RollDock-S-Klasse

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RollDock-S-/ST-Klasse
Schiffsdaten
Schiffsart Halbtauchender Schwergutfrachter
Reederei Roll Group
Bauwerft Larsen & Toubro, Hazira
Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg
Bauzeitraum 2007 bis 2016
Gebaute Einheiten 5
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 142,30 m (Lüa)
Breite 24,00 m
Tiefgang (max.) 5,67 m
Vermessung 12.802 BRZ / 3.841 NRZ
 
Besatzung 25
Abweichende Daten – ST-Klasse
Länge

151,50 m

Breite

25,40

Vermessung

15.382 BRZ

Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselmotor (Wärtsilä W9L32)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 9.000 kW (12.237 PS)
Höchst­geschwindigkeit 18,0 kn (33 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Abweichende Daten – ST-Klasse
Maschine

2 × Dieselmotor (MAK 9M32)

Höchst-geschwindigkeit

17,0 kn (31 km/h)

Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 8.000 tdw
Rauminhalt 17.000 m³
Abweichende Daten – ST-Klasse
Tragfähigkeit

9.000 tdw

Rauminhalt

18.768 m³

Sonstiges
Klassifizierungen DNV

Die RollDock-S- bzw. ST-Klasse[1] ist eine fünf Schiffe umfassende Schwergut-/Dockschiffklasse der Roll Group[2]. Das Typschiff, die Rolldock Sun, entstand in der indischen Werft Larsen & Toubro und wurde im Jahr 2010 mit 18-monatiger Verspätung fertiggestellt.[3] Die Schiffe stellen die ersten Schiffe der Reederei RollDock dar. Sie zählen zu den leistungsfähigsten und modernsten Schiffen ihrer Art.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem RollDock die Vorentwicklung der Schiffe im eigenen Haus abgeschlossen hatte, wurde im Jahr 2006 zunächst ein vier Schiffe umfassender Bauauftrag mit der Option für weitere vier Schiffe mit der Werft Larsen & Toubro in Hazira vereinbart. Aufgrund von Verzögerungen beim Bau stornierte RollDock die Aufträge für das dritte und vierte Schiff des ersten Lots und verzichtete auf die Nutzung der vier Optionen.[4] Bis Dezember 2011 waren zwei der 2006 bestellten Schiffe,[5] die RollDock Sun sowie die RollDock Sea, in Dienst gestellt. Stattdessen wurden zwei Einheiten in einer verbesserten und größeren Modifikation als ST-Klasse[6] bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft geordert.[7] Die RollDock Star wurde im Dezember 2013 fertiggestellt, die RollDock Storm folgte im Juni des Jahres 2014.[8] Nachdem Larsen & Toubro das begonnene dritte Schiff 2016 auf eigene Rechnung fertiggestellt hatte, übernahm RollDock es schließlich doch – auch, um eine Übernahme durch Mitbewerber auszuschließen.[4]

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schiffsklasse vereint verschiedene Eigenschaften unterschiedlicher Schwergutschiffstypen in sich. Sie kann mit ihren zwei 350-t-Kränen (kombinierte SWL 700 t) Ladung konventionell laden und löschen (Lift on-/Lift off-Verfahren). Außerdem verfügt die Schiffsklasse über eine verstellbare Heckrampe, die mit maximal 4000 t belastet werden kann (Roll on-/Roll off-Verfahren). Darüber hinaus kann sich das Schiff absenken und so schwimmende Ladung bis maximal 7000 t aufnehmen (Float in-/Float out-Verfahren).[9]

Die Schiffe verfügen bei einem maximalen Tiefgang von 5,67 m über eine Tragfähigkeit von 8.000 dwt (S-Klasse) bzw. 9.000 dwt (ST-Klasse). Allerdings beträgt der Tiefgang im getauchten Zustand bis zu 12,40 m, dann verfügt der Laderaum über eine mit Wasser gefüllte Tiefe von 6,50 m. Der rund 116 Meter (S-Klasse) bzw. rund 119 Meter (ST-Klasse) lange Laderaum kann mit bis zu 17.000 m³ (S-Klasse) bzw. 18.768 m³ (ST-Klasse) Schüttgut beladen werden. Der maximale Belastung der Tankdecke beträgt 12 t/m². Die Liebherr-Krane verfügen jeweils bei einem Radius von bis zu 18 Metern über eine Hebefähigkeit vom 350 t (kombiniert 700 t). Bei einer Auslage von bis zu 33 Metern können noch jeweils 200 t gehoben werden.

