Tugur

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Dorf
Tugur
Тугур
Föderationskreis Ferner Osten
Region Chabarowsk
Rajon Tuguro-Tschumikanski
Bevölkerung 315 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+10
Telefonvorwahl (+7) 42143
Postleitzahl 682564
Kfz-Kennzeichen 27
OKATO 08 246 000 010
Geographische Lage
Koordinaten 53° 46′ N, 136° 50′ OKoordinaten: 53° 46′ 20″ N, 136° 49′ 45″ O
Tugur (Russland)
Tugur (Russland)
Lage in Russland
Tugur (Region Chabarowsk)
Tugur (Region Chabarowsk)
Lage in der Region Chabarowsk‎
Tugur

Tugur (russisch Тугу́р) ist ein Dorf (Selo) in der Region Chabarowsk im Fernen Osten Russlands mit 315 Einwohnern (Stand 1. Oktober 2021).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa 600 Kilometer nördlich der Regionshauptstadt Chabarowsk am rechten Ufer des Flüsschens Kutyn unweit seiner Mündung in das südliche Ende der Tugurbucht des Ochotskischen Meeres, der die Schantar-Inseln vorgelagert sind. Südwestlich mündet der gleichnamige Fluss Tugur ebenfalls in die Bucht. Die östlich in das Meer ragende große Halbinsel, die die Tugurbucht von der Ulbanbucht trennt, heißt Tugurhalbinsel.

Tugur ist eines von nur sechs Dörfern des Rajons Tuguro-Tschumikanski, der mit insgesamt nur 2500 Einwohnern auf knapp 100.000 km² extrem dünn besiedelt ist. Das Rajonverwaltungszentrum Tschumikan liegt knapp 150 Kilometer nordwestlich an der Mündung der Uda.

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wenigen Einwohner des Dorfes leben hauptsächlich von Jagd und Fischfang. Auf dem Landwege ist Tugur nur im Winter über eine von dem gut 150 Kilometer entfernten Selo imeni Poliny Ossipenko am Amgun ausgehende Piste erreichbar.

In den 1990er Jahren projektierte das heute zu RusHydro gehörende Wissenschaftliche Forschungsinstitut für Energieanlagen (NIIES) an der Tugur-Bucht ein Gezeitenkraftwerk mit einer Leistung von 8000 Megawatt. Der Tidenhub von bis zu 5 m in der 90 km langen und 20 bis 40 km breiten, aber nur gut 20 Meter tiefen Bucht sollte mit Hilfe eines 37 km langen Sperrwerkes und bis zu 1000 „orthogonalen“ Turbinen ähnlich der des rekonstruierten Gezeitenkraftwerkes Kislaja Guba in Nordrussland zur Energieerzeugung genutzt werden.[2] Der heutige Status des Projektes ist nicht bekannt; im Unterschied zu einem noch größeren Projekt an der Mündung des Mesen in das Weiße Meer gehört es nicht zum aktuellen Investitionsplan des Unternehmens, war jedoch beim inzwischen aufgelösten halbstaatlichen Vorgängerunternehmen Unified Energy System noch 2008 im Gespräch.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi VPN-2020. Tom 1 Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2020. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabelle 5 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Tugur-Gezeitenkraftwerk (Memento des Originals vom 21. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.niies.ru auf der Webseite des NIIES (russisch)
  3. Ergebnisse eines Interviews mit Anatoli Tschubais in Energetika i promyschlennost Rossii vom 2. Januar 2008 (russisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]