Stechrochenartige
Stechrochenartige | ||||||||||||
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Masken-Stechrochen (Neotrygon leylandi) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myliobatiformes | ||||||||||||
Compagno, 1973 |
Die Stechrochenartigen (Myliobatiformes) sind die am höchsten entwickelte und spezialisierteste Ordnung der Rochen (Batoidea). Sie bewohnen vor allem tropische, subtropische und gemäßigte Zonen aller Weltmeere. Zu ihnen gehören die bekannten Mantarochen (Manta), obwohl sie stachellos sind, und die südamerikanischen Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae), die einzige Familie der Knorpelfische (Chondrichtyes), die ausschließlich im Süßwasser vorkommt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innere Systematik der Myliobatiformes nach Naylor u. a. (2012) mit einer Ergänzung nach White & Naylor (2016)[1] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Kopf, Rumpf und die Brustflossen der Stechrochenartigen bilden eine breite, rautenförmige, ovale oder dreieckige Körperscheibe. Bei einigen Formen, die das Leben auf dem Meeresboden aufgegeben haben, haben sich die Brustflossen zu breiten flügelartigen Fortbewegungsorganen entwickelt, mit denen sie gleichsam durch das Wasser „fliegen“. Die Flossenträger (Radialia) der Brustflossen stehen bis zu Spitze des Rostrums. Der Schwanz ist gedrungen bis peitschenartig und sehr schlank. Eine Schwanzflosse und eine einzelne Rückenflosse fehlen oder sind klein. Die meisten Arten besitzen auf der Schwanzoberseite einen oder mehrere lange, gesägte Giftstachel. Der Stachel ist eine modifizierte Placoidschuppe, ummantelt mit giftigen Gewebe und wird nur zur Verteidigung eingesetzt. Elektrische Organe fehlen immer. Die Haut ist nackt oder mit kleinen Placoidschuppen bedeckt. Die Nasenöffnungen stehen eng zusammen. Verglichen mit anderen Rochen besitzen die Stechrochenartigen große Gehirne. Stechrochenartige besitzen keine Rippen. Das Schulterblatt und der zusammengewachsene, vorn liegende Teil der Wirbelsäule sind über ein Kugelgelenk verbunden. Mit Ausnahme des Sechskiemen-Stachelrochens (Hexatrygon bickelli) besitzen alle Stechrochenartigen fünf Kiemenspalten auf jeder Seite. Sie sind ovovivipar.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Stechrochenartigen werden elf rezente Familien mit über 25 Gattungen und mehr als 210 Arten gezählt.
- Stechrochenartige (Myliobatiformes)
- Tiefwasser-Stachelrochen (Plesiobatidae)
- Rundstechrochen (Urolophidae)
- Sechskiemen-Stachelrochen (Hexatrygonidae)
- Stechrochen (Dasyatidae)
- Süßwasserstechrochen (Potamotrygonidae)
- Schmetterlingsrochen (Gymnuridae)
- Amerikanische Rundstechrochen (Urotrygonidae)
- Aetobatidae[2]
- Myliobatidae
- Teufelsrochen (Mobulidae)
- Kuhnasenrochen (Rhinopteridae)
- † Dasyomyliobatidae[3]
- † Rhombodontidae[4]
Nach Nelson (2016) gehören auch noch die Dornrücken-Gitarrenrochen (Platyrhinidae), sowie die Familie Zanobatidae vorläufig weiterhin zu den Stechrochenartigen. Erstere sind wahrscheinlich die Schwestergruppe der Zitterrochenartigen (Torpediniformes)[5][6][1], während Zanobatus bei Naylor zusammen mit den Geigen- und Gitarrenrochen und den Sägerochen (Pristidae) die Ordnung Rhinopristiformes bildet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2016, ISBN 978-1-118-34233-6.
- Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6.
- Alfred Goldschmid: Chondrichthyes. in: W. Westheide und R. Rieger: Spezielle Zoologie. Teil 2. Wirbel- oder Schädeltiere. Spektrum, München 2004, ISBN 3-8274-0307-3.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gavin J. P. Naylor, Janine N. Caira, Kirsten Jensen, Kerri A. M. Rosana, Nicolas Straube, Clemens Lakner: Elasmobranch Phylogeny: A Mitochondrial Estimate Based on 595 Species. Seite 39 bis 40 in Jeffrey C. Carrier, John A. Musick, Michael R. Heithaus: Biology of Sharks and Their Relatives (Marine Biology). Verlag: Crc Pr Inc, 2012, ISBN 1-4398-3924-7.
- ↑ a b W.T. White & G.J.P. Naylor (2016): Resurrection of the family Aetobatidae (Myliobatiformes) for the pelagic eagle rays, genus Aetobatus. Zootaxa, 4139 (3): 435–438. doi: 10.11646/zootaxa.4139.3.10
- ↑ Giuseppe Marramà, Eduardo Villalobos-Segura, Roberto Zorzin, Jürgen Kriwet und Giorgio Carnevale. 2023. The Evolutionary Origin of the durophagous Pelagic Stingray Ecomorph. Palaeontology. DOI: 10.1111/pala.12669
- ↑ Abdelmajid Noubhani und Henri Cappetta: Revision des Rhombodontidae (Neoselachi, Batomrphii) des bassins a phosphate du Maroc. Palaeovertebrala 23 (1–4), 1994, S. 1–49
- ↑ Neil C. Aschliman, Mutsumi Nishida, Masaki Miya, Jun G. Inoue, Kerri M. Rosana, Gavin J.P. Naylord: Body plan convergence in the evolution of skates and rays (Chondrichthyes: Batoidea). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 63, Nr. 1, April 2012, S. 28–42. doi: 10.1016/j.ympev.2011.12.012.
- ↑ Gaitán-Espitia, J.D., Solano-Iguaran, J.J., Tejada-Martinez, D: & Quintero-Galvis, J.F. (2016): Mitogenomics of electric rays: evolutionary considerations within Torpediniformes (Batoidea; Chondrichthyes). Zoological Journal of the Linnean Society, April 2016. DOI: 10.1111/zoj.12417
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Centre for Shark Research: Batoids: Order Myliobatiformes: Stingrays