Selentrioxid
Strukturformel | ||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Selentrioxid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | SeO3 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloser Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 126,958 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Selentrioxid (SeO3) ist eine anorganische chemische Verbindung des Selens aus der Gruppe der Oxide.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Selentrioxid kann durch Reaktion von Kaliumselenat mit Schwefeltrioxid gewonnen werden.[1]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Selentrioxid ist ein farbloser Feststoff, der mit Wasser unter starker Erwärmung zu Selensäure reagiert. Er löst sich in Essigsäureanhydrid und flüssigem Schwefeldioxid. Er besitzt keinen definierten Siedepunkt, sondern beginnt ab etwa 100 °C unter Normaldruck langsam zu sublimieren und zersetzt sich ab 180 °C. Die Oxidationskraft der Verbindung ist so stark, dass Alkohol schon bei −80 °C entzündet wird.[1] Sie besteht aus achtgliedrigen Ringmolekülen Se4O12. In der Gasphase steht dieses Tetramer mit monomerem Selentrioxid im Gleichgewicht.[4]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Selentrioxid eignet sich zur schonenden Selenonierung von Kohlenwasserstoffen.[5] Durch Reaktion mit Flusssäure kann Fluorselensäure hergestellt werden.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 422.
- ↑ Eintrag zu Selenverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. Juli 2021. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Selenverbindungen mit Ausnahme von Cadmiumsulfoselenid, soweit in diesem Anhang nicht gesondert aufgeführt im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 25. Juli 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 461 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Max Schmidt, Irmgard Wilhelm: Lösungen von Selentrioxid. In: Chemische Berichte. 97, 1964, S. 872–875, doi:10.1002/cber.19640970334.
- ↑ Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, ISBN 0-412-30120-2, S. 3128.