Stethaprioninae

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Stethaprioninae

Neonsalmler (Paracheirodon innesi)

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
Otophysa
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Echte Salmler (Characidae)
Unterfamilie: Stethaprioninae
Wissenschaftlicher Name
Stethaprioninae
Eigenmann, 1907

Die Stethaprioninae sind eine Unterfamilie der Echten Salmler (Characidae). Die Unterfamilie ist weit verbreitet im nördlichen und mittleren Südamerika und beinhaltet die meisten als Aquarienfische bekannten Salmler, z. B. die bekannten Neonsalmler (Paracheirodon) und die zahlreichen Zierfische aus den Gattungen Hemigrammus und Hyphessobrycon.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Echten Salmler sind morphologisch sehr konservativ. Es ist deshalb schwer eine schlüssige innere Systematik der Familie zu finden. Hier wird der Systematik des argentinischen Ichthyologen Marcos Mirande gefolgt, der 520 morphologische Merkmale von 259 Salmlerarten miteinander verglich, zusätzlich molekularbiologische Daten zu Hilfe nahm und sechs Unterfamilien und einige weitere mehr oder weniger gesicherte monophyletische Kladen feststellen konnte, denen er den Rang eines Tribus gab.[1]

Zu den Stethaprioninae gehören die meisten Echten Salmler die zwei Zahnreihen auf der Prämaxillare besitzen, typischerweise mit fünf Zähnen in der vorderen Reihe, die neun verzweigte Rückenflossenstrahlen haben und bei denen der vordere Ast des sensorischen Systems auf der sechsten Infraorbitale (Augenringknochen) fehlt. Als Synapomorphien gelten, eine unterbrochene Seitenlinie, drei oder weniger Zähne auf der Maxillare und drei oder vier unverzweigte Flossenstrahlen die mit dem ersten Flossenträger (Pterygiophor) der Rückenflosse gelenken.[1]

Astyanax saguazu
Königssalmler (Inpaichthys kerri)
Rhoadsia minor
Schrägschwimmer (Thayeria boehlkei)
Nematocharax costai
Poptella compressa

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zuordnung der Gattungen zu den verschiedenen Tribus ist noch nicht völlig sicher und könnte sich nach weiteren Forschungen teilweise ändern.[1]

Die wahrscheinlichen verwandtschaftlichen Beziehungen zeigen folgende Kladogramme:[1]

Systematik der Unterfamilie Stethaprioninae[1] Systematik der Tribus Gymnocharacini, Grundulini und Rhoadsiini[1]
 Stethaprioninae 
 Stethaprionini 



Petitella


   

Brittanichthys


   

Paracheirodon




   

Hyphessobrycon-sensu stricto (Rosy-Tetra-Artengruppe)



   

Moenkhausia + Hasemania nana, "Hemigrammus" erythrozonus u. "H." marginatus


   


Ectrepopterus uruguayensis


   

Hyphessobrycon moniliger


   

Jupiaba




   


Gymnocorymbus


   

"Moenkhausia" inrai


   

Stichonodon


   

Brachycalcinus


   

Stethaprion


   

Poptella


   

Orthospinus








   


Pristella


   

"Hyphessobrycon" montagi


   

Bryconella




   

Hemigrammus-Klade, inkl. Aphyodite u. "Moenkhausia" ("M." collettii u. a.)







   


Rhoadsiini


   

Grundulini



   

Gymnocharacini




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 Rhoadsiini 


Inpaichthys kerri


   

Nematobrycon palmeri


   

Pseudochalceus


   

Rhoadsia


   

Carlana






   


Hollandichthys


   

Rachoviscus



   

Thayeria u. "Moenkhausia" pyrophthalma


   

Bario-Klade, inkl. "Moenkhausia" oligolepis-Artenkomplex





 Grundulini 


Macropsobrycon


   

Erythrocharax altipinnis


   

"Hyphessobrycon" herbertaxelrodi




   


Grundulus


   

Coptobrycon bilineatus



   

Stygichthys typhlops


   

"Hyphessobrycon" loweae


   

Phycocharax rasbora


   

Deuterodon








 Gymnocharacini 


Hemigrammus ocellifer-Artengruppe


   

"Deuterodon" potaroensis


   

Jupiaba anderoides u. J. polylepis




   

Ctenobrycon-Klade, inkl. Psellogrammus


   

Astyanax-Klade


   

Andromakhe


   

"Hyphessobrycon" bifasciatus


   

Oligosarcus


   


Hasemania crenuchoides


   

Gymnocharacinus bergii



   

Psalidodon




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Zahlreiche Gattungen, z. B. Astyanax, Hasemania, Hemigrammus, Hyphessobrycon, Jupiaba und Moenkhausia sind nicht monophyletisch und deshalb werden in Zukunft weitere Gattungen eingeführt werden. Die Zuordnung der Gattungen richtet sich hier nach der Zuordnung der jeweiligen Typusart. Hasemania und Jupiaba gehören zu den Gymnocharacini oder den Stethaprionini. Die Typusarten der beiden Gattungen wurden bisher noch nicht auf die Einordnung untersucht.[1]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Mirande, J.M. (2018): Morphology, molecules and the phylogeny of Characidae (Teleostei, Characiformes). Cladistics, Juni 2018. doi: 10.1111/cla.12345
  2. a b Terán, G.E., Benitez, M.F. & Mirande, J.M. (2020): Opening the Trojan horse: phylogeny of Astyanax, two new genera and resurrection of Psalidodon (Teleostei: Characidae). Zoological Journal of the Linnean Society: zlaa019. April 2020. doi: 10.1093/zoolinnean/zlaa019