Weitzgrund

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Weitzgrund
Koordinaten: 52° 12′ N, 12° 32′ OKoordinaten: 52° 11′ 33″ N, 12° 31′ 37″ O
Eingemeindung: 1959
Eingemeindet nach: Bad Belzig
Postleitzahl: 14806
Vorwahl: 033841
Ortsansicht
Ortsansicht

Weitzgrund ist ein bewohnter Gemeindeteil der Stadt Bad Belzig im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sendemast bei Weitzgrund

Der kleine Gemeindeteil (12 Einwohner im Jahr 2009) liegt mitten in einem Waldgebiet etwa 7 km nordwestlich von Bad Belzig und ist über die Kreisstraße 6936 mit Verlorenwasser verbunden. Weitzgrund liegt im Naturpark Hoher Fläming. Sein Gebiet gehört zur Oberförsterei Dippmannsdorf. Der Radweg Berlin–Hameln führt durch Weitzgrund,[2] ebenso der Naturpark Rundwanderweg 13.

Geschichte und Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1580 erstmals als Gegen den Weitgründen schriftlich erwähnt. Früher tauchte der Bach Verlorenwasser kurz hinter seiner ursprünglichen Quelle bei Weitzgrund in den Sandboden ab (daher der Name). Wenige hundert Meter weiter kam er wieder ans Tageslicht. Inzwischen hat sich sein Quellgebiet bachaufwärts verlagert und das Gewässer hat heute einen ununterbrochenen Lauf. Ende des 16. Jahrhunderts war das forwergk heist weidtgrundt ein Vorwerk mit einer Schäferei und einer Ziegelscheune.[3] Der Pfarrer aus Belzig bekam im Jahr 1591 von der Mark Weitzgrund den Zehnt. Die Schäferei erschien im Jahr 1617 als Schefferey Weitzengrunde. Im Vorwerk lebte im Jahr 1777 ein Häusler; 1791 wurde die Siedlung als Weitzgründe bezeichnet.

Das Vorwerk war bis 1837 auf 15 Wohnhäuser angewachsen und im Jahr 1858 insgesamt 706 Morgen (Mg) groß: 6 Mg Gehöfte, 200 Mg Acker und 500 Mg Wald. Es gab das Vorwerk mit dem Abbau Ziegelei sowie 20 Wohn- und 28 Wirtschaftsgebäude.

Zur Jahrhundertwende gab es in Weitzgrund 22 Häuser (1900). Im Jahr 1928 wurden von Gutsbezirk Dippmannsdorf Forst die zwischen Weitzgrund und Benken an der sächsischen Provinzgrenze liegenden Parzellen (Jagen 146–180 der Försterei Verloren Wasser) sowie die vom Gutsbezirk Fredersdorf die westlich von Weitzgrund liegende Parzelle Kreutzwitz eingemeindet. Hinzu kamen vom Gutsbezirk Schmerwitz die im Fredersdorfer Gutsbezirk Revier Kreutzwitz und die im Gutsbezirk Dippmannsdorf Forst Revier Verloren Wasser (Jagen 146 bis 180) ausgewiesenen Wege, soweit sie bisher katastermäßig noch zum Gutsbezirk Schmerwitz gehörten. Alle Flächen wurden in einer Landgemeinde vereinigt, die im Jahr 1931 eine Fläche von 833 Hektar (ha) umfasste. Darauf standen 12 Wohnhäuser mit 13 Haushaltungen. Im Jahr 1939 gab es einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, der größer als 100 ha war. Ein weiterer Betrieb war zwischen 20 und 100 ha, zwei zwischen 10 und 20 ha, zwei weitere zwischen 5 und 10 ha sowie zwei zwischen 0,5 und 5 ha. Im Jahr 1959 kam Weitzgrund als Ortsteil nach Belzig. Im Jahr 1973 bestand im Ort eine Revierförsterei.

Die Siedlung besteht im 21. Jahrhundert aus wenigen Gehöften. Der Dorfkern ist unter der Nr. 30448 in die Denkmalliste des Landes Brandenburg, Landkreis Potsdam-Mittelmark eingetragen.[4] Das Reit- und Landhaus Weitzgrund betreibt eine Pferdepension mit Reitschule und ist Ausbildungsbetrieb für Pferdezucht / Tierzucht mit einem Zuchtbetrieb.[5] Östlich von Weitzgrund befindet sich der Sender Belzig-Weitzgrund. Das Dorf wurde an eine Glasfaserleitung angeschlossen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung in Weitzgrund von 1817 bis 1946
Jahr 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946
Einwohner 68 100 98 110 113 96 85 57 43 56

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelpunkt der DDR

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weitzgrund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter R. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil V: Zauch-Belzig. Erstauflage. Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1992. (Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-82-2, S. 448 und 449)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Bad Belzig – Ortsteile nach § 45 Kommunalverfassung – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. April 2019; abgerufen am 19. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  2. Radweg Berlin–Hameln
  3. Weitzgrund auf www.genealogy.net
  4. Denkmalliste Landkreis Potsdam-Mittelmark (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive), S. 16
  5. Website des Reit- und Landhauses Weitzgrund