St. Lambertus (Tetz)
St. Lambertus ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Tetz, einem Stadtteil von Linnich im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen.
Die Kirche ist unter Nummer 57 in die Liste der Baudenkmäler in Linnich eingetragen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tetz ist eine alte Pfarre und wurde bereits im Liber valoris aus dem Jahr 1308 erstmals schriftlich erwähnt. Eine Kirche hat bereits früher bestanden, so wurde 1819 beim Abbruch des Nikolausaltars ein Siegel des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg entdeckt, der von 1167 bis 1191 amtierte. Über diese erste Kirche ist jedoch nichts näheres bekannt. Im 15. Jahrhundert wurde ein neuer Chor erbaut. Die alte Kirche wurde bereits 1819 mit Ausnahme des Chores abgebrochen und ein neues Kirchenschiff mit Glockenturm errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Langhaus schwer beschädigt und am Ende des Krieges 1945 wurde der Kirchturm von deutschen Truppen aus strategischen Gründen gesprengt. Bis 1949 war das Kirchenschiff wieder hergestellt. 1956 wurde der Glockenturm unter der Leitung des Aachener Architekten Josef Hensen wieder aufgebaut.[1][2][3]
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Lambertus ist eine einschiffige, flachgedeckte Saalkirche aus Backsteinen mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem gotischen Chor im Osten und einem vorgebauten, dreigeschossigen Glockenturm im Westen.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Altarraum wurde 1970 bis 1971 nach Plänen des Jülicher Architekten H. J. Werth umgebaut. Im Chor hat sich ein gotisches Sakramentshäuschen aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Außen ist ein Relief mit Darstellung des hl. Lambert von Lüttich, ein Werk des Aachener Künstlers Benno Werth aus dem Jahr 1974.[4] Die Kirchenfenster im Chor schuf der Glasmaler Paul Weigmann 1970.[5]
Orgel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Orgel mit 9 Registern, gebaut von der Orgelbaufirma Gebrüder Stockmann aus Werl im Jahr 2001, hat folgende Disposition:
|
|
- Koppel: Manual/Pedal
Glocken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Glockenturm befindet sich ein dreistimmiges Bronze-Geläut von Karl Otto, Fa. F. Otto, Hemelingen, aus dem Jahr 1957. Vor dem Krieg besaß Tetz ein wertvolles historisches Geläut mit Glocken aus den Jahren 1472, 1521 und 1860.[6]
Nr. | Name | Gussjahr | Gießer | Durchmesser (mm) |
Gewicht (kg, ca.) |
Schlagton (HT-1/16) |
Inschrift |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | - | 1957 | Karl Otto, Fa. F. Otto, Hemelingen | - | - | b′ | - |
2 | - | 1957 | Hans Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher | - | - | des′′ | - |
3 | - | 1962 | Hans Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher | - | - | es′′ | - |
Pfarrer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Priester wirkten bislang als Pastor an St. Lambertus:[7]
von – bis | Name |
---|---|
1680–1706 | Peter Breuer |
1806–1836 | Wilhelm Jakob Muckenheim |
1925–1933 | Josef Esser |
1934–1938 | Franz Dahmen |
1938–1963 | Matthias Wassenberg |
1964–1999 | Heinrich Joussen |
Seit 1999 | Heinz Philippen |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bilder der Fenster auf der Seite der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e. V.
- Die Kirche auf der Seite limburg-bernd.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kath. Pfarrkirche St. Lambertus in Linnich, auf limburg-bernd.de (abgerufen am 7. September 2014)
- ↑ St. Lambertus in Tetz ( vom 5. März 2016 im Internet Archive), auf kirchenmusik-dueren.de (abgerufen am 7. September 2014)
- ↑ Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 446.
- ↑ Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 447.
- ↑ Linnich-Tetz, Kath. Kirche St. Lambertus, auf glasmalerei-ev.de (abgerufen am 7. September 2014)
- ↑ Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Düren, S. 257.
- ↑ Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 446.
Koordinaten: 50° 57′ 52,8″ N, 6° 19′ 7,7″ O