Theodor Scherer (Offizier)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. März 2020 um 19:55 Uhr durch GT1976 (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Deutscher Kriegsgefangener). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Theodor Scherer (1942)

Theodor Scherer (* 17. September 1889 in Höchstädt an der Donau; † 17. Mai 1951 in Ludwigsburg) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Scherer begann seine militärische Karriere am 14. Juli 1908 als Fahnenjunker im 12. Infanterie-Regiment „Prinz Arnulf“ der Bayerischen Armee. 1910 besuchte er die Kriegsschule und wurde im Anschluss zum Leutnant befördert. Er diente im Ersten Weltkrieg an der Westfront und geriet dort 1915 in britische Kriegsgefangenschaft. Ende 1918, nach dem Waffenstillstand von Compiègne, wurde er aus der Internierung freigelassen.

Nach dem Krieg schied er am 30. August 1920 im Zuge der Bedingungen des Versailler Vertrages und der daraus resultierenden Heeresverringerung aus dem Militärdienst aus und trat in den Polizeidienst der bayerischen Landespolizei ein. 1935 war er Oberstleutnant der Polizei und wurde in die Wehrmacht übernommen. Er wurde als Oberstleutnant Kommandant des Infanterie-Regiments 56. Am 1. Januar 1937 erfolgte die Beförderung zum Oberst. Vom 13. Juni bis 15. September 1940 war er Kommandant des Infanterie-Regiments 507.[1] 1940 nahm Scherer am Westfeldzug teil. Er diente vom 4. März bis zum 25. September 1941 als Kommandant des Führerhauptquartiers. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Kommandeur der 281. Sicherungs-Division ernannt. Die Sicherungsdivision operierte hinter der eigenen Front, um Angriffe von Partisanen oder verstreuten Einheiten der Roten Armee zu verhindern.[2]

Ab Januar 1942 führte Scherer in der Schlacht um Cholm als Kommandant der Festung Cholm die Kämpfe gegen die von sowjetischen Einheiten eingeschlossenen deutschen Kessel.[3] Für seine erfolgreiche Verteidigung erhielt er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Im weiteren Verlauf des Krieges kommandierte Scherer vom ab dem 5. September 1942 die 34. Infanterie-Division und vom 2. November 1942 bis zum 1. März 1944 die 83. Infanterie-Division an der Ostfront. Am 15. April 1944 wurde Scherer zum Inspekteur des Küstenschutzes der Militärverwaltung für das Reichskommissariat Ostland ernannt.

Scherer verunglückte 1951 bei einem Autounfall in der Nähe von Ludwigsburg tödlich.

Auszeichnungen

Literatur

Commons: Theodor Scherer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Friedberg 1983, S. 298.
  2. Samuel W. Mitcham, Jr, German Order of Battle. Ausgabe 1., ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 332–333.
  3. Horst Boog: Der Angriff auf die Sowjetunion, Bände 3–4, Deutsche Verlags-Anstalt, 1983, S. 632, (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
  4. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 660.