Tengrélasee

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Tengrélasee
Tengrélasee
Geographische Lage Region Cascades,
Burkina Faso Burkina Faso
Abfluss LafiguéComoé
Orte am Ufer Tengréla
Ufernaher Ort Banfora
Daten
Koordinaten 10° 39′ N, 4° 51′ WKoordinaten: 10° 39′ N, 4° 51′ W
Tengrélasee (Burkina Faso)
Tengrélasee (Burkina Faso)
Höhe über Meeresspiegel 290 m
Fläche 3,64 km²[1]
Länge 2 km[2]
Breite 1,5 km[2]
Maximale Tiefe 7 m[1]

Besonderheiten

Ramsar-Gebiet

Der Tengrélasee (französisch Lac de Tingréla) ist ein See im Südwesten Burkina Fasos im Departement Banfora. Seit 2009 steht er auf der Liste schützenswerter Feuchtgebiete der Ramsar-Konvention.[3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte
OpenStreetMap-Karte

Nordöstlich des Sees liegt der Ort Tengréla und etwa sieben Kilometer östlich die Stadt Banfora. Der See liegt auf einer Höhe von 290 Metern. Er ist zwei Kilometer lang und 1,5 Kilometer breit[2] und hat eine Fläche von 364 ha und eine Tiefe von etwa sieben Metern. Das ausgewiesene Ramsar-Gebiet mit einer Fläche von 580 ha umfasst noch Teile der umgebenden Landfläche. Das Wassereinzugsgebiet des Sees umfasst 18.000 km². Der Seeabfluss liegt auf der Ostseite und mündet in den Comoé. Der jährliche Gesamtniederschlag in der Region liegt zwischen 1000 und 1300 mm und die Temperaturen variieren zwischen 16 und 37 °C. Die Regenzeit dauert etwa sechs Monate.[1]

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Große Laubbäume säumen die Straße. Durch die am Ufer wachsenden Bäume ist die Wasserfläche kaum zu erkennen.
Von Bäumen gesäumte Straße zum Ufer des Tengrélasees

Um den See wächst Galeriewald und weitere Baumbestände von Isoberlinia doka, Burkea africana, Parkia biglobosa und Myrobalanen. Zudem wurden um den See einige Obstbäume wie Mangos gepflanzt. Die Vegetation weicht teilweise Reis- und Maisfeldern bis hin zu den Ufern. Auf dem Tengrélasee gibt es zahlreiche Schwimmpflanzen, darunter Seerosen (Tigerlotus, Nymphaea guineensis), Ezannos Seekanne und Wasserschläuche. Am Ufer wachsen zudem Süßgräser wie Silberhaargras und Andropogon africanus.[1]

Der See ist für die dort lebdenden etwa hundert Flusspferde bekannt.[3] Auch Nilkrokodile kommen am See vor. Beide Arten stehen in Burkina Faso seit 1996 unter Schutz. Darüber hinaus sind als weitere Reptilienart Königspythons um den See anzutreffen. Zu den vorkommenden Fischarten zählen der Afrikanische Raubwels, der Nilbarsch, der Afrikanische Knochenzüngler, der Westafrikanische Lungenfisch, die Afrikanische Glaswelsart Schilbe mystus, die Stachelwelsart Bagrus bajad und der Augenfleckwels sowie Buntbarsche (Zilles Buntbarsch, Oreochromis niloticus und Sarotherodon galilaeus). Die Avifauna umfasst beispielsweise die Riedscharbe, den Flussuferläufer, den Rallen-, Purpur-, Mittel- und Silberreiher sowie Entenvögel wie die Gelbe Pfeifgans, die Witwenpfeifgans und die Afrikanische Zwergente.[1]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der See ist zentraler Bestandteil des Alltagslebens der Bewohner von Tengréla. Er gilt zudem als heilige Stätte und ist Schauplatz kultureller und religiöser Riten. Zu Beginn der Regenzeit oder anderen Ereignissen werden am See Opfer gebracht. Beim Tod des Dorfoberhaupts wird für die zeremonielle Verwendung eines der geschützten Flusspferde gefangen, nachdem dies behördlich genehmigt wurde. Die Anwohner gehören zu den Ethnien Karaboro und Gouin. Darüber hinaus finden sich auch Mossi-Migranten.[1][4]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am See werden jährlich etwa 25 Tonnen Fisch gefangen.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tengrélasee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Fiche descriptive Ramsar. (PDF; 1,3 MB) In: Ramsar Sites Information Service. 27. April 2017, abgerufen am 28. August 2023 (französisch).
  2. a b c R. H. Hughes & J. S. Hughes: A Directory of African Wetlands. 1992, ISBN 2-88032-949-3, S. 316 (englisch, google.de).
  3. a b Twelve new Ramsar sites in Burkina Faso (Memento vom 16. Dezember 2009 im Internet Archive), 1. Oktober 2019 (englisch)
  4. Managementplan. (PDF; 1000 KB) Abgerufen am 29. August 2023 (französisch).