Schiefermückenfresser

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Schiefermückenfresser
Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Schreivögel (Tyranni)
Familie: Mückenfresser (Conopophagidae)
Gattung: Conopophaga
Art: Schiefermückenfresser
Wissenschaftlicher Name
Conopophaga ardesiaca
d’Orbigny & Lafresnaye, 1837

Der Schiefermückenfresser (Conopophaga ardesiaca), manchmal auch Olivgrauer Mückenfresser oder Graubrust-Mückenfresser genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Mückenfresser (Conopophagidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Peru und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schiefermückenfresser erreicht eine Körperlänge von etwa 13 bis 13,5 Zentimetern. Der Unterschnabel ist heller als der Oberschnabel. Die Oberseite des Männchens ist olivbraun. Die Rückenfedern weisen unregelmäßige schwarze Ränder auf. Hinter dem Auge hat es einen silberweißen büscheligen Streifen. Die Färbung der Unterseite ist ein bleifarbenes Grau, welches am Bauch weißlich wird. Das Weibchen ist dem Männchen sehr ähnlich, hat aber einen orangefarbenen Scheitel. Es hat praktisch keinen postokularen Streifen. Die Flanken ziert eine deutliche Brauntönung.

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungsgebiet des Schiefermückenfressers

Der Vogel kommt gelegentlich im Unterholz von Bergwäldern und deren Waldrändern vor. Er bewegt sich in Höhen zwischen 800 und 2075 Metern, meist aber zwischen 1000 und 1700 Metern.

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Normalerweise ist der Vogel einzeln oder in Paaren unterwegs. Meist sitzt er in den Zweigen der tieferen Stratifikationsschichten. Trotzdem sieht man ihn nur sehr selten auf dem Boden. Er springt von Ast zu Ast, immer auf der Jagd nach Beute. Er ist selten mit anderen Vogelarten zu beobachten. Auch wenn man ihn nur unregelmäßig beobachten kann, scheint der Vogel nicht besonders scheu zu sein.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind zwei Unterarten beschrieben worden, die sich vor allem in ihrer Färbung unterscheiden:

  • Conopophaga ardesiaca ardesiaca d’Orbigny & Lafresnaye, 1837[1] Nominatform ist präsent im Departamento La Paz in Bolivien
  • Conopophaga ardesiaca saturata Berlepsch & Stolzmann, 1906[2] unterscheidet sich von der Nominatform dadurch, dass er etwas dunkler mit einer ausgeprägten Olivtönung ist. Auch die Unterseite inklusive des Grau seitlich am Kopf wirkt etwas dunkler. Die Seite und der Bürzel sind wesentlich brauner. Kommt an den Osthängen im Süden von Peru südlich des Distrikts La Oroya vor. Ist relativ häufig in der Region Cusco vorhanden, wo sich sein Habitat mit dem des Roststirn-Mückenfressers (Conopophaga castaneiceps) überschneidet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2002 (do-g.de [PDF]).
  • Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch, Jan Sztolcman: Rapport sur les nouvelles collections ornithologiques faites au Pérou par M. Jean Kalinowski. In: Ornis; internationale Zeitschrift für die gesammte Ornithologie. Band 13, Nr. 2, 1906, S. 63–133 (biodiversitylibrary.org).
  • James Bond: Notes on Peruvian Dendrocolaptidae, Conopophagidae & Rhinocryptidae. In: Notulae Naturae. Nr. 248, 1953, S. 1–7 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Alcide Dessalines d’Orbigny, Frédéric de Lafresnaye: Synopsis Avium ab Alcide d'Orbigny, in ejus per Americam meridionalem itinere, collectarum et ab ioso viatore necon A de Lefrasnaye in ordine redactarum. In: Magasin de zoologie, Journal destiné a établir une coorespondance entre les zoologistes de tous les pays, et a leur faciliter les moyens de publier les espèces nouvelles ou peu connus qu'ils possèdent. Band 7, Classe II, 1837, S. 1–88 (biodiversitylibrary.org).
  • Robert S. Ridgely, Guy Tudor: The Birds of South America. The Suboscine Passerines. University of Texas Press, Austin, Texas 1994, ISBN 0-292-77063-4 (S. 396).
  • Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9 (S. 390).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alcide Dessalines d’Orbigny u. a. (1837), S. 13.
  2. Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch u. a. (1906), S. 119.