St. Georg (Großweil, alt)

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St. Georg in Großweil

Die römisch-katholische Filialkirche St. Georg in Großweil im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen gehört als Teil der Pfarrei St. Tertulin Schlehdorf im Pfarrverband Heimgarten-Schlehdorf-Ohlstadt-Großweil zum Dekanat Werdenfels des Erzbistums München und Freising. Das Gotteshaus mit der Adresse Alter Kirchenweg 3 steht unter Denkmalschutz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Kern spätgotische Kirche wurde im 18. Jahrhundert barock umgestaltet und 1835 verlängert und mit einem neuen Turm versehen.[1]

Durch den großen Bevölkerungszuwachs in Großweil nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zu klein und ein Neubau notwendig, der 1961/62 keine 100 Meter südlich errichtet wurde: Neu-St.-Georg.[2] Seit der letzten größeren Renovierung finden in Alt-St.-Georg wieder Werktagsmessen statt.[3]

Beschreibung und Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenansicht

Die geostete barockisierte Saalkirche besitzt im Westen einen Dachreiter-Turm.[1]

Der Rokoko-Choraltar wurde 1778 vom Kleinweiler Kistler Johann Georg Miller gefertigt. Links vom Tabernakel befindet sich eine Figur der heiligen Scholastika, rechts des heiligen Benedikt. Das Laiengestühl wurde 1794 hergestellt.[4]

Rechts über der Türe zur ehemaligen Sakristei wurde bei der letzten großen Renovierung ein gotisches Fresko aus dem 13. oder 14. Jahrhundert freigelegt. Es stellt die Dornenkrönung Christi dar. Ebenfalls bei der Renovierung von 1986/87 wurde eine Chorschrankenplatte aus Sandstein gefunden, die um das Jahr 800[4] oder um die Mitte des 9. Jahrhunderts[5] entstand.

Die Kirche ist umgeben von der spätmittelalterlichen Friedhofsmauer aus Tuffsteinquadern und Bruchstein.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Georg (Großweil, alt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jost Knauss: St. Georg an der Loisach in Großweil. In: Römerspuren im Blauen Land. Untersuchungen zur römischen Vergangenheit von Großweil und zu weiteren Straßenstationen und Flussübergängen im Voralpenland. Hrsg.: Verein für Heimatgeschichte im Zweiseenland Kochel. Kochel am See 2011, DNB 102138982X, S. 4–7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Denkmalliste für Großweil (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. S. 1. Abgerufen am 8. September 2019.
  2. 50 Jahre St. Georg: Großweil feiert seine neue Kirche. In: Merkur.de. 13. Oktober 2011, abgerufen am 8. September 2019.
  3. Filialkirchen. In: erzbistum-muenchen.de. Abgerufen am 8. September 2019.
  4. a b Alte St. Georgskirche in Großweil. In: grossweil.de. Gemeinde Großweil, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2011; abgerufen am 8. September 2019 (aus Th. Luidl: Kleinweiler Kistler und ihre Werke).
  5. Katrin Roth-Rubi: Flechtwerkskulptur. In: Historisches Lexikon Bayerns. Bayerische Staatsbibliothek, 5. März 2021; (mit Abbildung): „2.–3. Viertel 9. Jh.“

Koordinaten: 47° 40′ 36″ N, 11° 18′ 15,4″ O