Benutzer:Kai Burghardt/Satztechnik

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Im Zentrum des McGrowens, wuhahahaaaa.

Leider häufen sich durch die zunehmende Verbreitung von DTP-Systemen, die von jedermann verwendet werden koennen, auch die Anzahl schlecht gesetzter (politischer) Publikationen.

Hier ist nicht die Rede von Monographien, die mit WYSIWYG-Textverarbeitungsprogrammen wie LibreOffice oder noch schlimmeren gesetzt wurden. Solche Programme sind nicht dafür konzipiert qualitativ hochwertige Druckerzeugnisse anzufertigen. Eher geht es an dieser Stelle darum, was zwar gängige FOSS DTP-Programme an Arbeit abnehmen, aber auch nicht selber korrigieren können.

Warnung: Wer das liest und vorher nix mit Typograhpie am Hut hat, dem könnte am Lesen seiner*ihrer bisher regelmäßig gelesenen Periodika die Freude vergehen.

Tipps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein paar Tipps (kein Anspruch auf Vollständigkeit) für den Laien-Layouter. Sicher, es gibt nicht das richtige Layouten. Folgende Hinweise sollen daher Anhaltspunkte liefern, wo manches im Argen liegen könnte. Sie sollen Dich nicht an bestimmten Vorgaben binden. Du kannst weiterhin so setzen, wie Du meinst es sieht gut aus.

Die großen zehn Weisheiten des Layouters[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

… sowas gibt's nicht, ich erfinde es deswegen einfach:

  • Mehr als drei verschiedene Schriftartfamilien auf einer Seite ist Quatsch. Im Einzelfall kann mehr gehen, dies betrifft aber eher Seiten mit sehr grober Aufteilung (zB zwei Bilder/Diagramme und fertig). vgla Schriftmischung
  • keine Hurenkinder und Schusterjungen
  • (va bei Blocksatz) höchstens zwei konsekutive Bindestriche: Es haben höchstens zwei aufeinanderfolgende Zeilen ein Bindestrich; scribus sorgt schon dafür (selber konfigurierbar). Vgla Autom Zeilenumbruch.
  • Bindestriche nicht über Seiten(/Spalten) hinweg
  • keine Gießbäche, wird in der engl WP ausführlicher erläutert
  • Satz gegen Basislinie vornehmen: Zeilen von benachbarten Spalten eines zusammenhängenden Textes dürfen nicht auf verschiedenen Höhen stehen.

jajaaa, das sind noch nicht zehn

Nebensächliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten dieser Begebenheiten wirst Du selber feststellen und benötigen nicht einer expliziten Erwähnung. Trotzalledem seiens sie angemerkt.

  • Alle Inhalte der Elemente müßen einen Mindestabstand zu den jeweiligen anderen Elementen vorweisen. Bilder haben zB ein 3mm-Abstand zum umfliessenden Text.
  • Bilder dürfen abgeschnitten werden. Du bist der Layouter also hast Du das Recht dazu das zu machen.
  • Bilder werden nicht gestaucht. Minimal geht es zwar und kaum jemand wird einen Unterschied bemerken. Dennoch, man tut es einfach nicht.
  • scribus meckert, wenn Bilder mit weniger als 144dpi abgedruckt werden sollen. Dies ist ein guter Richtwert. Generell ist eine große Auflösung für wenig Fläche von Vorteil, falls tatsächlich Beschnitt anfallen sollte, um zB ein bestimmtes Bildelement hervorzuheben. Andererseits bringen 300dpi 600dpi und aufwärts keine Qualitätssteigerung mehr, da die Druckmaschine eh nicht so genau drucken kann und das menschl Auge nicht so fein sieht, resp das Werk soll nicht in einem Abstand von 7cm betrachtet werden.
  • Diagramme sollen als Vektorgraphik vorliegen. Darauf sollst Du bestehen, sonst wird's nicht abgedruckt. Warum?
  • Graphiken/Diagramme, die viel weiße/transparente Fläche aufweisen, sollten vom umliegenden Text anliegender umflossen werden. Stichwort bounding box.
  • Bevor Bilder-enthaltende Dokument tatsächlich gedruckt werden, sollten diese nochmal angepasst werden: Kontrast und Helligkeitskurve.
  • PDF/PS-Export: Schriftarten inkludieren oder umranden; Du darfst nicht davon ausgehen, daß die Empfangsstelle alle Schriftarten hat.
  • Als aller letztes: PDF, die (zusätzl) via Internetz publiziert werden, sollten anklickbare Verweise enthalten. Falls es aber auch als Print erscheint, kann darauf auch verzichtet werden.
  • Fettdruck wird in einem Artikeltext nur sehr sparsam genutzt. Zur Hervorhebung soll auf Schrägstellung zurückgegriffen werden. Dies sticht zwar nicht direkt ins Auge, bewirkt aber ein ruhigeres Satzbild.
  • Titel(boxen) überspannen den ganzen Textkörper, resp ein ganzzahliges Vielfaches der Spalten. Der Titeltext an sich muß sich nicht über die ganze Weite erstrecken.
  • Bilder, die Schrift enthalten, sollten, sofern wichtig, lesbar sein, oder wenn unwichtig, überhaupt nicht lesbar. Der Leser fragt sich ansonsten, sobald er das Bild betrachtet: „Muß ich das jetzt lesen können, oder nicht?“
  • Sollen Bilder in Textkörper hineinragen, so sollte die Grenze beider auf einem Bruchteil, dessen Zähler und Nenner verhältnissmässig kleine natürliche Zahlen sind, der Spaltenbreite liegen. Stichwort Gestaltungsraster
  • Einheitliche Verwendung von Zitierzeichen/Interpunktion – dies ist besonders schwierig bei Dokumenten, die Texte von verschiedenen Autoren entgegennehmen. Von daher kann man das am besten jenen vorher sagen. Hilft meistens jedoch nichts. Vor allem erspart es nicht das nochmal Drüberlesen. Man muß einfach den Autoren, die besonders schlimme Fehler begehen auf die Finger hauen.
  • Der Setzer darf Kürzen („Einbringen“). Natürlich wird versucht dies zu vermeiden. Auf alle Fälle sollte ein Abstimmbogen vorgelegt werden.
  • Ästhetischer Randausgleich: kennt scribus angeblich noch nicht.
  • Wenn für Periodika ein völlig neuer Satz entworfen wird, sollte abschließend eine Probeseite vorgelegt werden. Es sollte nicht vergessen werden, für alle erdenklichen Fälle schon Stile zu entwerfen. Deine Erfahrung wird Dir schon sagen, was für Stile nötig sein werden, dafür gibt es keine feste Regeln. Ziel ist es, niemals mehr am Satzstil etwas ändern zu müssen. Zudem kann man – zumindest für sich selbst – Blindtexte oder Schriftmusterworte wie Hamburgefönstiv verwenden. Den Unterschied sieht man meist eh nur selbst. KB macht es dann manchmal auch so, daß er eigens einen Text schreibt, der eine Begründung enthält, warum er dies und jenes für gut hält, oder warum er sich so und so entschieden hat.
  • Kann scribus eigentlich selbständig Ligaturen? Jedenfalls sollte bevor gesetzt wird geklärt werden, ob man Ligaturen wünscht.
  • Letzte Zeile eines Blocksatzes nicht zu kurz werden lassen. Im ungünstigsten Falle die letzte Silbe des eine Zeile zuvor umgebrochenen Wortes.
  • Wie geht Sperren?
  • URLs umbrechen? Auf jeden Fall nicht mit einem Bindestrich, da das zu Verwirrungen führen könnte, ob dieser zur URL gehört oder nicht. Vgla Zeilenumbruch.
  • Zudem reichlich Wissen über Schriftarten: DIN-Klassifikation nicht die Einteilung, aber die unterschiedlichen Merkmale. Darauf aufbauend Leserlichkeit.
  • Komposition: Optische Mitte
  • Wichtige Inhalte nicht zu nah an den Rand setzen. Dies ist va bei Druckerzeugnissen die ihrer Art nach Beschmutzungen, Papierverletzungen, Ueberkleben zu erwarten haben, wie etwa Plakate.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

