St. Hermann Josef (Liester)
St. Hermann Josef war bis zur Profanierung eine römisch-katholische Filialkirche im Stolberger Stadtviertel Liester in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen.
Die Kirche war dem hl. Hermann Joseph von Steinfeld geweiht und eine Filialkirche der zum 1. Januar 2010 gegründeten Großpfarre St. Lucia Stolberg.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchengebäude liegt im Zentrum der Siedlung Liester an der Ardennenstraße, gegenüber dem Geschwister-Scholl-Platz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wohnsiedlung Liester entstand erst in den 1950er und 1960er Jahren. Bereits Anfang der 1960er Jahre waren so viele Menschen nach Liester gezogen, dass der zuständige Pfarrer der Pfarre Münsterbusch Karl Scheidt den Bau einer eigenen Kirche und die Einrichtung eines eigenen Seelsorgebezirkes anregte. Zur Gründung eines Kirchbauvereins kam es am 1. Oktober 1964 und zum 1. Juni 1965 wurde Liester aus Teilen der Pfarren Münsterbusch, Büsbach und St. Lucia Stolberg zur Vikarie erhoben.
Seit 1965 diente zunächst die Aula der Schule als Gottesdienstraum, bereits ein Jahr später konnte mit dem Bau der Kirche begonnen werden. Der Grundstein wurde in einer feierlichen Zeremonie am 8. Mai 1966 gelegt und im darauffolgenden Jahr am 19. Dezember 1967 fand die feierliche Kirchweihe und Konsekration statt. Die Pläne zum Bau der neuen Kirche entwarf der Eschweiler Architekt Heinz Kaldenbach.[1]
Die Errichtung der Pfarrvikarie erfolgte am 15. Januar 1968, eigenständige Pfarrei wurde Liester schließlich am 15. Dezember 1990. Nach knapp 20 Jahren der Eigenständigkeit wurde die Pfarre zum 1. Januar 2010 im Zuge der Umstrukturierungsmaßnahmen des Bistums Aachen aufgelöst und mit den ebenfalls aufgelösten Pfarren St. Sebastian Atsch, St. Franziskus Stolberg, St. Lucia Stolberg, Herz Jesu Münsterbusch, St. Josef Donnerberg und St. Mariä Himmelfahrt Stolberg-Mühle zur neuen Großpfarre St. Lucia Stolberg fusioniert.[2]
Schließlich wurde die Kirche 2022 entweiht.[3]
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Hermann Josef ist eine einfache Saalkirche in Formen der Moderne auf quadratischem Grundriss mit leicht vorgezogenem Chor im Südwesten. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Eingangshalle. An der Nordseite befindet sich der 26 Meter hohe freistehende Glockenturm.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Innenraum wird von einer modernen Ausstattung aus der Erbauungszeit der Kirche geprägt. Der Stolberger Künstler Ludwig Mohnen schuf das Altarkreuz aus Bronze mit eingearbeiteten Bergkristallen sowie das Tabernakel. Eine Figur aus Blaustein des Kirchenpatrons Hermann Josef sowie den Altar fertigte Bildhauer Hermann Pier aus Mulartshütte an.[4]
Pfarrer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Priester wirkten bis zur Auflösung der Pfarre 2010 an St. Hermann Josef Pfarrer, bis zur Pfarrerhebung 1990 trugen die Priester den Titel Pfarrvikar:
von – bis | Name |
---|---|
1965–1992 | Wilhelm Buscher (seit 1990 Pfarrer) |
1993–2010 | Ferdinand Bruckes |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 250.
- ↑ Geschichte der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt, Mühle. In: Internetseite der Pfarre St. Lucia. Ehemals im ; abgerufen am 28. Januar 2018. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Caroline Niehus: Künftige Nutzung von St. Hermann Josef soll erarbeitet werden. In: Aachener Zeitung. 1. Juni 2024, abgerufen am 1. Juli 2024.
- ↑ Toni Dörflinger: Das Haus Gottes ist ein schlichter Backsteinbau. In: Aachener Zeitung. 29. November 2007, abgerufen am 28. Januar 2018.
Koordinaten: 50° 45′ 51,2″ N, 6° 13′ 13,6″ O