U 871

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U 871
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: IX D2
Feldpostnummer: 19 451
Werft: Deschimag AG Weser, Bremen
Bauauftrag: 25. August 1941
Baunummer: 1079
Kiellegung: 14. November 1942
Stapellauf: 7. September 1943
Indienststellung: 15. Januar 1944
Kommandanten:

Erwin Ganzer

Flottillen:

- 4. U-Flottille Ausbildungsboot
Januar – Juli 1944
- 12. U-Flottille Frontboot
August – September 1944

Einsätze: eine Unternehmung
Versenkungen:

keine

Verbleib: Am 26. September 1944 nordwestlich der Azoren bei Fliegerangriff durch Wasserbomben versenkt, keine Überlebenden

U 871 war ein deutsches U-Boot vom Typ D2, das durch die deutsche Kriegsmarine während des U-Boot-Krieges im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Es sollte zur Unterstützung der Gruppe Monsun im südostasiatischen Seeraum eingesetzt werden, wurde aber versenkt, bevor es das Einsatzgebiet erreichen konnte.

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Werft der Deschimag AG Weser war bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs in das U-Boot-Bauprogramm von Reichs- und Kriegsmarine eingebunden. Während des Krieges fertigte diese Werft in erster Linie Boote der „großen“ Typen an. U 871 wurde am 25. August 1941 als Teil des zwölften Bauauftrages der an die Deschimag AG Weser erging, in Auftrag gegeben. Der Auftrag umfasste die Boote U 865 bis U 877. Es handelte sich um ein Zwei-Hüllenboot, das für den überseeischen Einsatz konzipiert war. Ein IX D2-Boot war 87,58 m lang und hatte einen Durchmesser von 7,50 m. Ein Boot dieses Typs konnte bei Überwasserfahrt eine Geschwindigkeit von 19,2 kn erreichen und fuhr unter Wasser maximal 6,9 kn.[1]

Wie viele Boote seiner Zeit trug auch U 871 ein spezifisches Symbol am Turm. Es handelte sich um eine stark stilisierte comic-artige Darstellung der Bremer Stadtmusikanten.[2]

Einsatz und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot wurde nach der Indienststellung als Ausbildungsboot der 4. Unterseebootflottille zugeteilt, die in Stettin stationiert war. Im August kam U 871 als Frontboot zur 12. U-Flottille. Von Trondheim aus lief Kommandant Ganzer am 31. August 1944 zu seiner einzigen Unternehmung mit diesem Boot aus. U 871 sollte sich den Booten der sogenannten Gruppe Monsun anschließen, die im Indischen Ozean operierten. Üblicherweise wurden diese Boote von erfahrenen Kommandanten geführt. Ganzer hatte jedoch seine U-Bootausbildung erst im Vorjahr abgeschlossen und U 871 war sein erstes Kommando. Er hatte allerdings bereits zu Kriegsbeginn Gelegenheit gehabt, an Bord des Blockadebrechers Ermland Erfahrungen in südostasiatischen Gewässern zu sammeln.

Versenkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Anfahrt ins Einsatzgebiet wurde das Boot Ende September nordwestlich der Azoren von einem B-17 Bomber angegriffen. U 871 wurde am 26. September 1944 durch Wasserbomben versenkt, wobei alle 69 Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966, Karl Müller Verlag, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-036-7. Seite 199
  2. Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. 5. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7822-1002-7, Seite 152.
  3. Axel Niestlé: German U-Boat Losses during World War II. Details of Destruction, Frontline Books, London 2014, ISBN 978-1-84832-210-3, Seite 139

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.