Talat Basari

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Talat Bassari, 1960er Jahre

Tal’at Basāri (persisch طلعت بصاري, * 1923 in Babol, Mazandaran, Iran; † 18. September 2020[1] in Los Angeles, Kalifornien, Vereinigte Staaten) war eine iranische Literaturwissenschaftlerin und Hochschullehrerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basāri promovierte in persischer Sprache und Literatur und unterrichtete an weiterführenden Schulen in der iranischen Hauptstadt Teheran.[2] In den 1960er Jahren war sie die erste Frau, die zum Rektor einer iranischen Universität ernannt wurde, als sie an der Dschondischapur-Universität in Ahvaz tätig war.[3] Die Universität wurde im 20. Jahrhundert von der Pahlavi-Dynastie in Erinnerung an die sassanidische Akademie von Gundischapur gegründet. Nach der islamischen Revolution im Iran und aufgrund ihres Bahai-Glaubens[4] wurde sie 1979 von ihrer Stelle an der Universität entlassen und wanderte schließlich in die Vereinigten Staaten aus.[5]

Basāri veröffentlichte umfangreiche Ausarbeitungen zur persischen Literatur, darunter auch zum Nationalepos Schāhnāme des berühmten persischen Dichters Firdausi. Ihre Arbeiten werden von dem iranischen Historiker Iradsch Afschār als empfohlene beschreibende Lektüre zur Literatur des Schāhnāme aufgeführt.[6] 2018 veröffentlichte Basār ein Buch mit dem Titel Women of Shahnameh, in dem sie die weiblichen Figuren des Epos untersucht. Jede Figur wird einzeln analysiert, darunter Sudabeh, die Frau des Schahs Kai Kawus, Tahmine, die Frau des Protagonisten Rostam, Gordafarid, eine Kämpferin, die für Frauen Mut und Hoffnung symbolisiert, und Faranak, die Mutter von Fereydūn.[7]

1967 hatte Basāri bereits eine Biografie über Zandokht Shirazi, eine Pionierin der Frauenbewegung im Iran, veröffentlicht.[8] Ebenso publizierte sie zum Leben der Bahai-Dichterin Táhirih. Sie übersetzte diverse Werke vom Persischen ins Englische und machte sie so der außerpersischen Wissenschaft zugänglich.[9]

Basāri lebte in New Jersey[10] und arbeitete als Mitherausgeberin der in New Jersey ansässigen Zeitschrift Persian Heritage.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. به یاد طلعت بصاری، استاد دانشگاه و پژوهشگر بهایی (Nachruf auf Iranwire.com)
  2. Noushin Ahmadi Khorasani: Iranian Women's Equality Calendar. 2008, archiviert vom Original am 29. April 2021; abgerufen am 6. Januar 2024.
  3. Firouzeh Mirrazavi: Academy of Gundishapur. Iran Review, 9. November 2009, archiviert vom Original am 3. März 2014; abgerufen am 6. Januar 2024.
  4. Robert Stauffer: Eshraghieh and Mahmoud Rabbani Collection. Bahá'í Library Online, 1998, abgerufen am 6. Januar 2024.
  5. Vahid Sadeghi: History of the Exclusion of Iranian Baha'is from Higher Education after the Islamic Revolution. Iran Press Watch, 30. Mai 2011, abgerufen am 6. Januar 2024.
  6. Mahmoud Omidsalar: Notes on Some Women of Shahnameh. In: Name-ye lran-e Bastan. Band 1, Nr. 1. California State University, Los Angeles, CA 2019, S. 23–48 (uci.edu [PDF]).
  7. Ketabsara Publishes Talat Bassari’s «Women in Shahnameh». Financial Tribune, 10. Juni 2018, abgerufen am 6. Januar 2024.
  8. Parvin Paidar: Women and the Political Process in Twentieth-Century Iran. Cambridge University Press, Cambridge, MA 1997, ISBN 978-0-521-59572-8, S. 371 (google.com).
  9. Siehe Exemplarisch: Clifford A. Pickover: The Loom of God: Tapestries of Mathematics and Mysticism. Sterling Publishing Company, New York City 2009, ISBN 978-1-4027-6400-4, S. 10 (google.com).
  10. Mansoureh Pirnia: سالار زنان ايران: Pioneer Women of Iran – Salar Zanan e Iran. Mehriran Publishing, Potomac, MD 1995, ISBN 978-0-9633129-3-8, S. 94 f. (arabisch, google.com).
  11. Impressum – Editorial Board. In: Persian Heritage Magazine. 2015, archiviert vom Original am 21. September 2018; abgerufen am 6. Januar 2024.