U 3505 (Kriegsmarine)

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U 3505 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: XXI
Werft: Schichau-Werke, Danzig
Bauauftrag: 6. November 1943
Kiellegung: 9. Juli 1944
Stapellauf: 25. August 1944
Indienststellung: 7. Oktober 1944
Kommandanten:
Einsätze: keine Feindfahrten
Versenkungen:

keine Erfolge

Verbleib: am 3. April 1945 durch Bomben im Kieler Hafen versenkt

U 3505 war ein deutsches U-Boot der U-Boot-Klasse XXI, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde. Es war für den Einsatz im Atlantik eingeplant.

U 3505 wurde nach seiner Indienststellung am 7. Oktober 1944 außer zu Torpedoübungen nicht zu Kampfeinsätzen eingesetzt.

Die einzigen offiziellen Einsätze waren vom 7. Oktober 1944 bis 15. Februar 1945 die Begleitung der 8. Flottille während einer Übungsfahrt sowie vom 16. Februar 1945 bis 3. April 1945 (geplant) die Übungsfahrt in der 5. U-Flottille. Letztere wurde aber nicht bis zum Ende durchgeführt sondern bereits am 27. März abgebrochen.

Bekannt wurde U 3505 als Flüchtlingsboot. Sein Kommandant Oblt.z.S. Horst Willner hatte entgegen den Bestimmungen für U-Boote am 28. März 1945 seine Frau Ursula verkleidet als Matrose und seine drei Monate alte Tochter Barbara, welche in einem Seesack versteckt war, an Bord gebracht und in seiner Kabine versteckt. Auf diese Bevorzugung von Angehörigen stand im Militärrecht die Todesstrafe. Willners Familie hätte auf der Wilhelm Gustloff flüchten sollen, jedoch entschied sich Horst Willner dazu, die reservierten Plätze zurückzugeben und rettete damit seiner Familie das Leben, da die Wilhelm Gustloff kurze Zeit nach dem Auslaufen von einem sowjetischen U-Boot versenkt wurde.

Nach dem Auslaufen aus dem Danziger Hafen, steuerte das Boot westlich Richtung Gotenhafen, wo Kommandant Willner 110 Kinder und Jugendliche, vorwiegend Angehörige der Hitlerjugend an Bord nahm. Die Fahrt führte weiter über Bornholm, wo die Vorräte an Bord aufgefüllt wurden, nach Lübeck-Travemünde. Dort gingen die Flüchtlinge am 2. April 1945 von Bord, auch die Familie von Horst Willner.

Die Mannschaft steuerte das Boot noch in den Hafen von Kiel, wo U 3505 an Torpedoübungen teilnehmen sollte. Dazu kam es aber nicht mehr. Am 3. April 1945 gegen 17.25 Uhr wurde das Boot bei einem alliierten Luftangriff der 8. Luftflotte der USAAF auf Kiel durch einen Treffer an der Backbordseite versenkt. Dabei wurde der Funker des Bootes tödlich verwundet. Alle anderen Besatzungsmitglieder überlebten, da das Boot zur Zeit des Angriffs nur mit vier Mann Wachpersonal besetzt war.

Siehe auch