Sparapet (Militär)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sparapet (armenisch սպարապետ, westarmenisch Sbarabed) war ein erblicher Titel des Ober-Kommandanten der Armee im alten und mittelalterlichen Armenien. Er stammt aus dem 2. Jahrhundert v. C.,[1] als König Artaxias I. den Titel erstmals vergab, und welcher auch in Großarmenien und im Königreich Kleinarmenien Verwendung fand (in Kilikien wurde der Träger des Titels als Gundstabl գունդստաբլ, nach dem byzantinischen und westeuropäischen Titel des Constable angesprochen). Sparapet war das Äquivalent zum parthischenSpahbod“, von welchem es abgeleitet wurde (cf. georgisch spaspet = „hoher constable, Oberbefehlshaber“).

Der Titel Sparapet wurde traditionell den Mitgliedern der Familie Mamikonjan verliehen, die ihn seit Anfang der Herrschaft der Arsakiden in Armenien trugen. Später in der Geschichte wurde der Titel Mitgliedern der Bagratiden und Arzruni verliehen, etwa auch Smbat Sparapet.

Gebrauch in der Moderne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kommandant Mchitar Sparapet aus dem 18. Jahrhundert führte die Armenier in ihren Kämpfen um die Unabhängigkeit in der Region Sjunik (Sangesur).

Der Titel „Sparapet von Sjunik“ (Սյունյաց սպարապետ) wurde Garegin Nschdeh verliehen, der als Oberkommandant der Republik Bergarmenien (Լեռնահայաստանի Հանրապետութիւն Leřnahayastani Hanrapetutyun) 1920 bis 1921 fungierte.[2][3]

Der Titel wird auch für den Grand Commander of the Knights of Vartan, eine armenisch-amerikanische Bruderschaft verwendet. Alex Manoogian verwendete ihn im Lauf seines Vorsitzes.[4]

Wasken Sarkissjan, der armenische Verteidigungsminister 1991–92 und 1995–99,[5] wird oft informell als Sparapet bezeichnet in Anerkennung seiner Führungsqualitäten während des Bergkarabachkonflikts.[6][7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Հայաստանը հելլենիստական դարաշրջանում [Hajastane hellenistakan daraschrdschanum - Armenien während der Hellenistischen Ära]. In: Suren Yeremian: Soviet Armenian Encyclopedia, vol. „Soviet Armenia“, Jerewan, Armenische Akademie der Wissenschaften 1987: S. 98
  2. Նժդեհ Գարեգին. In: encyclopedia.am. Armenian Encyclopedia, abgerufen am 27. Oktober 2020: „Դեկտեմբերի 25-ին հռչակվել է Սյունիքի ինքնավարությունը, Նժդեհն ընտրվել է Սյունյաց սպարապետ:“
  3. Որ զանգը զուր չհնչի. (Wor sange sur tschhntschi) In: Aravot, 27. April 2011: „1920 թվականի դեկտեմբերին Տաթեւում գումարված համազանգեզուրյան առաջին համագումարում Սյունիքը հռչակվեց ինքնավար: Նժդեհն ընտրվեց Սյունյաց սպարապետ՝ դիկտատորի իրավունքներով:“ (twakani dektemberin Tatewum gumarwaz hamasangesurjan aradschin hamagumarum Sjunike hrtschakwez inknawar: Nschdehn entrwez Sjunjaz sparapet՝ diktatori irawunknerow)
  4. Alex Manoogyan. (Memento des Originals vom 3. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.persons.am persons.am, 15. November 2014
  5. Vazgen Sargsyan. Regierung der Republik Armenien, archiviert vom Original am 20. Juni 2014; abgerufen am 20. März 2012.
  6. 50th Anniversary of Birth of Sparapet. Staatliche Universität Jerewan, 20. März 2009, abgerufen am 3. Juli 2014.
  7. Armenians commemorate Sparapet Vazgen Sargsyan. Bei: A1plus, en.a1plus.am 3. Juli 2014