Bahnstrecke Novi Grad–Knin

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Novi Grad–Knin
Strecke der Bahnstrecke Novi Grad–Knin
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Zwischen Bihać und Bosanska Krupa verläuft die Strecke parallel zur Magistralstraße
Bahnbrücke der Una-Bahn zwischen Kulen Vakuf und Martin Brod

Die Una-Bahn wurde im Jahr 1948 eröffnet und verläuft von Novi Grad über Bihać nach Knin. Sie verläuft durch das Grenzgebiet zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina und überquert in ihrem Verlauf mehrfach die Staatsgrenze. Die Bahnlinie ist nach der Una benannt, da deren Tal den Verkehrskorridor für den größten Teil der Strecke bildet.

Geschichte

Ihre Entstehungsgeschichte begann 1936, als zwischen Lička Kaldrma und Knin die alte Trasse der Steinbeisbahn eingearbeitet wurde.

Vor dem Zerfall Jugoslawiens besaß sie die Funktion, den Knotenpunkt Zagreb mit der dalmatinischen Küste zu verbinden. Dabei war sie stets leistungsfähiger als die etwas südlicher liegende steigungsreiche Lika-Bahn. Viele Transit-Schnellzüge (auch mit Autotransportwagen) waren bis zum Ende Jugoslawiens auf der Una-Bahn unterwegs.

Eine grundlegende Modernisierung dieser Strecke einschließlich Elektrifizierung wurde 1984 begonnen und 1987 vollendet. Daran erinnert noch heute eine Tafel im Bahnhof Bihać. Im Bosnienkrieg wurden Strecke und Oberleitungsanlage abschnittsweise erheblich beschädigt, seither findet kein elektrischer Betrieb mehr statt.

Gegenwärtige Situation

Derzeit hat die Una-Bahn nur eine untergeordnete Bedeutung. Eine reguläre Personenzugverbindung über die kroatisch-bosnische Grenze besteht nicht.

Am 1. Dezember 2012 wurde der verbliebene Schienenpersonennahverkehr zwischen Novi Grad und Bihać von den ŽFBH wegen zu hoher Defizite im laufenden Betrieb eingestellt. Trotz gesetzlicher Verpflichtung hat sich die Kantonsregierung nicht an der Kofinanzierung der Verkehre beteiligt.[1] Seither findet auf bosnischer Seite nur noch Güterverkehr statt.

Die kroatische Teilstrecke ist mindestens seit dem Jahresfahrplan 2014 offiziell „außer Betrieb“ und kann nicht für Zugfahrten genutzt werden.[2]

Im Mai 2017 kam ein Vertrag zur Wiederinbetriebnahme zwischen den zuständigen Stellen Kroatiens und von Bosnien-Herzegowina zu Stande, der eine Grundlage für die Gewährung europäischer Mittel darstellen soll.[3]

Im Januar 2018 vergaben die ŽFBH den Auftrag für die Re-Elektrifizierung des 47 km langen Abschnittes Blatna–Bihać mit dem Ziel der Wiederaufnahme des Personenverkehrs. Vorerst mit einem Zugpaar pro Tag soll Bihać erstmals nach 27 Jahren wieder direkt an die Hauptstadt Sarajevo angeschlossen werden.[4]

Einzelnachweise

  1. Saopćenje za javnost povodom ukidanja putničkih linija Bihać–Bosanski Novi i Tuzla–Brčko. (PDF, 74 kB) In: ŽFBH - Press aktuelnosti (Oktober 2012 - Februar 2013). Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH), 28. November 2012, S. 3, abgerufen am 4. Januar 2015 (bosnisch).
  2. HŽ Infrastruktura d.o.o.: Izvješće o mreži 2014 (Kroatisch, PDF, 7,4 MB). Online auf hzinfra.hr vom 5. Dezember 2012, abgerufen am 28. Juni 2013.
  3. Railwaygazette (Englisch). Online auf http://www.railwaygazette.com/ vom 18. Mai 2017, abgerufen am 18. Mai 2017.
  4. Nakon 27 godina uskoro voz na liniji Sarajevo - Bihać. N1 Info, 16. Januar 2018, abgerufen am 22. Januar 2018 (bosnisch).

Literatur

Elmar Oberegger: Die wichtigsten Hauptbahnen. Sattledt 2007 (Zur Eisenbahngeschichte des Alpen-Donau-Adria-Raumes 3).