Monotones

Rodgau-Monotones und Henni Nachtsheim bei einem Konzert in Rodgau (2010)
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rock
Gründung 1977
Website www.rodgau-monotones.de
Gründungsmitglieder
Peter „Osti“ Osterwold
Albrecht „Ali“ Neander
Gitarre
Raimund „Ray“ Salg
Joachim „Joky“ Becker
Jürgen „Mob“ Böttcher
Aktuelle Besetzung
Gesang
Peter „Osti“ Osterwold
Gesang
Kerstin Pfau (seit 1991)
Gitarre
Albrecht „Ali“ Neander
Gitarre
Raimund „Ray“ Salg
E-Bass
Joachim „Joky“ Becker
Schlagzeug
Jürgen „Mob“ Böttcher
Matthias „Mattl“ Dörsam (seit 2002)
Ehemalige Mitglieder
Gesang, Saxophon
Hendrik „Henni“ Nachtsheim (1978–1990)
Gesang
Susanne Grawe (1984)
Saxophon
Christian Schneider (1984–1986)
Jo Reitz (1984–1986)
Saxophon
Achim Farr (1987–2001)
Trompete
Joachim „Jo“ Kunze (1996–2001)
Thomas Wimbauer (1977–2001)

Rodgau Monotones ist eine 1977 gegründete deutsche Rockband, benannt nach der hessischen Stadt Rodgau, die die Refrains ihrer auf Hochdeutsch vorgetragenen Lieder gerne mit Ausdrücken hessischer Mundart schmückt.

Die Liedtexte handeln vorwiegend vom Glück und den Tücken des Alltagslebens. Ihre größten Hits sind „Ei Gude wie!“, „St. Tropez am Baggersee“, „Die Hesse komme!“, „Hallo, ich bin Hermann“ und „Is nur Kino“. Die erste veröffentlichte LP hieß „Wollt ihr Musik, oder was?!“ und erschien im Jahr 1982 beim Rockport-Verlag (Bernd Gruber).

Bandgeschichte

Im November 1977 trafen sich fünf Musiker aus dem Großraum Rodgau zum ersten Mal im Proberaum und gründeten die „Rodgau Monotones“. Sie wollten zusammen Musik machen, die kein Deutsch- bzw. Jazzrock, sondern eher Party-Rock ist. In den ersten Jahren beschränkte man sich darauf, Stücke von ZZ Top, Johnny Winter und Queen mit deutschen Texten versehen darzubieten. Im Jahr 1978 stieß Hendrik „Henni“ Nachtsheim mit seinem Saxophon zur Band, der später auch als Mitglied des Comedyduos Badesalz bekannt wurde.

Der erste Auftritt der Band fand zum Fasching 1978 im Roxy in Offenbach am Main statt – als Pausenfüller von „Hartz Reinhard Revival“, in der ebenfalls Mob und Osti spielten. Danach folgten eine Reihe von Auftritten in kleineren Orten, wo bereits bis zu 2000 Leute zu den Konzerten kamen, als die Band in Frankfurt noch unbekannt war. Im Jahr 1980 folgte dann der erste Auftritt in der Batschkapp in Frankfurt-Eschersheim, der mangels Repertoire nach nur einer Stunde beendet war.

1982 nahmen sie ihr erstes Album Wollt ihr Musik, oder was? auf und gingen regional auf Tour. Mit der Singleauskopplung Ei Gude wie aus ihrem zweiten Album Fluchtpunkt Dudenhofen schafften sie ihre ersten Radioeinsätze. Die Charterfolge des Albums Volle Lotte (Platz 16) und der Single Die Hesse komme! (Platz 22) verhalfen den Rodgau Monotones zum endgültigen Durchbruch. Im Jahr 1985 legten sie mit dem Longplayer Wir seh’n uns vor Gericht (Platz 23) und der Singleauskopplung Hallo, ich bin Hermann (Platz 75) nach. Im selben Jahr spielten sie in der Band für Afrika zusammen mit anderen Rockgrößen auf der Kölner Domplatte den deutschen Beitrag Nackt im Wind zum „Live Aid Konzert“.