KB moechte mit dieser Liste die Arbeit der Setzer verunglimpflichen. Sie soll lediglich Beispiele liefern, wo einfache Regeln nicht beachtet wurden, oder immer noch nicht beachtet werden.

  • göttinger Drucksache, unentgeltlich, äußerst schlecht
  • Luftsport, äußerst schlecht bedingt durch große Autorenzahl und dadurch Inkonsistenz
  • Augusta Campuszeitung (Göttingen), unentgeltlich, Artikel sollen zwei Wochen vor Erscheinung vorliegen, Bilder kommen später. Obwohl InDesign genutzt wird, können nicht alle Fehler automagisch korrigiert werden. Hier ist wieder das geschulte Setzer-Auge gefragt.
  • AStA-Info des AStA der UG, fehlende Nachbearbeitung
  • critica, Zeitschrift der Linke.SDS, offensichtl keine Nachbearbeitung
  • Nomos Gesetzessammlung: überhaupt keine Unterschneidung von V sieht derart besch***** aus; nicht zu erwähnen Bindestriche über Seiten hinweg; und dafür haben die Deppen Geld gekriegt, uargh!

Zum einen stellt sich generell die Frage, ob das jeweilige Printmedium überhaupt sich selbst den Anspruch stellt, gut gesetzt zu sein. Andererseits ist es va für Bezahlmedien eines Otto-Normal-Lesers ein Ärgernis, ein ungutes Gefühl beim Lesen zu verspüren.

Dabei geht es auch ohne Kosten für Leserschaft wie ua die Printmedien Spiesser (Nds) (Werbezeitschrift) oder Stadtmagazin 37 Göttingen (Hrsg Göttinger Drecksblatt) zeigen. Wo oben KO-Kriterium die Belassung mehrerer Schusterjungen/Hurenkinder war, sind in diesen Schriften nur marginal Satzprobleme, die unter die Freiheit des Layouters fallen, anzutreffen, und wenn, dann lässt sich eine Nachbearbeitung erkennen.

Diverses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über den Autor: KB ist kein professioneller Layouter. Er hat aber trotzdem über die Daseinszeit hinweg diverse Begebenheiten aufgeschnappt.

Ziel dieser Seite: Möglichst viele Wikilinks, damit man Punkte, die man bereits schon kennt/verstanden hat, überspringen kann. Andererseits genuegend Info, um zu verstehen, was zu beachten ist.

Programme: DTP: Scribus, Schriftarten übersichtlich finden Fontmatrix

Historie: vgl Schriftsetzer, Setzerei, Druckfreigabe, ferner Geschichte der Typografie

Recht: Sollten irgendwie mit einer Publikation echte Namen verbunden sein, so ist eine Kenntnis vom Immaterialgüterrecht von Vorteil.

Ausführliche Grundlagen: Typographie und Layout, Schriften und Text

Lustiges: Lass Dich nicht von den Bleiläusen beissen. (^-^) ; Du wirst selten eine Jungfrau vorfinden. ; Wollen wir gegeneinander Quadräteln?

Weiterführende Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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