Schuppenbrust-Hakenschnabel

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Schuppenbrust-Hakenschnabel
Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Tangaren (Thraupidae)
Unterfamilie: Diglossinae
Gattung: Hakenschnäbel (Diglossa)
Art: Schuppenbrust-Hakenschnabel
Wissenschaftlicher Name
Diglossa duidae
Chapman, 1929
Verbreitungsgebiet (grün) des Schuppenbrust-Hakenschnabels in Südamerika

Der Schuppenbrust-Hakenschnabel (Diglossa duidae) ist eine Vogelart aus der Familie der Tangaren (Thraupidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Venezuela und Brasilien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schuppenbrust-Hakenschnabel erreicht eine Körperlänge von etwa 14 bis 14,5 Zentimetern bei einem Gewicht von ca. 16 Gramm. Der nach oben gewandte schwarze Schnabel hat eine hakenförmige Spitze. Die Augen sind rötlich braun. Die Oberseite ist grauschwarz, wobei der Kopf etwas dunkler ist. An den Schultern hat er einen kleinen blaugrauen Fleck, der sich nicht merklich von der Farbe der Oberseite abhebt. Die Kehle und der obere Teil der Brust sind schwärzlich welches im weiteren Verlauf der Brust in ein dunkles Grau übergeht und am gesprenkelten Bauch schuppenartig wirkt. Die Unterschwanzdecken variieren farblich uneinheitlich zwischen grau und weiß.[1]

Das Gefieder von Juvenilen ist auf der Oberseite düster grau mit schwärzlichem Kopf. Die Unterseite ist einheitlich grau. Die großen und mittleren Armdecken sind weiß gepunktet, so dass dies wie Flügelstriche wirkt.[2]

Verhalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vögel scheinen nicht besonders scheu zu sein und verhalten sich relativ ruhig. Ihr Ruf ist ein kurzes, stimmlich dünnes Pfeifen. Meist sind sie alleine oder in Paaren unterwegs. Es wird vermutet, dass ihr Verhalten sehr dem des Strichelhakenschnabel (Diglossa major) ähnelt. Ansonsten ist nicht viel über ihr Verhalten bekannt.[3]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Man findet die Schuppenbrust-Hakenschnäbel normalerweise in Nebelwald, Wäldern mit Clusiaceae und auf den Gipfeln von Tepuis in Höhen zwischen 1400 und 2600 Meter. Des Weiteren sieht man sie in offenem Terrain mit verstreuten kleinwüchsigen Bäumen und Büschen.[4]

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind drei Unterarten beschrieben worden, die sich vor allem in ihrer Färbung und ihrem Verbreitungsgebiet unterscheiden:

  • Diglossa duidae duidae Chapman, 1929 - Die Nominatform kommt in zentralen und südlichen Teil des venezolanischen Bundesstaates Amazonas vor. Hier sieht man sie an den Bergen Parú, Huachamacari, Duida, Marahuaca und de la Neblina. Außerdem kommen sie im Südwesten Bolívars am Sarisariñama-Tepui und Meseta de Jaua und im extremen Norden Brasiliens am Cerro de la Neblina vor.[5]
  • Diglossa duidae hitchcocki Phelps & Phelps, Jr, 1948[6] - Diese Unterart ist im Norden des venezolanischen Bundesstaates Amazonas am Cerro Yaví, Cerro Sipapo und Cerro Guanay präsent. Die Kehle ist deutlich schwarzer als in D. d. duidae.[2]
  • Diglossa duidae georgebarrowcloughi Dickerman, 1987[7] - Ihre Heimat ist die Sierra de la Neblina. Der bläuliche Schimmer im Gefieder der Nominatform wird bei dieser Ssp. durch ein abgestumpftes Schwarz am Rücken und Grau am Bauch ersetzt.[2]

Eine weite Subspezies namens Diglossa duidae parui (Phelps Person & Phelps, JR, 1950)[8] wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet.

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gattungsname ist von griechisch dis, di- (= zwei) und glossa (= Zunge) abgeleitet und bezieht sich auf die typische U-förmige Zunge dieser Gattung. Der Artname duidae bezieht sich auf den Erstfundort, den 2350 Meter hohen Cerro Duida. Die Unterartnamen sind Dedikationsnamen für den Ornithologen George Francis Barrowclough und den Geographen und Fotografen Charles Baker Hitchcock (1906–1969).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rodolphe Meyer de Schauensee, William Henry Phelps, Jr., Guy Tudor: A Guide to the Birds of Venezuela. Princeton University Press, Princeton 1992, ISBN 978-0-691-08205-9.
  • Steven Leon Hilty, John A. Gwynne, Guy Tudor: Birds of Venezuela. Princeton University Press, Princeton 2002, ISBN 978-0-691-09250-8.
  • Robert S. Ridgely, Guy Tudor: Field Guide to the Songbirds of South America: The Passerines. University of Texas Press, Austin, Texas 2009, ISBN 978-0-292-71979-8.
  • Robert S. Ridgely, Guy Tudor, William Liddle Brown: The Birds of South America Vol. I. The Oscine Passerines: Jays and Swallows, Wrens, Thrushes, and Allies, Vireos and Wood-Warblers, Tanagers, Icterids, and Finches. University of Texas Press, Austin, Texas 1989, ISBN 978-0-292-70756-6.
  • Frank Michler Chapman: Descriptions of new birds from Mt. Duida, Venezuela. In: American Museum novitates. Nr. 380, 1929, S. 1–27 (digitallibrary.amnh.org [PDF]).
  • Robert William Dickerman: Notes on the plumages of Diglossa duidae with the description of a new subspecies. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 107, Nr. 1, 1987, S. 42–44 (biodiversitylibrary.org).
  • William Henry Phelps, William Henry Phelps, Jr.: Las aves de la Isla La Blanquilla y de Los Morros El Fondeadero y La Horquilla del Archipiélago de Los Hermanos. In: Boletín de la Sociedad Venezolana de Ciencias Naturales. Band 11, Nr. 71, 1948, S. 85–118.
  • William Henry Phelps, William Henry Phelps, Jr.: Three new subspecies of birds from Venezuela. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 63, 1950, S. 43–50 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schuppenbrust-Hakenschnabel (Diglossa duidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rodolphe Meyer de Schauensee u. a., S. 330
  2. a b c Steven Leon Hilty u. a., S. 784f
  3. Robert Sterling Ridgely u. a. (2009), S. 575
  4. Robert Sterling Ridgely u. a. (1989), S. 201
  5. Frank Michler Chapman, S. 26f
  6. William Henry Phelps (1948) u. a., S. 69
  7. Robert William Dickerman, S. 43
  8. William Henry Phelps (1950) u. a., S. 45f