Viktor Drouot

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Viktor Drouot

Viktor Drouot (gelegentlich auch Victor Drouot geschrieben; * 10. Juni 1811 in Hořice na Šumavě; † 6. Mai 1897 in Linz) war ein österreichischer Politiker (Liberale Partei), Bürgermeister der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz, Offizier und Druckereibesitzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viktor Drouot stammte aus einer französischen Emigrantenfamilie. Er wurde 1811 als Sohn eines k. k. Oberarztes in Südböhmen geboren und besuchte die Kadettenschule in Bruck an der Leitha. Er heiratete Josefa Feichtinger, die Tochter der gleichnamigen Linzer Buchdruckerin. 1845 trat er in das Geschäft seiner Schwiegermutter ein, das er nach deren Tod am 8. November 1847 übernahm. Viktor Drouot stand über 50 Jahre an der Spitze der Buchdruckerei und Verlagsanstalt Jos. Feichtingers Erben.

1877 wurde Drouot mit dem Orden der Eisernen Krone ausgezeichnet und in den Adelsstand erhoben.[1] Ab 1878 durfte seine Firma die Bezeichnung k. k. Hofbuchdruckerei führen, was damals eine besondere Auszeichnung für einen Buchdrucker in der österreichischen Provinz war. 1879 heiratete der 1872 verwitwete und bislang kinderlose Drouot erneut. 1884 übernahm er die Herausgabe der Linzer Zeitung.[1]

Da sein einziges Kind aus zweiter Ehe im 14. Lebensjahr verunglückte, vererbte Viktor Drouot die Hofbuchdruckerei an seinen Neffen Hans Drouot, den er bereits 1880 in sein Unternehmen geholt und 1888 mit der Prokura betraut hatte.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1850 wurde er in den neu konstituierten Linzer Gemeinderat gewählt und 1861 Vizebürgermeister von Linz. Am 31. März 1867 wurde er zum Linzer Bürgermeister gewählt, nach Ablauf der dreijährigen Amtsperiode wurde er am 10. April 1870 wiedergewählt. In den 1860er-Jahren war Drouot Mitglied des oberösterreichischen Landtages.

Neben seiner politischen Tätigkeit war Drouot auch Direktor der Allgemeinen Sparkasse (1855–1888), Präsident des Oberösterreichischen Kunstvereins, Mitglied des Oberösterreichischen Musealvereines, Kommandant der Linzer Nationalgarde und Vizepräsident des oberösterreichischen Roten Kreuzes.[1]

Würdigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Jahr 1899 wurde in Linz die Drouotstraße nach ihm benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Grüll: Das Linzer Bürgermeisterbuch (= Sonderpublikationen zur Linzer Stadtgeschichte. 1953). Herausgegeben von der Stadt Linz, Stadtarchiv, 2. erweiterte Auflage, Linz 1959, S. 110–111 und Tafel 15.
  • Wieland Mittmannsgruber: Die Linzer Stadtverwaltung 1848–1918. Organisation, Aufgaben, Bedienstete vom Beginn der Gemeindeautonomie bis zum Ende der Monarchie unter Einschluss der Entwicklung der Gemeindeselbstverwaltung. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz. Linz 2001, S. 170–171, 176–177, 187–188 (ganzer Artikel S. 99–289, ooegeschichte.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Carl Junker: Die Druck- und Verlagsanstalt Jos. Feichtingers Erben (Hans Drouot) in Linz. Ein Beitrag zur Geschichte der Buchdruckerkunst in Oberösterreich. Auszugsweiser Abdruck aus der anläßlich des Jubiläums der Firma am 14. September 1924 erschienenen illustrierten Festschrift: „Ein Vierteljahrtausend“. Hofbuchdruckerei Jos. Feichtingers Erben, Linz 1925, S. 13 (landesbibliothek.at; PDF S. 392 auf fwf.ac.at).
VorgängerAmtNachfolger
Reinhold KörnerBürgermeister von Linz
1867–1873
Karl Wiser