Der Teilnahme am Festival im Stadion am Bieberer Berg 1983 in Offenbach am Main mit Santana, Bob Dylan und Joan Baez folgte 1984 „Pampa-Power“ im Stadion des FSV Frankfurt am Bornheimer Hang mit „Flatsch, Die Crackers, Feinbein, Hob Goblin, Roger Chapman“, das Anti-WAAhnsinns-Festival und am 19. Oktober 1985 im Anschluss an einen Auftritt bei Kuli in Einer wird gewinnen zusätzlich noch einer im ARD-Rockpalast.

Der Karikaturist Chlodwig Poth produzierte 1985 mit seiner Tochter Leonore Poth einen 30-minütigen Musikfilm mit Zeichentrick-Elementen namens „Rodgau Melodies – Die Rodgau Monotones und ihre Lieder“ für den Hessischen Rundfunk. Die rudimentäre Handlung des Films – mittlerweile auf DVD erhältlich – spielte an einem Rodgauer Kiosk.

Am 27. Juli 1986 hatten sie einen gemeinsamen Auftritt mit Herbert Grönemeyer und der Band Die Toten Hosen bei der Demonstration gegen die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf.

Im Jahr 1987 stieg der Saxophonist Achim Farr zur „Sportsmänner“-Tour in die Band ein. 1990 verließ Henni Nachtsheim die Band und gründete zusammen mit Gerd Knebel von Flatsch! das Comedyduo Badesalz. Eineinhalb Jahre pausierten die Rodgau Monotones, dann fanden sie mit der Rodgauerin Kerstin Pfau den richtigen Ersatz für den Gesang.

Mitte des Jahres 2001 gab es einen erneuten Bruch, als Achim Farr die Band auf eigenen Wunsch verließ. Mit diesem Weggang wurde auch der Bläsersatz mit Joachim Kunze (Trompete) und Thomas Wimbauer (Posaune) aufgelöst. Als neuer Saxophonist kam Matthias „Mattl“ Dörsam.

Rodgau Monotones nach der Verleihung der Bürgermedaille der Stadt Rodgau

Im März 2003 feierten die Rodgau Monotones ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum („Silberhochzeit“) in zwei ausverkauften Konzerten in der Stadthalle Offenbach zusammen mit ihren alten Weggefährten Flatsch!, Hob Goblin, Die Crackers und 8000 Fans.

Ihr dreißigjähriges Bühnenjubiläum begingen die „Monotones“ am 30. August 2008 zusammen mit zahlreichen Gästen wie Anne Haigis und Wolfgang Niedecken und Wegbegleitern wie Hendrik Nachtsheim, Gerd Knebel oder Jürgen Zöller im Hanauer Amphitheater. Das dreistündige Konzert wurde am 28. September 2008 zusammen mit dem zweistündigen Unplugged-Konzert der „Monotones“ vom Mai 2008 sowie dem Film Rodgau Melodies vom hr-Fernsehen als „Die lange Rodgau Monotones Nacht“ ausgestrahlt.

Am 2. April 2009 erhielt Rodgau Monotones die Bürgermedaille in Gold der Stadt Rodgau.

Diskografie

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben
Volle Lotte
 DE1609.07.1984(24 Wo.)
Wir sehn uns vor Gericht
 DE2310.06.1985(14 Wo.)
Genial
 DE7902.10.2015(1 Wo.)
Singles[1]
Die Hesse komme
 DE2216.07.1984(15 Wo.)
Hallo ich bin Hermann
 DE7530.09.1985(1 Wo.)

