Siegfried von Lüttichau

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Feldgottesdienst Lüttichaus mit Soldaten des Asien-Korps in as-Salt, 1914

Siegfried Fürchtegott August Wilhelm Oldwig Maximilian Graf von Lüttichau (* 10. Juni 1877 in Matzdorf, Landkreis Löwenberg in Schlesien; † 10. Dezember 1965 in Düsseldorf-Kaiserswerth) war ein lutherischer Pfarrer und Verbandsvorsitzender.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried Graf von Lüttichau war der Sohn von Maximilian Graf von Lüttichau (1838–1899) und dessen Ehefrau Klaudine Freiin von Schmysing gen. von Korff (1851–1936).

Er heiratete am 30. August 1911 in Groß-Krausche Barbara Prinzessin Reuß zu Köstritz (1887–1954). Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Christian (1912–1912)
  • Angelika (1914–1999)
  • Wilhelm (1916–1943, vermisst)
  • Maximilian (1917–1945)
  • Marianne (1920–1946)
  • Cecilie (* 1922)
  • Eleonore (* 1925)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegfried ordiniert 1905 und Domhilfsprediger in Berlin, war er von 1907 bis 1918 Pfarrer und Botschaftsprediger in Konstantinopel. Während des Ersten Weltkriegs war er Militärseelsorger und betreute u. a. die Mannschaft der Goeben und die in der Schlacht von Gallipoli kämpfenden deutschen Verbände.[1] Anschließend war er Pastor in Brückenberg (Schlesien) und dann an der Dreifaltigkeitskirche in Berlin. Von 1925 bis 1949 war Graf von Lüttichau Pfarrer und Vorsteher der Diakonissenanstalt Kaiserswerth. Von 1932 bis 1952 war er zudem Vorsitzender des Kaiserswerther Verbandes und Präsident der Kaiserswerther Generalkonferenz.

Theologisch gehörte von Lüttichau zur Hochkirchlichen Bewegung.[2]

Von 1933 bis zu seinem Austritt 1939 war von Lüttichau Mitglied der NSDAP.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Türkei und wir Deutsche. Vorträge und Reden über die deutsche Arbeit im Orient. in: Jahreshefte der deutschen Evangelischen Gemeinde zu Konstantinopel. Festschrift zum 75jährigen Jubiläum der Gemeinde. Jahrgang 1916-1917 und 1917-1918. Berlin o. J. [1919?], Seite 10–75
  • Frohbotschaft: Die Seligpreisungen; Eine Auslegung von Matth. 5, 1-12 in Predigten. 2. durchges. u. veränd. Aufl., Berlin : Zillessen 1920
  • Wiederaufbau am Goldenen Horn. 2. Aufl., Leipzig: Zentralvorstand d. Evang. Vereins d. Gustav Adolf-Stiftung 1925 (Die evangelische Diaspora: Beihefte; Nr. 8)
  • Tagebuchblätter aus dem Ersten Weltkrieg, in: Harald Graf v. Lüttichau: Beiträge zur Familiengeschichte der Herren, Freiherren und Grafen v. Lüttichau, Band 3.1; Kirchheim/Teck 1993
  • Briefe und Schriften, in: w.o., Band 3.2; Kirchheim/Teck 1995

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919-1949, Vandenhoeck & Ruprecht, 2006, ISBN 3525557612
  • Heide-Marie Lauterer: Liebestätigkeit für die Volksgemeinschaft: Der Kaiserswerther Verband Deutscher Diakonissenmutterhäuser in den ersten Jahren des NS-Regimes. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1994

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Wolf: Gallipoli 1915: Das deutsch-türkische Militärbündnis im Ersten Weltkrieg: 2008, Report-Verlag Wiesbaden, ISBN 978-3932385292
  2. Martin Schian: Die Reform des Gottesdienstes und die hochkirchliche Bewegung. Alfred Töpelmann, Gießen 2022, S. 5.