Schlacht an der Kalteiche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schlacht an der Kalteiche
Teil von: Erster Koalitionskrieg
Datum 4. Juli 1796
Ort an der Kalteiche zwischen Wilnsdorf, Wilgersdorf und Würgendorf
Ausgang Sieg der Franzosen
Konfliktparteien

Frankreich 1804 Frankreich

Habsburgermonarchie Österreich

Befehlshaber

Frankreich 1804 François-Joseph Lefebvre

Habsburgermonarchie Paul Kray von Krajowa

Truppenstärke

9.805 Mann Infanterie, 1.464 Mann Kavallerie und 283 Mann Artillerie, insgesamt 11.552 Soldaten.

1 Bataillon, 32 Kompanien und 12 Eskadron, insgesamt ca. 8.000 Soldaten

Verluste

Unbekannt, hoch

739 Tote, 2.000 Verwundete, von denen später noch 1.500 an ihren Verwundungen starben

Die Schlacht an der Kalteiche war eine militärische Auseinandersetzung zwischen der französischen und der österreichischen Armee im Verlauf des ersten Revolutionskrieges. Am 4. Juli 1796 standen sich am Berg Kalteiche die Generäle François-Joseph Lefebvre (Frankreich) und Paul Kray von Krajowa (Österreich) gegenüber. Die Schlacht selbst fand vor der Kalteiche bei den Orten Wilnsdorf, Wilgersdorf und Würgendorf statt.

Im Juni 1796 hatten die Franzosen erneut den Rhein überschritten. Am 27. Juni rückte Jean-Baptiste Kléber von Düsseldorf aus kommend vor und am 2. Juli erzwangen die Franzosen den Übergang über den Rhein. Zeitgleich marschierte François-Joseph Lefebvre mit seiner Division an die Sieg, um die Österreicher aus der Kalteiche zu vertreiben. Zu diesem Zweck war er bereits mit 12.000 Soldaten in Siegen einmarschiert und hatte den Giersberg besetzt. Die Österreicher hatten schon zuvor begonnen, die Kalteiche samt ihrer Umgebung mit Verhauen, Erdwällen, Schanzen und Batterien zu sichern. Westlich der Heerstraße nach Wilnsdorf hatte man Gräben für die Infanterie ausgehoben sowie weitere Batterien dahinter positioniert. Am Abhang nach Wilgersdorf hin hatte man Verhaue errichtet und auch auf der Kalteiche selbst hatte man geschanzt.

Der Verlauf der Schlacht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der folgenden Schlacht, über deren Verlauf nur wenig bekannt ist, standen sich ca. 12.000 Franzosen und 8.000 Österreicher gegenüber. Am 4. Juli griffen dann aus dem Morgennebel die Franzosen die österreichischen Stellungen an. Zunächst ließ Lefebvre, der von den Stellungen des Feindes gute Kenntnisse gehabt haben muss, die starken Verschanzungen nur leicht angreifen und versuchte diese zu umgehen. Dieses gelang ihm jedoch nicht und die Österreicher konnten drei Angriffe abwehren. Erst als Lefebvre mehrere Bataillone über Würgendorf schickte, konnte er die Österreicher umgehen und ihnen so in den Rücken fallen. Durch diese zweite Front genötigt, mussten sich die Österreicher zurückziehen.

Wenngleich diese Schlacht für die Franzosen siegreich war, so mussten sie doch schwere Verluste hinnehmen. Die Österreicher meldeten bei dieser Schlacht 739 Tote, sowie 2.000 Verwundete, von denen im weiteren Verlauf noch ca. 1.500 an mangelnder Versorgung starben. Nach der Schlacht zogen sich die Österreicher zurück und in der Nacht vom 4. zum 5. Juli plünderten dann die Franzosen die umliegenden Ortschaften. Im weiteren Verlauf des Feldzuges mussten sich die Österreicher immer weiter zurückziehen. Erst in der Schlacht von Würzburg gelang es Erzherzog Karl von Österreich die Franzosen entscheidend zu schlagen und sie hinter den Rhein zurückzuwerfen. Erst am Ende des Jahres 1796 beendete ein Friedensschluss die Kampfhandlungen vorerst.[1]

Archäologische Forschungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Kalteiche fanden mittlerweile umfangreiche Forschungen zur Besiedlung statt. Bei diesen Forschungen konnte man in einem Gemarkungswall auch Überreste der Schlacht bergen. Zu diesen zählten Kanonenkugeln, Hohlkugeln und Musketenkugeln, sowie die Abdeckung eines Vorderladers.[2]

  • Vor fast 200 Jahren. Das Gefecht auf der Kalteiche 1796. In: Zeppenfelder Heimatblatt. Geschichte und Geschichten aus Zeppenfeld und dem freien Grund. Nr. 20, November 1992, S. 1–8. (PDF; 400 KB).
  • Frank Verse: Archäologie auf Waldeshöhen. Eisenzeit, Mittelalter und Neuzeit auf der „Kalteiche“ bei Haiger, Lahn-Dill-Kreis (= Münstersche Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie, Bd. 4), Marie Leidorf GmbH, Rhaden/Westf. 2008, ISBN 978-3-89646-282-4, S. 9.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Vor fast 200 Jahren. Das Gefecht auf der Kalteiche 1796, in: Zeppenfelder Heimatblatt, Nr. 20.
  2. Verse, Archäologie auf Waldeshöhen.