Volkershain

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Koordinaten: 50° 47′ 39″ N, 9° 3′ 55″ O

Karte: Hessen
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Volkershain

Volkershain oder Folkertshain ist eine Dorfwüstung in der Gemarkung von Lehrbach, einem Ortsteil der Stadt Kirtorf im Vogelsbergkreis in Mittelhessen. Sichtbarer Rest der ehemaligen Siedlung sind die Mauerreste der Dorfkirche, der sogenannte Kirchenstumpf, sowie die Reste eines Brunnens.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wüstung befindet sich auf 267 m Höhe über NHN im Herrenwald, am Oberlauf eines nach Norden dem Joßklein zufließenden Bachs, etwa 1,8 km nordnordöstlich von Lehrbach und ist lediglich über Waldwege erreichbar. Der Flurname Folkershain erinnert an das aufgegebene Dorf.

Hinweistafel im Herrenwald
Der Kirchenstumpf

Der Ort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde um das Jahr 1300 als Fockinshain erstmals urkundlich erwähnt. Spätere dokumentarisch verbürgte Versionen des Ortsnamens waren Folkerhayn (in Amöneburger Kellereiakten), Folkershain, Volkershain, Folkertshain und Folkartshain. Wann und warum der Ort aufgegeben wurde, ist nicht bekannt; im Salbuch des Hessen-Darmstädter Amts Kirtorf von 1574 wird die Gegend als wüst bezeichnet. Im Umfeld der ehemaligen Dorfsiedlung konnten zahlreiche Flurrelikte wie Rainbegrenzungen und Stufenraine mit Steinsetzungen zwischen Feldterrassen belegt werden.

Die Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine, wohl im 13. oder 14. Jahrhundert erbaute Kirche war ein Rechteckbau mit quadratischem Chor.[1] Der Hauptraum war 6,5 m breit und 9 m lang und der Chorraum maß 4,4 × 4,7 m. Die Mauern sind etwa 1 m dick und aus gehauenem Basalt und Sandstein. Heute sind nur noch die Grundmauern und Teile der westlichen Giebelwand, der sogenannte Kirchenstumpf, erhalten.

In heutiger Zeit findet jährlich an Himmelfahrt, bei entsprechenden Wetter, am Kirchenstumpf ein Gottesdienst statt, den die evangelischen Kirchengemeinden aus Kirtorf, Lehrbach, Maulbach, Neustadt und Stadtallendorf gemeinsam veranstalten.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Es wird auch behauptet, die Kirche sei von iroschottischen Missionaren bereits im 8. Jahrhundert errichtet worden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]