Starowice (Borne Sulinowo)

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Starowice (deutsch Groß Zacharin, früher Zacharin[1]) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Borne Sulinowo (Groß Born) im Powiat Szczecinecki (Neustettiner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Netzedistrikt im ehemaligen Westpreußen, etwa dreißig Kilometer nördlich von Deutsch Krone (Wałcz), acht Kilometer westsüdwestlich von Groß Born (Borne Sulinowo) und sieben Kilometer nördlich von Rederitz (Nadarzyce).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeitweilig verlief durch das hiesige Siedlungsgebiet die Grenze zwischen Pommern und der Neumark, und es gab sowohl ein pommersches als auch ein neumärkisches Dorf Zacharin, letzteres Märkisch Zacharin genannt,[2] die nur durch ein Flüsschen getrennt waren. Märkisch Zacharin war im Übrigen von westpreußischen Dörfern umgeben.[3] Das neumärkische Dorf wurde nach 1783 zu Westpreußen geschlagen und später Groß Zacharin genannt.[4] Der Freischulze in Groß Zacharin hatte ein Privilegium des Markgrafen von 1691. Im Jahr 1791 wohnten in dem Dorf außer dem Freischulzen noch ein Müller, 21 Bauern und elf Katen-Besitzer.[4]

Um 1930 hatte die Gemeinde Groß Zacharin eine 17,9 km² große Gemarkungsfläche, und im Gemeindegebiet, in dem Groß Zacharin der einzige Wohnplatz war, standen 47 bewohnte Wohnhäuser.[5]

Am 1. Oktober 1941 wurde ein Teil der Gemarkung des Dorfs an den Truppenübungsplatz Groß Born abgetreten.[6]

Im Jahr 1945 gehörte Groß Zacharin zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Groß Zacharin war dem Amtsbezirk Rederitz zugeordnet.

Im Februar 1945 wurde Groß Zacharin von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Groß Zacharin wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Starowice“ verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde von der polnischen Administration aus Groß Zacharin vertrieben.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 213 Dorf, königliche Besitzung[1]
1864 370 sämtlich Evangelische[7]
1910 248 am 1. Dezember, darunter 246 Evangelische und zwei Katholiken[8]
1925 247 darunter 245 Evangelische und zwei Katholiken[5]
1933 265 [9]
1939 272 am 17. Mai[10][9]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Groß Zippnow.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Groß Zacharin, Dorf, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Groß Zacharin (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 251–252 (Google Books).
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 473–474 (Google Books).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 5: T–Z, Halle 1823, S. 207, Ziffer 56 (Google Books).
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen, Marienwerder 1789, S. 106 (Google Books).
  3. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch Croner Kreises. Lambeck, Thorn 1867, S. 118 (Google Books).
  4. a b Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt, 1867, ebenda, S. 251–252 (Google Books).
  5. a b Die Gemeinde Groß Zacharin im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  6. Heeresgutsbezirk Groß Born (Territorial.de)
  7. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 68–69, Ziffer 294 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 12–13, Ziffer 29 (Google Books).
  9. a b Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistik des Deutschen Reichs, Band 550: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, Verlag Paul Schmidt, Berlin 1940, S. 70 (Google Books).
  11. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 473–474 (Google Books).

Koordinaten: 53° 32′ N, 16° 28′ O