St. Michael (Granterath)
Die Kirche St. Michael ist die römisch-katholische Filialkirche des Ortsteils Granterath der Stadt Erkelenz im Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchengebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um das Jahr 1859 bestand in Granterath ein Kirchenbauverein mit dem Ziel zum Bau einer neuen Kirche. Für einen Plan wurde der Kölner Architekt Heinrich Nagelschmidt beauftragt. Im Jahr 1863 wurden die Pläne schließlich realisiert. Der Grundstein zum Bau des neuen Gotteshauses wurde am 29. September 1863 gelegt und am 25. Oktober 1864 erfolgte die Einsegnung. Die Weihe der Kirche fand erst am 12. August 1900 statt. 1923 wurde die Flachdecke aus Holz durch ein Gewölbe ersetzt. Diese einschiffige Saalkirche mit halbkreisförmiger Apsis im Baustil der Neuromanik wurde in den 1950er Jahren zu klein, sodass 1957 das rechte Seitenschiff angebaut wurde. 1967 folgte der Anbau des linken. Bereits 1952 wurde die Westfassade umgestaltet und 1956 der Glockenturm nach Plänen des Erkelenzer Architekten Josef Viethen angebaut, der einen Dachreiter ersetzt.[1]
Pfarrgemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum Jahr 1864 war Granterath eine Filiale der Pfarrgemeinde St. Dionysius Doveren und wurde 1864 von dieser abgespalten und zur eigenständigen Pfarre erhoben. 1962 wurde das Pfarrgebiet um die Filialen Commerden, Genehen und Scheidt erweitert.
Am 1. Januar 2010 wurde die Pfarre Granterath aufgelöst und ist seitdem keine eigenständige Pfarrgemeinde mehr. Sie wurde mit einigen anderen ehemaligen Pfarreien zur Pfarre St. Maria und Elisabeth Erkelenz fusioniert. Diese fusionierte wiederum 2015 mit der Pfarre St. Lambertus Erkelenz zur neuen Großpfarre Christkönig Erkelenz.
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Innern der Kirche befinden sich noch zwei Nebenaltäre aus der Erbauungszeit der Kirche. Die Fenster des Mittelschiffs schuf Ludwig Schaffrath 1952 und die der Seitenschiffe gestaltete er 1962.[2]
Glocken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1926 hatte die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen für die Michaelskirche eine Bronzeglocke gegossen, die aber im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen wurde. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg lieferte Otto im Jahr 1947 zwei neue Bronzeglocken.[3][4] Diese wurden durch eine Leihglocke aus dem Mittelalter aus dem Ort Leipe im Spreewald zu einem dreistimmigen Geläut erweitert wurden.
Nr. | Name | Durchmesser (mm) |
Masse (kg, ca.) |
Schlagton (HT-1/16) |
Gießer | Gussjahr | Bemerkung |
1 | Hosanna | 930 | 440 | c′′ +2 | – | 1400 | Leihglocke aus Leipe im Spreewald |
2 | Michael | 600 | 120 | f′′ −2 | Karl (III) Otto, Fa. F. Otto, Hemelingen | 1947 | – |
3 | Maria | 500 | 67 | g′′ +3 | Karl (III) Otto, Fa. F. Otto, Hemelingen | 1947 | – |
Pfarrer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Priester wirkten bis zur Auflösung der Pfarre 2010 als Pfarrer an St. Michael:[6]
- 1911–1940: Peter Essers
- 1940–1972: Lambert Dohmen
- 1972–1977: Paul Jansen
- 1977–1987: P. Viktor Lijnen SDS
- 1987–1990: Bernhard Martin Otten
- 1990–2010: Günter Salentin
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Internetseite von Bernd Limburg
- ↑ Internetseite Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts
- ↑ Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seiten 463, 527, 543.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 455, 489, 501, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
- ↑ Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Heinsberg, S. 49
- ↑ Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen. 3. Ausgabe. Aachen 1994, S. 657.
Koordinaten: 51° 3′ 19,1″ N, 6° 17′ 42,4″ O