Walther Keller
Rudolf Walther Eduard Liebegott Keller (* 30. April 1869 in Stuttgart;[1] † 30. März 1952 ebenda) war ein deutscher Verleger.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walther Keller, Sohn des Kaufmanns Rudolf Keller (1838–1904) sowie der aus Tübingen stammenden Emma (geb. Schuler, 1845–1878), absolvierte nach abgelegtem Abitur eine Buchhändlerlehre in Stuttgart. Nach einer Gehilfentätigkeit in der Schragschen Buchhandlung in Nürnberg bildete sich Keller in Stuttgart und Paris weiter, wo er zudem Vorlesungen und Kurse an der Technischen Hochschule beziehungsweise Sorbonne belegte.
1893 erwarb Keller zusammen mit Euchar Nehmann die angeschlagene Franckh’sche Verlagshandlung in Stuttgart. Nachdem Keller zunächst die literarische Auslegung des Verlags beibehalten hatte, wandte er sich nach der Gründung der Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde im Jahr 1903 und der ein Jahr danach erfolgten Herausgabe der Zeitschrift Kosmos ausschließlich den Naturwissenschaften zu. Der Erfolg der Zeitschrift, die die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Fortschritte einer breiten Leserschaft naheführen wollte, war enorm. Im Jahr 1912 waren bereits mehr als 100 000 Abonnenten registriert. 1939 beschäftigte der Verlag Franckh über 300 Mitarbeiter, die die Leser des Kosmos unter anderem mit Selbstbau-Fernrohren, Mikroskopen sowie verschiedenen Kosmos-Baukästen und -Lehrspielzeugen versorgten.
Der 1916 zum Hofrat ernannte Walther Keller, der nach 1945 noch den Wiederaufbau und -aufstieg des im Krieg zerstörten Verlags miterlebte, verstarb 1952 einen Monat vor Vollendung seines 83. Lebensjahres in Stuttgart.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 23. April 1898 heiratete Walther Keller in der Stuttgarter Hofkirche die 1875 in Köln geborene Paula Regensberg, eine Tochter des Redakteurs Friedrich Regensberg.[1] Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter und drei Söhne hervor.[2] Sein Sohn Rolf übernahm 1950 die Leitung der Franckh’schen Verlagshandlung W. Keller & Co., die er bis zu seinem Tod 1987 innehatte. Ein weiterer Sohn war der Verleger, Fotograf, Druckereileiter und Kunstsammler Dieter Keller (geb. 1909 in Stuttgart, gest. 1985 ebenda).[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adalbert Brauer: Keller, Walther. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 468 (Digitalisat).
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 5. Saur, München 1996, ISBN 3-598-23163-6, S. 498.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ehebuch der Hofkirche Stuttgart, Trauungen 1818–1898, Eintrag Nr. 8/1898 vom 23. April 1898; Heirat von Walter Keller und Paula Regensberg; eingesehen auf ancestry.de am 12. Januar 2024.
- ↑ s. NDB, S. 468.
- ↑ Waschzettel zu: „Dieter Keller – Das Auge des Krieges / The Eye of War“, in: Buchkunst Berlin, Galerie, Verlag, Agentur, https://www.buchkunst-berlin.de/produkt/dieter-keller-das-auge-des-krieges-the-eye-of-war/ : „Dieter Keller (1909–1985), als Sohn des erfolgreichen Inhabers des Franck-Kosmos Verlagshauses geboren, …“
Personendaten | |
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NAME | Keller, Walther |
ALTERNATIVNAMEN | Keller, Rudolf Walther Eduard Liebegott (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verleger |
GEBURTSDATUM | 30. April 1869 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 30. März 1952 |
STERBEORT | Stuttgart |