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Singles

  • 1980 • Marmor, Stein und Eisen bricht (Vinyl)
  • 1983 • Ei Gude Wie (Vinyl)
  • 1983 • St. Tropez am Baggersee (Vinyl)
  • 1984 • Die Hesse Komme! (Vinyl)
  • 1984 • Volle Lotte (Vinyl)
  • 1985 • Mein Freund Harvey (Vinyl)
  • 1985 • Hallo ich bin Hermann (Vinyl)
  • 1985 • Band für Afrika - Nackt im Wind (Benefiz-Single) (Vinyl)
  • 1986 • Keine Lust (zu tanzen) (Vinyl)
  • 1986 • Kopfweh (Vinyl)
  • 1988 • So oder so (Vinyl)
  • 1988 • Wir spielen immer nur dasselbe (Vinyl)
  • 1988 • Wir ham das Recht und die Pflicht zur Party (Vinyl) (WEA)
  • 1990 • Ei Karl (Männer ohne Nerven) (Vinyl)
  • 1990 • Gigantisch (Vinyl)
  • 1991 • Die Zeitzocker
  • 1994 • Das ist heute nicht mein Tag
  • 1995 • Bad Orb, Bad Orb
  • 1998 • Die Hesse Komme '99
  • 1999 • Vielen Dank für Garnix
  • 2003 • Silberhochzeit (Die Single) (Rockport/rough trade)

Studioalben

  • 1982 • Wollt Ihr Musik, oder was?! (Rockport Records)
  • 1983 • Fluchtpunkt Dudenhofen (Rockport Records)
  • 1984 • Volle Lotte (Rockport Records)
  • 1985 • Wir seh'n uns vor Gericht (Rockport Records)
  • 1986 • Sportsmänner (WEA)
  • 1988 • Schön, reich und berühmt (WEA)
  • 1990 • Sieben (EMI)
  • 1994 • Eukalyptus now! (MMS, ab 1998 vertrieben bei Rockport Records)
  • 1998 • The Too Early Tapes
  • 2000 • Adrenalin (USG, übernommen 2000 von TIS/Warner, übernommen 2002 vertrieben bei Rockport Records/Rough Trade)
  • 2003 • Silberhochzeit (Rockport Records)
  • 2005 • Volle Lotte - Hessen Platin (Rockport Records)
  • 2008 • Ein Leben für Lärm
  • 2015 • Genial

Livealben

  • 1984 • „Live“ – zur ZDF-Sendung „spezial“ (Rockport Records)
  • 1992 • Live Plus (2 CD) (Rockport Records)

Kompilationen

  • 1996 • Risiken und Nebenwirkungen (2 CDs) (Rockport Records)
  • 1992 • Ein schönes Durcheinander (Rockport Records)
  • 1997 • Kerle Kerle
  • 1998 • Best Of
  • 2010 • Das Beste (2 CDs) (Rockport Records)

Video und DVD

  • 2000 • Adrenalin (Video)
  • 2003 • Silberhochzeit (Live in der Stadthalle Offenbach mit den Gästen des 25-jährigen Jubiläums Flatsch, Die Crackers und Hob Goblin) (Rockport Records)
  • 2004 • Geklaut (Live im Amphitheater in Hanau)
  • 2013 • Bergfest (Video)(Live aus dem Amphitheater Hanau - zum 35. Bandjubiläum)

Hessische „Nationalhymne“

Hessenflaggen schwenkende Zuschauer auf dem Rodgau-Monotones-Konzert am Kranzplatz in Wiesbaden 2013

Ihr selbstironisches Lied „Die Hesse komme!“ gilt vielen seit dem Erscheinen in den 1980er Jahren als hessische Landeshymne und übertrifft in Popularität das offizielle Hessenlied bei weitem. Noch 2005 wurde es in einer Pressemitteilung der Grünen-Fraktion im Hessischen Landtag als die „Offizielle Hessen-Hymne“ bezeichnet.[2]

Quellen

  1. Chartplatzierungen Deutschland
  2. Tarek Al-Wazir: Offizielle Hessen-Hymne: „Erbarmen zu spät, die Hesse komme“. 21. Dezember 2005 (online [abgerufen am 9. Januar 2006] Pressemitteilung).

Weblinks

Commons: Rodgau Monotones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien