Wąwolnica (Strzelin)

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Wąwolnica
Wammelwitz
?
Hilfe zu Wappen
Wąwolnica Wammelwitz (Polen)
Wąwolnica
Wammelwitz (Polen)
Wąwolnica
Wammelwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Strzeliński
Gmina: Strzelin
Geographische Lage: 50° 44′ N, 17° 1′ OKoordinaten: 50° 43′ 44″ N, 17° 0′ 58″ O
Einwohner: 120
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DST
Wirtschaft und Verkehr
Eisenbahn: Breslau–Glatz
Nächster int. Flughafen: Breslau



Gebäude in Wąwolnica

Wąwolnica (deutsch Wammelwitz) ist ein Ort in der Stadt-Land-Gemeinde Strzelin (Strehlen) im Powiat Strzeliński (Kreis Strehlen) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wąwolnica liegt ca. sieben Kilometer südlich von Strzelin (Strehlen).

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte sind Lipowa (Leipitz) im Nordwesten, Komorowice (Kummelwitz) im Südwesten, Szczodrowice (Wammen) im Nordosten, Biały Kościół (Steinkirche) im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wammelwitz geht möglicherweise eine slawische Gründung voraus, die im Zuge der Ostkolonisation deutsches Recht erhielt. 1299 erscheint das Dorf in einer Urkunde als „Wanwolwicz“. Damals gehörte es dem Zisterzienserkloster Grüssau im Herzogtum Schweidnitz und gelangte 1313 durch Schenkung an das Klarissenkloster Strehlen.[1] Nach der Teilung des Herzogtums Schweidnitz 1321 gehörte Wammelwitz zum Herzogtum Münsterberg. Dessen Herzog Bolko II. bestätigte 1336 im Vertrag von Straubing die böhmische Lehenshoheit. Im 14. Jahrhundert war es in Besitz der Herren von Baitzen.[2] 1427 gelangte Wammelwitz zusammen mit Strehlen, zu dessen Weichbild es gehörte, an das Herzogtum Brieg.[3] In der Reformationszeit ging der klösterliche Besitz an Herzog Friedrich II. von Liegnitz. In der Folge wurde Wammelwitz dem Domänenamt Rothschloß zugewiesen. Nach dem Tod des Herzogs Georg Wilhelm I. 1675, mit dem das Geschlecht der Schlesischen Piasten erlosch, fiel Wammelwitz zusammen mit dem Herzogtum Brieg als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Böhmen zurück. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg wurde Wammelwitz 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen abgetreten.

1783 zählte das Dorf zwölf Feuerstellen und 105 Einwohner.[4] 1845 waren es 17 Häuser, eine Freischoltisei, 114 überwiegend evangelische Einwohner (zehn katholisch), evangelische Kirche zu Steinkirche, katholische Kirche zu Danchwitz, ein Schmied und ein Schneider.[5] 1874 wurde aus den Landgemeinden Danchwitz, Gambitz, Geppersdorf, Steinkirche, Wammelwitz und Wammen und deren Gutsbezirken der Amtsbezirk Geppersdorf gebildet.[6] Wammelwitz gehörte bis 1945 zum Landkreis Strehlen. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Wammelwitz mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Wąwolnica umbenannt. Die Einwohner wurden größtenteils vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Heute ist Wąwolnica Teil der Stadt-Land-Gemeinde Strzelin. Von 1975 bis 1998 gehörte das Dorf zur Woiwodschaft Breslau.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Wammelwitz, hervorgegangen aus einer Freischoltisei der Familie Kärber, heutiger Neorenaissance-Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, umgeben von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden und einem Landschaftspark[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wąwolnica, Lower Silesian Voivodeship – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klöster Grüssau und Strehlen
  2. Andreas von Klewitz: Schlösser und Herrenhäuser im niederschlesischen Kreis Strehlen/Strzelin: ein gefährdetes europäisches Kulturerbe. C.A. Starke, 2002, ISBN 978-3-7980-0602-7 (google.com [abgerufen am 26. Juli 2021]).
  3. Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 521.
  4. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: so das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Erster Band. bey Johann Ernst Tramp, 1783 (google.de [abgerufen am 26. Juli 2021]).
  5. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 26. Juli 2021]).
  6. Amtsbezirk Geppersdorf. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  7. Wąwolnica. Abgerufen am 26. Juli 2021.