Sperber (Schiff, 1864)

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Sperber
Die baugleiche Fuchs
Die baugleiche Fuchs
Schiffsdaten
Flagge Preußen Preußen
Norddeutscher Bund Norddeutscher Bund
Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Kanonenboot
Klasse Jäger-Klasse
Bauwerft Domcke, Stettin
Baukosten 47.300 Taler
Stapellauf 14. Februar 1860
Indienststellung 11. Februar 1864
Streichung aus dem Schiffsregister 12. November 1878
Verbleib Als Prahm aufgebraucht
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 41,2 m (Lüa)
38,0 m (KWL)
Breite 6,69 m
Tiefgang (max.) 2,2 m
Verdrängung Konstruktion: 237 t
Maximal: 283 t
 
Besatzung 40 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Kofferkessel
2 × liegende 1-Zyl.-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 220 PS (162 kW)
Höchst­geschwindigkeit 9,0 kn (17 km/h)
Propeller 1 × dreiflügelig ⌀ 1,88 m
Takelung und Rigg
Takelung Schoner
Anzahl Masten 3
Segelfläche 300 m²
Bewaffnung
  • 1 × gezogener 24-Pfünder (= 15 cm)
  • 2 × gezogener 12-Pfünder (= 12 cm)

ab 1872:

Die Sperber war ein Schiff der Jäger-Klasse, einer Klasse von insgesamt fünfzehn Dampfkanonenbooten II. Klasse der Königlich Preußischen Marine, der Marine des Norddeutschen Bundes sowie der Kaiserlichen Marine.

Bau und Dienstzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mitte 1859 bei der Stettiner Werft Domcke in Auftrag gegebene Sperber lief am 14. Februar 1860 gemeinsam mit ihrem Schwesterschiff Scorpion vom Stapel. Im Herbst desselben Jahres wurde das Schiff zum Stützpunkt der Kanonenboote auf den Dänholm überführt und dort eingemottet, ohne dafür offiziell in Dienst gestellt worden zu sein.

Dies geschah erst mit dem Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges, für den die Sperber am 11. Februar 1864 aktiviert wurde. Das Kanonenboot wurde der III. Flottillen-Division zugeteilt und nahm am Seegefecht bei Jasmund (1864) gegen dänische Kriegsschiffe teil. Während des Gefechts musste die Sperber ihr Schwesterschiff Hay abschleppen, da dessen Maschinenanlage zusammengebrochen war. Nach Kriegsende wurde das Schiff wieder auf dem Dänholm außer Dienst gestellt.

Erst über vier Jahre später, am 29. Juni 1869, wurde die Sperber zu Versuchszwecken wieder aktiviert, jedoch nur für wenige Tage. Bereits am 9. Juli wurde das Schiff, diesmal in Kiel, wieder außer Dienst gestellt. Zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges wurde sie am 19. Juli 1870 wieder in Dienst gestellt und nach Cuxhaven verlegt, wobei das Schiff Jütland umrundete. Anschließend gehörte die Sperber zur Verteidigung der Jade-Mündung, wurde dann aber bereits am 12. Oktober in Geestemünde außer Dienst gestellt und erhielt Wilhelmshaven als neuen Liegehafen zugeteilt.

Im August 1872 wurde das Kanonenboot durch den Eider-Kanal nach Kiel überführt, wo es überholt und modernisiert wurde. Dabei wurde auch die bisherige Bewaffnung ausgebaut und durch eine Ringkanone 15 cm L/22 ersetzt. Ab dem 15. Juni 1875 wurde die Sperber zwei Jahre lang als Tender der Marinestation der Ostsee eingesetzt und am 31. Mai 1877 letztmals außer Dienst gestellt.

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sperber wurde am 12. November 1878 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und anschließend als Prahm in Kiel aufgebraucht.

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

11. Februar bis 20. Oktober 1864 Fähnrich zur See[1][2] / Unterleutnant zur See[2] / Leutnant zur See[3] Goeker
29. Juni bis 9. Juli 1869 Leutnant zur See[3] Gustav Stempel
19. Juli bis 12. Oktober 1870 Leutnant zur See[3] Franz von Kyckbusch
5. bis 22. August 1872 Leutnant zur See[3] Franz Kuhn
Juni 1875 Leutnant zur See[3] Maschke
Juni bis August 1875 Kapitänleutnant Albert von Seckendorff
August 1875 bis Mai 1876 Leutnant zur See[3] / Kapitänleutnant Hans Sack
Juni bis September 1876 Leutnant zur See[3] Freiherr von Löwenstein
September 1876 bis April 1877 Kapitänleutnant Felix Bendemann
April bis 31. Mai 1877 Unterleutnant zur See[2] Ernst Rottok

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982, ISBN 3-7637-4800-8, S. 160 f.
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe. Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 7: Schiffsbiographien von Preußischer Adler bis Ulan. Mundus Verlag, Ratingen, S. 176.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Bezeichnung der niederen Offiziersränge wurde in den Jahren 1849, 1854 und 1864 festgelegt bzw. geändert. Zum 1. Januar 1900 erfolgte die Einführung der bis heute gebräuchlichen Bezeichnungen Fähnrich zur See, Leutnant zur See, Oberleutnant zur See und Kapitänleutnant.
  2. a b c Der Rang entspricht einem Leutnant zur See.
  3. a b c d e f g Der Rang entspricht einem Oberleutnant zur See.