Tilo Schulz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tilo Schulz (* 1972 in Leipzig) ist ein deutscher Künstler, Kurator und Autor.

Schulz war Gastdozent an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, der Universität Witten/Herdecke und der Zeppelin University, Friedrichshafen. Von 2000 bis 2004 war er Mitbegründer und -herausgeber der Kulturzeitschrift spector cut+paste.[1]

Tilo Schulz wuchs in Leipzig auf. Er ist als Künstler Autodidakt. Schulz’ Arbeiten wurden in wichtigen Ausstellungen wie der Manifesta 2 in Luxemburg[2], German Open im Kunstmuseum Wolfsburg[3], Repeat Performance im Artist Space in New York und 50 Jahre documenta im Fridericianum in Kassel[4] gezeigt.

Seit 2007 war Schulz mit umfangreichen internationalen Einzelausstellungen zu sehen; u. a. in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig[5], der Secession in Wien, der Blackwood Gallery in Mississauga/Toronto und dem ICA in Dunaújváros.

Neben seiner Ausstellungstätigkeit als Künstler hat Tilo Schulz seit 1996 Ausstellungen kuratiert; u. a. squatting. erinnern, vergessen, besetzen (zusammen mit Jörg van den Berg) in der Temporären Kunsthalle 2010 in Berlin[6], Reduction & Suspense (zusammen mit Eva Kraus) im Magazin4 2009 in Bregenz und e.w.e. – exhibition without exhibition zwischen 1997 und 2001.

Schulz erhielt mehrere Stipendien, darunter IASPIS in Stockholm und ein Forschungsstipendium des Friedrich-Kiesler-Zentrum. 2011 war er Stipendiat der Villa Aurora in Los Angeles. 1993 erhielt er den Deutschen Künstlerbund Preis, 2001 den Max-Pechstein-Preis und 2009 den Kunstpreis der Stadt Nordhorn.

Tilo Schulz lebt und arbeitet in Berlin-Kreuzberg.

Schulz hinterfragt Ästhetikdiskussionen auf ihre ideologische und soziologische Motivation. Dabei verknüpft er historische Debatten mit aktuellen Fragen.

Die Referenzen reichen von den Intarsien-Wandverkleidungen der Studiolos des mächtigen Renaissance-Fürsten Federigo da Montefeltro über die fruchtbare Freundschaft des amerikanischen Künstlers Frederic Remington und späteren US-Präsidenten Theodore Roosevelt Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Rolle des Abstrakten Expressionismus im Kalten Krieg.

Neben seinen komplexen Rauminszenierungen hat Schulz parallel ein zeichnerisches und malerisches Werk geschaffen, in dem er die Beschäftigung mit dem Impliziten in der politischen Kunst und politischen Metaphern in der Abstraktion fortsetzt.

Literatur/Katalog

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Tilo Schulz: „Stage Diver“; Secession, Wien, 2008, ISBN 978-3-902592-17-0
  • Jörg van den Berg: „Tilo Schulz“; In: artist Kunstmagazin, 2/2008, Seite 28–33
  • Tilo Schulz: „Formschön“; Jovis, Berlin, 2007, ISBN 3-939633-32-1
  • Kirsty Bell: „Tilo Schulz, Abstraction and utilitarianism: two sides of the same curtain“; In: Frieze, issue 111, Seite 148/149
  • Tilo Schulz: „Sweet Dreams“; Revolver, Frankfurt am Main, 2007, ISBN 3-86588-398-2
  • Tilo Schulz: „Sondo“; Revolver, Frankfurt am Main, 2004, ISBN 3-86588-035-5
  • Tilo Schulz: „re: xxx“; Revolver, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-934823-18-1
  • Wolfgang Träger u. a.: Plateau der Menschheit. 49. Biennale von Venedig. In: kunstforum international Bd. 156, 2001; S. 135

Öffentliche Sammlungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2009 Besucherzentrum, Bibliothek, Lounge, Halle14, Leipzig
  • 2008 Super Chunk, Lounge+Multifunktionsdisplay, ZU Friedrichshafen
  • 2006 VIP-Lounge, AOL-Arens/HSV-Stadion, Hamburg, D; look back into the future, Im Tal, Hasselbach/Westerwald
  • 2003 public light_öffentliches licht (zusammen mit Kim Wortelkamp, quartier vier), Nikolaikirchhof (permanente Lichtinstallation), Leipzig.

Preise und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1993 Deutscher Künstlerbundpreis der Sparkasse[7]
  • 1995 Stipendium der Leipziger Künstlerförderung, Leipzig
  • 1996 Stipendium des ‘Pépinières européennes pour jeunes artistes’, Norwich (Großbritannien)
  • 1996 Projektstipendium des Kunstfonds e.V., Bonn
  • 1999 IASPIS, Stockholm
  • 2001 Max-Pechstein-Preis
  • 2001 Reisestipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Sachsen, Columbus (USA)
  • 2003 Forschungsstipendium des Friedrich-Kiesler-Zentrum und q21, Wien
  • 2006 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Leipzig
  • 2009 Kunstpreis der Stadt Nordhorn
  • 2011 Stipendium der Villa Aurora, Los Angeles (USA)

Einzelausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2016 Tilo Schulz - There is no smile in a doll’s face D21 Kunstraum Leipzig, Leipzig[8]
  • 2014/2015: Kapsel 01: Tilo Schulz., Haus der Kunst, München[9]
  • 2012 Galerie Jochen Hempel, Berlin
  • 2010 Steinle Contemporary, München
  • 2008 Wiener Secession, Wien; I was shot in the back, Blackwood GalleryToronto/ Mississauga ;Dogenhaus Galerie (mit Dimitrios Antonitsis), Leipzig; Schwarzbuch des Formalismus, Steinle Contemporary, München
  • 2007 Clash-ified (mit Dimitrios Antonitsis), Remap, Ileana Tounta Project Space, Athen; Fensterfett (mit Sven Neygenfind), Galerie Hafen+Rand, Hamburg; Sweet Dreams, Magazin4/Bregenzer Kunstverein, Bregenz; Back Stage (In Memory of Julius and Ethel Rosenberg), Jan Winkelmann / Berlin; Formschön, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
  • 2005 (don‘t) look back in anger, Dogenhaus Galerie, Leipzig; a short film about..., Jan Winkelmann, Berlin
  • 2004 Kunstverein Ahlen (mit Roland Heinrich), KV Ahlen; Sondo in Berlin, Vertretung des Landes Niedersachsen, Berlin; Sondo, Ausstellung und permanentes Projekt, Springhornhof, Neuenkirchen; Niemandsland_Grenzgeschichten: chuck wagon_stage version, Blind Date, Kunstverein Hannover
  • 2003 truckstop. extended version, Jan Winkelmann, Berlin; rebel inside (displaying Friedrich Kiesler), Kiesler-Display, q21, Wien; body of work: the ideal exhibition, category: advertising, Witten/Herdecke
  • 2002 recycling the surface, mini salon, München
  • 2001 The Return of Display, D.A.E., San Sebastian; Gefährliche Liebschaften, Kunstverein Langenhagen; wie macht man eine Gruppenausstellung, ohne jemanden einzuladen, Dogenhaus Galerie, Leipzig
  • 2000 wanted, Paula Böttcher Galerie, Berlin
  • 1999 reopening of Sture Johannesson, Y1, Stockholm
  • 1998 body of work: the ideal exhibition, category: poster, painting, announcement, Dogenhaus Galerie, Leipzig; body of work: the ideal exhibition, Refusalon, San Francisco
  • 1996, 1995, 1994 Formenmalerei, Dogenhaus Galerie, Leipzig
  • 1992 Galerie Quadriga, Leipzig
  • 1991 Das Boot, Leipzig

Kuratierte Ausstellungsprojekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2010 squatting – erinnern, vergessen, besetzen Temporäre Kunsthalle Berlin
  • 2009 Raum.inhalt (I) – The big exploration; im Tal – Stiftung Erwin und Ulla Wortelkamp, Hasselbach
  • 2009 Reduction&Suspense, Magazin 4, Bregenz,
  • 2009 Allesdurchdringung – Hommage für Heinz Breloh, im Tal – Stiftung Erwin und Ulla Wortelkamp, Hasselbach
  • 2008 Wollust – the presence of absence, Columbus Art Foundation, Leipzig,
  • 2008 Rosebud – eine Suche zwischen Leere und Opulenz, Kunstverein Langenhagen, Langenhagen/Hannover
  • 2005 Schöne Grüße aus Leipzig, Meisterhäuser des Bauhaus, Dessau
  • 2001 LocalMotion (mit Stefanie Sembill und Alexander Koch), eine Ausstellung über den Begriff des Lokalen. Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig
  • 1999 the real and the fake, Moderna Museet Stockholm
  • 1997–2000 e.w.e. – exhibition without exhibition, ein Ausstellungsprojekt mit Jens Haaning, Sandra Hastenteufel, Nathan Coley, Plamen Dejanov & Swetlana Heger, Olaf Nicolai, u. a. in Dresden, Venedig, Luxembourg, Stockholm, Kopenhagen, Utrecht, London, Edinburgh, Ljubljana
  • 1996 Strukturen der Malerei, Leipzig;
  • 2002 Kurzfilm Magazin „Fußball und Kunst“, Kurzschluß, arte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. www.kunstaspekte.de, Unter: Künstler/Kuratoren, 10. November 2012.
  2. Künstlerseite der Mainfesta 2 (Memento des Originals vom 30. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.manifesta.org, Unter: artists auf www.manifesta.org, 8. November 2012
  3. German Open 1999 Kunstmuseum Wolfsburg, Unter: termine-archiv, www.kunstaspekte.de, 8. November 2012.
  4. 50 Jahre/Years documenta 1955 – 2005, Eine Ausstellung in fünf Kapiteln, In: archiv fridericianum-kassel, 8. November 12.
  5. Anmerkungen zu neueren Arbeiten von Tilo Schulz (Memento des Originals vom 5. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gfzk-leipzig.de, In: FORMSCHÖN von Tilo Schulz, jovis Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-939633-32-1
  6. Publikation zu squatting. erinnern, vergessen, besetzen; Temporäre Kunsthalle Berlin 2.4.2010 - 24.5.2010, CUBE Kunsthalle Berlin 2010, ISBN 978-3-00-031144-4
  7. kuenstlerbund.de: Deutscher Künstlerbundpreis der Sparkasse / 1993 Tilo Schulz, Leipzig (Memento des Originals vom 3. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 10. August 2015)
  8. [1], abgerufen am 5. April 2020.
  9. Mitteilung zur Ausstellung, abgerufen am 13. November 2014.