Volksdorf (Nossendorf)

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Volksdorf ist ein Ortsteil der vorpommerschen Gemeinde Nossendorf im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle Volksdorf

Volksdorf liegt im westlichen Teil der Gemeinde Nossendorf östlich des alten Grenzflusses Trebel. Das Dorf liegt somit im vorpommerschen Teil Mecklenburg-Vorpommerns. 1,5 km östlich liegt das Gemeindezentrum Nossendorf. Von hier führt die Kreisstraße durch Volksdorf in nordwestliche Richtung bis nach Annenhof.

Der Fluss Trebel fließt entlang der Ortsteile Annenhof, Nossendorf und Volksdorf. Sie ist die Grenze zwischen Mecklenburg und Vorpommern. Die Gemeinde befindet sich östlich der Trebel und somit im vorpommerschen Teil des Landes.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Pommerschen Urkundenbuch wurde Volksdorf am 14. August 1292 erstmals erwähnt, als Bogislaw IV. es der Stadt Demmin zuwies. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf zerstört. Bauernland musste zusammengelegt werden, da sehr viele Bauern flohen.

Im Jahr 1710 verkaufte die Stadt Demmin ihr Stadtgut Volksdorf, das nur noch acht Bauern beherbergte, an Julius von Hoben aus Beestland. Anna Dorothea von Thun, eine verehelichte von Mecklenburg erhielt 1824 durch Erbgang das alleinige Eigentum über das Dorf. Die Familie Mecklenburg verpachtete das Gut und dessen Vorwerk. Das Gutshaus wurde im Jahre 1909 durch den Landbaumeister Ernst Backmeyer erbaut. In der Wirtschaftskrise kam es zur Zwangsversteigerung von Dorf und Vorwerk, aus dem sich 1934 Annenhof herausbildete. Bei der Zwangsversteigerung 1928 erwarb Curt Flemming aus Magdeburg das Gut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Gutsbesitzer durch die Bodenreform enteignet, um Neubauernstellen zu schaffen. Im Jahr 1953 gründete sich die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft „LPG 1. Mai“. Die Lehrlinge, die ab 1958 bei der LPG ausgebildet wurden, wohnten im ehemaligen Gutshaus, ehe die zentrale Lehrlingsausbildung in Demmin stattfand. Zwei Rinderställe wurden 1959, vier Schweine- sowie zwei Hühnerställe und ein Schafstall wurden 1961 errichtet, bevor sich 1972 die Abteilung der Pflanzenproduktion in Volksdorf herausbildete. Mit der Nossendorfer „LPG 7. Oktober“ vereinigte sich die Volksdorfer LPG zu einer großen LPG für Tierproduktion.

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kapelle St. Jacobus: Die Feldsteinkirche wurde Ende des 15. Jh. erbaut. Der Stufengiebel im Westen wurde nach 1850 im neugotischen Stil mit Ziegel aufgesetzt. Im Glockenstuhl befindet sich eine Glocke von Johann Heinrich Scheel aus Stettin aus dem Jahre 1753.
  • Mausoleum der Familie Thun-Mecklenburg: Erbaut aus geschlagenen Feldsteinen durch die Familie von Anna Dorothea von Thun im 19. Jahrhundert.[2]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeindechronik Nossendorf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. - Gemeinde Nossendorf. Gemeinde Nossendorf, abgerufen am 20. Januar 2022.
  2. Kirche Volksdorf Gemeinde Nossendorf bei Demmin. Evangelische Kirche Demmin & Wotenick/Nossendorf, abgerufen am 20. Januar 2022.

Koordinaten: 53° 58′ N, 12° 56′ O