Stare Węgorzynko

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Stare Węgorzynko
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Stare Węgorzynko (Polen)
Stare Węgorzynko (Polen)
Stare Węgorzynko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Łobeski
Gmina: Gmina Łobez
Geographische Lage: 53° 30′ N, 15° 34′ OKoordinaten: 53° 30′ 0″ N, 15° 34′ 0″ O
Einwohner: 165 (1939)



Stare Węgorzynko (deutsch Wangerin B) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Łobez (Stadt- und Landgemeinde Labes) im Powiat Łobeski (Labser Kreis).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 30 Kilometer südsüdöstlich der Stadt Resko (Regenwalde), 13 Kilometer südsüdwestlich des Stadtkerns von Łobez (Labes) und sieben Kilometer südöstlich des Dorfs Runowo (Ruhnow), etwa 2 ½ Kilometer südlich des Stadtkerns von Węgorzyno (Wangerin).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die adligen Güter Wangerin A und Wangerin B waren ehemals alte pommersches Lehen der in Hinterpommern alteingeborenen Familie Borcke; Alleinbesitzer war am 11. November 1772 der Regierungsassessor Friedrich Wilhelm von Borck geworden.[1] Die Vasallen-Tabelle von 1804 nennt den Kammerherrn Philip Ludwig Christoph August von Borcke als Besitzer von Wangerin B.[2] Besitzer um 1873 war Hermann Carl Julius von Borck, Premier-Lieutenant a. D.[3] 1884 wurde die Fläche des Borckschen Ritterguts Wangerin B mit 381 Hektar beziffert.[4]

Am 1. April 1927 hatte das Rittergut Wangerin B eine Fläche von 621 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 202 Einwohner.[5]

Die Gemarkung der Landgemeinde Wangerin B hatte um 1930 eine Fläche von 6,2 km². Im Gemeindegebiet standen insgesamt 15 bewohnte Wohnhäuser an vier verschiedenen Wohnstätten:[6]

  1. Häge
  2. Jakobsthal
  3. Rüdigershof
  4. Wangerin B

Im Jahr 1945 gehörte die Gemeinde Wangerin B zum Kreis Regenwalde im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Wangerin B war dem Amtsbezirk Ruhnow zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Wangerin B zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung von Polen. Das deutsche Dorf Wangerin B wurde unter der Ortsbezeichnung ‚Stare Węgorzynko‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Wangerin B und dem Kreisgebiet vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 adliges Vorwerk, das zusammen mit dem Vorwerk Wangerin A acht Feuerstellen (Haushaltungen) hat[1]
1818 Wangerin mit Häge, 118 Einwohner; zwei Vorwerke, Wassermühle und Windmühle, Privatbesitzung[7]
1825 zwei Vorwerke, zusammen 127 Einwohner[8]
1852 Wangerin A und B, zusammen 349 Einwohner [9]
1864 162 am 3. Dezember, Gutsbezirk[10]
1867 216 am 3. Dezember, Gutsbezirk[11]
1871 133 am 1. Dezember, Gutsbezirk, sämtlich Evangelische[11]
1885 95 am 1. Dezember, Gutsbezirk, sämtlich Evangelische[12]
1910 152 am 1. Dezember, Gutsbezirk[13]
1925 202 sämtlich Evangelische[6]
1933 161 [14]
1939 165 [14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wangerin B, Rittergut, Kreis Regenwalde, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Wangerin B (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 357–358, Ziffer 63 (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 871–872 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 357–358, Ziffer 63 (Google Books).
  2. Robert Klempin, Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert, Bath, Berlin 1863, S. 518, Ziffer 5 (Google Books).
  3. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 900, Ziffer 8 (Google Books).
  4. P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band II: Provinz Pommern. Zweite Auflage, Berlin 1884, S. 166–167 (Google Books).
  5. Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 396 (Google Books).
  6. a b Die Gemeinde Wangerin B im ehemaligen Kreis Regenwalde in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  7. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 101, Ziffer 644 (Google Books).
  8. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 223 (Google Books).
  9. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 656 (Google Books).
  10. Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin: 9. Kreis Regenwalde. Berlin 1866, S. 26–33, Ziffer 176 (Google Books).
  11. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 82–83, Ziffer 181 (Google Books).
  12. Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. Band 4: Provinz Pommern. Berlin 1888, S. 94–95, Ziffer 185 (Google Books).
  13. Landkreis Regenwalde (Gemeindeverzeichnis.de) – U. Schubert (2020)
  14. a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Regenwalde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.