Wie bei allen Dockschiffen sind die Aufbauten vorne angebracht. Dies hat mehrere Vorteile: Zum einen ist bei hoher Ladung die Sicht nicht eingeschränkt (siehe auch Sichtstrahl), zum anderen ist die Ladung keinem Seeschlag ausgesetzt. Außerdem ist so erst die hintere Klappe und damit das RoRo- bzw. FliFlo-Verfahren möglich.

Der Schiffstyp wird von zwei je 4.500 kW starken Dieselmotoren angetrieben. Die 9.000 kW beschleunigen die Schiffe über zwei Verstellpropeller vollbeladen auf maximal 18[10] bzw. 17. Knoten. Die Schiffe sind mit der Eisklasse E2 (bis 0,8 Meter durchschnittliche Eisdicke) beim Germanischen Lloyd klassifiziert.[11]

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schiffsname Bauwerft / Baunummer IMO-Nummer Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen und Verbleib
RollDock Sun Larsen & Toubro / 81001 9393981 25. Januar 2007
16. September 2008
8. Januar 2010
RollDock NB 1 B.V. so in Fahrt
RollDock Sea Larsen & Toubro / 81002 9404704 26. März 2007
17. April 2010
20. Mai 2011
RollDock NB 2 B.V. so in Fahrt
RollDock Star Flensburger Schiffbau-Gesellschaft / 758[12] 9656498 3. Juni 2013
30. August 2013
18. Dezember 2013
RollDock NB 4 B.V. so in Fahrt
RollDock Storm Flensburger Schiffbau-Gesellschaft / 759[13] 9656503 15. August 2013
31. Januar 2014
11. Juni 2014
RollDock NB 5 B.V. so in Fahrt
RollDock Sky Larsen & Toubro / 81003 9404716 16. Februar 2008
20. Februar 2015
16. März 2016
RollDock NB 3 B.V. so in Fahrt

Die Schiffe führen die niederländische Flagge mit Heimathafen Rotterdam.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ST-Class. Roll Group, abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
  2. Daten der Schiffe auf der Website der Roll Goup. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
  3. „RollDock Sea“ in Dienst gestellt. (Memento des Originals vom 21. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thb.info, THB – Täglicher Hafenbericht, 16. Juni 2011.
  4. a b Rolldock: “We do not compete with BigLift or Jumbo Shipping”, Project Cargo Journal. Abgerufen am 11. März 2020.
  5. Revised delivery schedule for RollDock newbuilds, Heavy List & Project Forwarding International. Abgerufen am 31. Juli 2014.
  6. ST-Class, Roll Group. Abgerufen am 31. Juli 2014.
  7. Paul Schaap: Rolldock schrapt orders in India en gaat verder met Duitse FSG-werf, Schuttevaer. Abgerufen am 31. Juli 2014.
  8. Rolldock opts to book Germany over India, TradeWinds, 16. März 2012.
  9. Solutions in heavy lift transport. (Memento vom 6. August 2010 im Internet Archive) Broschüre von RollDock
  10. Daten der RollDock Sun (Memento vom 15. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) Scheepvaartwest
  11. Technische Spezifikationen der „S“-Klasse@1@2Vorlage:Toter Link/www.rolldock.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., RollDock
  12. Rolldock Star. In: DNV Vessel Register. Abgerufen am 9. November 2023.
  13. Rolldock Storm. In: DNV Vessel Register. Abgerufen am 9. November 2023.