UND Adriyatik

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UND Adryatik
Die brennende UND Adriyatik mit zwei Schleppern
Die brennende UND Adriyatik mit zwei Schleppern
Schiffsdaten
Flagge Turkei Türkei
Schiffstyp RoRo-Schiff
Klasse RoRo 2700[1]
Rufzeichen TCUS
Heimathafen Istanbul
Eigner UND Ro-Ro
Bauwerft Flensburger Schiffbau-Gesellschaft
Stapellauf 2001
Verbleib Nach Brand verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 193 m (Lüa)
Breite 26 m
Tiefgang (max.) 7,4 m
Vermessung 22.900 BRZ
Maschinenanlage
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 16.200 kW (22.026 PS)
Höchst­geschwindigkeit 21,6 kn (40 km/h)
Transport
Fahrzeugkapazität

180 Trailer

Sonstiges
Klassifizierungen Det Norske Veritas
Registrier­nummern IMO 9215488

Die UND Adriyatik war ein türkisches RoRo-Schiff, das im Februar 2008 in der Adria vor der Küste Kroatiens in Brand geriet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff wurde unter der Baunummer 714 bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft gebaut und am 21. September 2001 an die türkische Reederei UND Ro-Ro in Istanbul abgeliefert.[1][2]

Brand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Schiff geriet am 6. Februar 2008 auf der Fahrt von Pendik (Istanbul) nach Triest[3] in kroatischen Hoheitsgewässern in Brand.[4] An Bord des 193 m langen Schiffes befanden sich rund 200 Lkw und 9 t Gefahrgüter (darunter 2 t Streichhölzer und 6 t Schmierstoffe) sowie etwa 1.000 t Schiffstreibstoff, von dem Gefahren für die Umwelt ausgehen können.[5]

Ungefähre Position der UND Adriyatik zum Zeitpunkt des Feuerausbruch am 6. Februar und am Tag danach, nachdem es abgetrieben war.

Das kroatische Verkehrsministerium meldete, das Schiff sei in der Adria 13 Seemeilen westlich der Stadt Rovinj in den frühen Morgenstunden des 6. Februars 2008, wenig außerhalb der neu eingerichteten kroatischen Meeresschutzzone in Brand geraten. Ein Notruf sei um 04:04 Uhr Ortszeit abgesetzt worden. Ein Sprecher sagte, dass kroatische Löschflugzeuge und -boote den Brand zu löschen versuchten, das Schiff aber nicht zu retten sei. Da das Feuer im Schiffsinneren ausgebrochen wäre, sei das Löschen von außen sehr schwierig.

Die 22 Besatzungsmitglieder und neun Passagiere, die sich an Bord des Schiffes befanden, wurden von dem griechischen Fährschiff Ikarus Palace, das auf dem Weg nach Venedig war, gerettet.[5][4][6] Vier der Besatzungsmitglieder hatten Verbrennungen 1. und 2. Grades erlitten.[5]

Es wurde befürchtet, dass das Schiff sinken[5] oder dass Strömungen das Schiff auf die kroatische Küste treiben könnten. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, dass zwei Schlepper das Schiff während der gesamten Nacht mit Wasser besprengen würden, um die Temperatur zu senken. Um das Schiff wurden Ölsperren ausgebracht, es trat aber kein Öl aus.[7]

Am Morgen des 7. Februars lag das immer noch brennende Schiff ungefähr 8 km südwestlich der Insel Brijuni, einem Nationalpark. Das Feuer war nach kroatischen Angaben unter Kontrolle und Gefahr für die Umwelt bestand nicht mehr. Niederländische Spezialisten für Brandbekämpfung auf See (Smit Internationale)[8] trafen ein, waren aber noch nicht in der Lage, an Bord zu gehen.[9] Die Brandbekämpfer, die u. a. für ihre Rolle bei der Rettungsaktion des russischen Atom-U-Bootes Kursk bekannt geworden waren, waren vom Schiffseigner beauftragt worden.

Das Schiff wurde zunächst nach Triest geschleppt. Nachdem Pläne für einen Wiederaufbau gescheitert waren, wurde das Schiff im Sommer 2010 nach Aliaga/Türkei zur Verschrottung geschleppt.[3][10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: UND Adriyatik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b RoRo-Frachtfähren (Memento des Originals vom 27. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fsg-ship.de, Flensburger Schiffbau-Gesellschaft
  2. Joachim Pohl: Flensburger Fähre in Flammen, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 8. Februar 2008
  3. a b UND Adriyatik, Fakta om Fartyg
  4. a b Specijalci s Kurska gase požar unutar plamtećeg broda (Memento des Originals vom 9. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jutarnji.hr, JutarnjiList, 6. Februar 2008
  5. a b c d Maritime Accident Review 2008 (Memento des Originals vom 24. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.emsa.europa.eu, European Maritime Safety Agency (EMSA)
  6. Požar na turskom brodu znatno smanjen, 6. Februar 2008
  7. Croatia contains cargo ship fire, BBC News, 7. Februar 2008
  8. UND Adriyatik (Memento des Originals vom 12. September 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.smit.com, Smit Internationale
  9. Počelo tegljenje izgorjelog turskog broda, ali ne zna se kamo, 7. Februar 2008
  10. Schiffsverschrottung: Harte Schnitte, Süddeutsche Zeitung