Schwärzermühle (Schmidgaden)

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Schwärzermühle
Gemeinde Schmidgaden
Koordinaten: 49° 26′ N, 12° 4′ OKoordinaten: 49° 26′ 24″ N, 12° 3′ 31″ O
Höhe: 405 m
Einwohner: (Mai 2011)
Postleitzahl: 92546
Vorwahl: 09433
Schwärzermühle (Bayern)
Schwärzermühle (Bayern)

Lage von Schwärzermühle in Bayern

Schwärzermühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Schmidgaden im Landkreis Schwandorf des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schwärzermühle liegt 3 Kilometer nordwestlich von Schmidgaden an der Bundesautobahn 6. Sie liegt am Ufer des Schwärzerbaches, der in seinem Oberlauf etwa bis zur Schwärzermühle den Namen Grimmerbach trägt. Dieser Bach bildet das enge Magdalenental zwischen dem 631 Meter hohen Friedrichsberg im Westen und dem 556 Meter hohen Grafenberg im Osten. Die Umgebung von Schwärzermühle ist von Quellen und Bächen geprägt, deren Wasser in zahlreichen Fischweihern genutzt wird.[4][2][3][5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schwärzermühle (auch: Schwägermühle, Schwärzermühl) wurde im Allgemeinen mit Trisching zusammen veranlagt. Eine Mühle zu Trisching wird bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Namentlich wird Schwärzermühle 1808 als Mühle zu Trisching gehörig aufgeführt. Sie war eine Mühle mit 2 Gängen, Schätzwert 360 Gulden. Ihre Inhaber waren 1808 Michael Strobl, später Georg Schartl.[6][7]

1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Schwärzermühle kam zur Obmannschaft Trisching. Zur Obmannschaft Trisching gehörten: Trisching, Schmidgaden, Hartenricht und Schwärzermühle.[8]

Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Schwärzermühle zum Steuerdistrikt Trisching. Der Steuerdistrikt Trisching bestand aus Trisching, der Einöde Schwärzermühle und den königlichen Waldungen Fichtenschlag und Ebenholz. Er hatte 44 Häuser, 292 Seelen, 300 Morgen Äcker, 65 Morgen Wiesen, 230 Morgen Holz, 2 Weiher, 12 Morgen öde Gründe und Wege, 3 Pferde, 70 Ochsen, 40 Kühe, 72 Stück Jungvieh, 120 Schafe und 30 Schweine.[9]

Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Schwärzermühle zur Ruralgemeinde Trisching. Die Gemeinde Trisching bestand aus den Ortschaften Trisching mit 46 Familien und Schwärzermühle mit 1 Familie.[10]

Im Januar 1972 wurde die Gemeinde Trisching in die Gemeinde Schmidgaden eingegliedert.[11][5]

Schwärzermühle gehörte zur Filialkirche Trisching der Pfarrei Schmidgaden im Dekanat Nabburg.[12][13][14] 1997 wurde die Schwärzermühle nicht mehr gesondert aufgeführt, sondern als Teil von Trisching.[15]

Einwohnerentwicklung ab 1819[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1819–1913
Jahr Einwohner Gebäude
1819 1 Familie k. A.[10]
1828 7 1[16]
1838 7 1[13]
1864 12 3[17]
1875 11 4[18]
1885 8 2[19]
1900 6 1[20]
1913 9 1[14]
1925–2011
Jahr Einwohner Gebäude
1925 12 1[21]
1950 13 2[22]
1961 20 3[23]
1964 20 3[16]
1970 24 k. A.[24]
1987 0 0[25]
2011 0 k. A.[1]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Schwärzermühle gibt es ein altes Mühlrad und eine etwa 300 Jahre alte Sommerlinde. Von der Schwärzermühle aus führt nach Norden der Schwärzermühlweg unter der Autobahn hindurch. Richtung Nordwesten führt dann ein Weg an den Schwärzermühlweihern entlang zum Magdalenental. Am Schwärzerbach, der hier Grimmerbach heißt, entlang gelangt der Wanderer durch das enge Magdalenental zur Magdalena-Kapelle. Weiter Richtung Nordwesten am Bach entlang wandernd erreicht er schließlich südöstlich von Bärnmühle den Karl-Krampol-Weg.[2][5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 4. Februar 2022.
  2. a b c Schwärzermühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 10. Februar 2022.
  3. a b Schwärzermühle bei bavarikon.de. Abgerufen am 10. Februar 2022.
  4. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Naab, Seite 137 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 4,0 MB)
  5. a b c Trisching bei schmidgaden.de. Abgerufen am 8. Februar 2022.
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 328
  7. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 334
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 408
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 402
  10. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
  11. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 438
  12. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
  13. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 137 (Digitalisat).
  14. a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 358 (Digitalisat).
  15. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 643
  16. a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 431
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 704, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 879, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 828 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 863 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 869 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 739 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 546 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 141 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 278 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]