Villenensemble der Familie Wilkens

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Das Villenensemble der Familie Wilkens im Stadtteil Bremen-Hemelingen, Hemelinger Bahnhofstraße 29 und Godehardstraße 4, stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Gebäude werden aktuell (2023) durch Dienstleister bzw. als Bürgerhaus genutzt.

Die Gebäude stehen seit 2022 unter Bremischem Denkmalschutz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1859 wurde die Silberwarenfabrik M. H. Wilkens & Söhne gegründet, die sich vom handwerklichen Familienbetrieb zu einem industriellen Großbetrieb entwickelte.

Der Kaufmann Arnold Renner hatte um 1840 an der Hemelinger Bahnhofsstraße 29 die zweigeschossige verputzte klassizistische stadtteilprägende Villa mit Walmdach, zwei Giebelrisaliten und südlichen Anbauten erbaut. Die Familie Wilkens erwarb 1869 diese Villa, in der zunächst Friedrich Wilhelm Wilkens (1823–1895), Sohn des Firmengründers Martin Heinrich Wilkens (1782–1869) und später sein Sohn bis 1966 (†) und seine Familie wohnten.[2]

Die Stadt Bremen erwarb nach 1980 das Gebäude und den Park. Aktuell waren und/oder sind hier nach Umbauten ein Restaurant sowie soziale und kulturelle Dienstleister tätig.[3]

Wohnhaus Wilkens, jetzt Bürgerhaus Hemelingen

Auf dem Nachbargrundstück Godehardstraße 4 entstand bis 1876 das eingeschossige giebelständige verklinkerte historisierende Wohnhaus mit Satteldach, traufseitigen und seitlichen Anbauten sowie Dachhaus mit steilem Giebel für Heinrich Wilkens (1850–1912, Sohn von Carl Philipp Wilkens).

Das Haus diente später von 1946 bis 1978 als Polizeirevier 1. Bis 1984 wurde es durch das Hochbauamt Bremen umgebaut zum Bürgerhaus Hemelingen und durch einen späteren Neubau ergänzt. Durch den Bau des Hemelinger Tunnels mussten um 2000 Bauschäden saniert werden.[4]

Eine verbindende Grünanlage ist der heutige öffentliche Wilkens-Park.[5]

Das Landesamt für Denkmalpflege Bremen befand: „ … Beide Wohnbauten besitzen aufgrund ihrer jeweiligen zeittypischen, qualitätvollen Gestaltung einen baukünstlerischen Wert und eine ortsbildprägende Wirkung. … “

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • M. H. Wilkens & Söhne (Hrsg.): M. H. Wilkens & Söhne 1810–1910. Kurze Geschichte der Gründung des Geschäfts und seiner Entwicklung in den 100 Jahren seines Bestehens (Festschrift), Bremen 1910
  • Lena Fellmann: 200 Jahre Wilkens Bremer Silberwaren. Zur Geschichte eines bremischen Familienunternehmens. In: Bremisches Jahrbuch Band 89, Bremen 2010
  • Heiko Helmedach: Anmerkungen, Hinweise und Beschreibungen zu Parkanlagen in Bremen. Bremen 2008.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmaldatenbank des LfD
  2. Denkmaldatenbank des LfD
  3. Weser Kurier im Archiv u. a. vom 17. Nov 1984 (Park wird geöffnet, Hausverkauf erwogen), 7. Aug. 1986 (ISB), 8. Mai 2010 (Vermietung der städtischen Liegenschaft, bisher Ristorante Rimimi), 4. Aug. 2013 (Private Fachschule für Berufs- und Sozialpädagogik IBS)
  4. Weser Kurier im Archiv u. a. vom 17. Mai 1978 (Auszug Polizeirevier), 25. Aug. 1983 (Gisela Fröhlich und Architekt Roland Kutzki studieren Umbaupläne), 27. Okt. 1983 (Ein Raum bereits als Bürgerhaus genutzt), 5. Febr. 1984 (Neues Bürgerhaus).
  5. Denkmaldatenbank des LfD

Koordinaten: 53° 3′ 30″ N, 8° 53′ 11,2″ O