Schlammering

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Schlammering
Koordinaten: 49° 15′ N, 12° 43′ OKoordinaten: 49° 15′ 13″ N, 12° 42′ 49″ O
Höhe: 390 m ü. NHN
Einwohner: 181 (Mai 2011)
Postleitzahl: 93413
Vorwahl: 09971
Schlammering (Bayern)
Schlammering (Bayern)

Lage von Schlammering in Bayern

Uraufnahme Ortsblatt Ort Sch 1831 S29 Landkreis Cham Oberpfalz, Schlammering und Zifling

Schlammering ist einer von 53 Ortsteilen der Kreisstadt Cham im Landkreis Cham im Regierungsbezirk Oberpfalz in Ostbayern.[2][3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlammering liegt am Schlammeringer Bach, 2 Kilometer nordwestlich der Bundesstraße 20, 3 Kilometer nordöstlich der Bundesstraße 22 und 5 Kilometer nordöstlich von Cham. Schlammering ist umgeben von Hügeln, die um die 500 Meter hoch sind, darunter im Nordwesten der 568 Meter hohe Schlammeringer Berg, im Südwesten das Buchberg-Massiv mit dem 564 Meter hohen Schlossberg auf dem sich die Burgruine Buchberg befindet, im Nordosten der 502 Meter hohe Dachsberg und im Südosten der 413 Meter hohe Feuerstein. 2 Kilometer südöstlich von Schlammering fileßt der Chamb von Nordosten nach Südwesten dem Regen zu in den er am östlichen Stadtrand von Cham mündet.[2][3]

Schlammering auf der Apian-Karte von 1568

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlammering wurde 1056 in einer Schenkungsurkunde Heinrichs III. für Hemmo erwähnt. Es lag in der Mark Cham.[4][5]

In einem Steuerbuch von 1577 wurden Güter in Schlammering als zur Hofmark Arnschwang gehörig verzeichnet.[6]

1752 war das Amt Cham in ein Vorderamt und ein Hinteres Amt eingeteilt. Schlammering gehörte zum Hinteren Amt. Es hatte 13 Anwesen, darunter ein Hüthaus. Die Eigentümer hießen Schiffer, Lemmer, Fischer, Brunner, Gritsch, Reiser, Franz, Mayrliendl, Denk, Jakob, Wastl, Klein. 2 Anwesen gehörten zum Spital Cham, 2 zum Domkapitel in Regensburg, 2 waren Kotzisches Lehen, 5 gehörten zur Hofmark Arnschwang. Gewissen Anteile an den Anwesen waren selbsteigen.[7]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Schlammering zum Steuerdistrikt Windischbergerdorf. Der Steuerdistrikt Windischbergerdorf bestand aus den Ortschaften Windischbergerdorf, Kammerdorf, Kothmaißling, Schlammering und Selling.[8] 1821 wurden im Landgericht Cham Gemeinden gebildet. Dabei wurde Windischbergerdorf landgerichtsunmittelbare Gemeinde. Sie war mit dem Steuerdistrikt Windischbergerdorf identisch.[9]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Windischbergerdorf am 1. Mai 1978 in die Stadt Cham eingemeindet.[10]

Pfarreizugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlammering gehörte zunächst zur Pfarrei Chammünster, Filialkirche von Cham.[11][12] 1925 wurde bereits erwähnt, dass 2 Anwesen in Schlammering zur Pfarrei Dalking gehören.[13] 1958 wurde Windischbergerdorf zur Pfarrkuratie erhoben. Von diesem Zeitpunkt an gehörte der Hauptteil von Schlammering zur Pfarrkuratie Windischbergerdorf und ein kleiner Teil zur Pfarrei Dalking. 1997 gehörten in Schlammering 115 Katholiken zur Pfarrkuratie Windischbergerdorf und 5 Katholiken zur Pfarrei Dalking.[14][15]

Einwohnerentwicklung ab 1838[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1838–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1838 138 16[11]
1861 121 60[16]
1871 121 69[17]
1885 141 23[18]
1900 195 31[19]
1913 172 33[12]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 186 33[13]
1950 191 34[20]
1961 188 37[21]
1970 186 k. A.[22]
1987 212 53[23]
2011 181 k. A.[1]

Denkmalschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortskapelle in Schlammering wurde im 18. / 19. Jahrhundert erbaut. Sie steht unter Denkmalschutz mit der Denkmalnummer D-3-72-116-122.[24]

Westlich von Schlammering am Osthang des Großen Buchberges befindet sich ein vorgeschichtlicher Grabhügel. Er ist als Bodendenkmal mit der Denkmalnummer D-3-6742-0089 ausgewiesen.[25]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 27. Februar 2022.
  2. a b Schlammering bei Bayernatlas. Abgerufen am 18. April 2023.
  3. a b Schlammering in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 18. April 2023.
  4. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 3 (Digitalisat).
  5. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 9 (Digitalisat).
  6. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 34 (Digitalisat).
  7. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 27 (Digitalisat).
  8. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 68 (Digitalisat).
  9. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 69 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 644.
  11. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 22 (Digitalisat).
  12. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 153 (Digitalisat).
  13. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 838 (Digitalisat).
  14. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 107
  15. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 812
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 665, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 838, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 801 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 834 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 720 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 532 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 126 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 248 (Digitalisat).
  24. BLfD Denkmaldatenbank D-3-72-116-122. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 18. April 2023.
  25. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6742-0089. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 18. April 2023.