Arcona (Schiff, 1859)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2012 um 17:42 Uhr durch Ambross07 (Diskussion | Beiträge) (IB, Kleinkram). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
SMS Arcona
Schiffsdaten
Flagge Preußen Preußen
Norddeutscher Bund Norddeutscher Bund
Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Gedeckte Korvette
Klasse Arcona-Klasse
Bauwerft Königliche Werft, Danzig
Baukosten 563.700 Taler
Stapellauf 19. Mai 1858
Indienststellung 15. April 1859
Verbleib 1884 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 71,95 m (Lüa)
63,55 m (KWL)
Breite 13,0 m
Tiefgang (max.) 6,35 m
Verdrängung Konstruktion: 1.928 t
Maximal: 2.391 t
 
Besatzung 380 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 Kofferkessel
2-Zyl.-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 1.365 PS (1.004 kW)
Höchst­geschwindigkeit 12,4 kn (23 km/h)
Propeller 1 zweiflügelig ∅ 4,8 m
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Segelfläche 2200 m²
Bewaffnung
  • 28 × 68-Pfünder Geschütze

ab 1869:

  • 17 × 15,0 cm L/22 Rk
  • 2 × 12,5 cm L/23 Rk
Die Arcona in der Bucht von Yokohama

Die SMS Arcona, benannt nach dem nördlichsten Kap der Insel Rügen, war eine Gedeckte Korvette der Preußischen Marine, der Marine des Norddeutschen Bundes sowie später der Kaiserlichen Marine.

Der Stapellauf erfolgte am 19. Mai 1858 auf der Königlichen Werft in Danzig.

Technische Angaben

Das bei voller Ausrüstung 2.391 Tonnen schwere Schiff war 71,95 Meter lang, 13,0 Meter breit und hatte einem Tiefgang von 6,35 Metern. Die Stärke der Besatzung betrug 380 Mann.

Bauweise

Die Arcona war ein Querspantbau mit Kraweelbeplankung und komplett aus Eichenholz gefertigt. Zum Schutz vor Schiffsbohrwürmern war das Unterwasserschiff mit Kupferplatten beschlagen.

Antrieb

Als Hauptantrieb der Arcona fungierte eine liegend eingebaute Zwei-Zylinder-Einfachexpansions-Dampfmaschine, die von vier kohlebefeuerten Dampfkesseln mit dem notwendigen Betriebsdruck versorgt wurde. Die Dampfmaschine leistete auf einer Antriebswelle 1.365 PSi bei 165/min, was dem Schiff das Erreichen einer Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten ermöglichte.

Um auf langen Reisen Kohle zu sparen, besaß die Arcona eine komplette Vollschifftakelung, die es ermöglichte, das Schiff nur mit Segeln zu manövrieren.

Reichweite

Mit ihrem Brennstoffvorrat von circa 220 Tonnen Kohle besaß die Arcona bei einer Marschgeschwindigkeit von elf Knoten eine Reichweite von 1.150 Seemeilen.

Bewaffnung

Ursprünglich war die Arcona mit 28 68-Pfünder-Kanonen ausgerüstet. Im Zuge einer Modernisierung im Jahr 1869 wurden diese demontiert. An ihre Stelle traten 17 Ringkanonen des Kalibers 15,0 cm L/22 und zwei Ringkanonen des Kalibers 12,5 cm L/23. Die neuen Ringkanonen besaßen eine höhere Reichweite und Präzision als die vorherige Bewaffnung.

Dienstzeit

Während ihrer Dienstzeit absolvierte die Arcona mehrere große Fahrten.

Vom 11. Dezember 1859 bis zum 5. Oktober 1862 führte sie mit zwei weiteren Schiffen eine beinahe dreijährige Ostasienreise durch, bei der am 2. September 1860 vor Yokohama in einem Taifun der Kriegsschoner SMS Frauenlob mit allen 47 Mann Besatzung verloren ging. Im Jahr 1864 bewährte sich die Schraubenfregatte im Deutsch-Dänischen Krieg.

Bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung des Sueskanals im Jahr 1869 repräsentierte die Arcona, mit dem preußischen Kronprinzen an Bord, das Königreich Preußen. Danach war sie bis zum Jahr 1870 in den Seegebieten um Westindien und Nordamerika im Einsatz. Vom Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs 1870 auf den Azoren überrascht, gelang es ihr, nach Lissabon zu segeln.

Vom 1. Oktober 1873 bis zum 18. Dezember 1875 absolvierte sie eine Weltumschiffung als Seekadettenschulschiff. Diese Reise diente der Vorbereitung der Expedition der SMS Gazelle zur Beobachtung des Venustransites von 1874. Die Arcona hatte dabei im Vorfeld die Aufgabe, einen geeigneten Beobachtungsort des Venusdurchganges zu erkunden (Kerguelen-Inseln).

Schließlich war sie vom Jahr 1876 an in Kiel stationiert und diente dort als Schulschiff für Heizer und Maschinisten.

Verbleib

Am 18. März 1884 wurde die Arcona aus der Liste der Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine gestrichen. Danach wurde sie noch einige Zeit als Zielschiff benutzt und noch im gleichen Jahr auf der Kaiserlichen Werft in Kiel abgewrackt.

Weblinks

Commons: SMS Arcona – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien