Wilken F. Dincklage

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Singles
Tarzan ist wieder da (als Willem)
 DE528.02.1977(18 Wo.)[1]
Wat? (als Willem)
 DE1918.04.1983(8 Wo.)[1]

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Wilken F. Dincklage (* 21. August 1942 in Hamburg; † 18. Oktober 1994 ebenda) war ein deutscher Musiker, Radiomoderator und Schauspieler. Bekannt war er unter dem Künstlernamen Willem oder auch Der dicke Willem.

Leben

Bevor Dincklage seine Karriere als Musiker begann, jobbte er als Kaufmann und Teekoster. Später arbeitete er in Hamburg als Ostblock-Experte eines Industriekonzerns. Anfang der 1970er Jahre wohnte Dincklage in der Künstler-WG Villa Kunterbunt in Hamburg-Winterhude. Dort lebte er unter anderem mit Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen zusammen.[2]

Am 18. Oktober 1994 starb Wilken F. Dincklage im Alter von 52 Jahren an einer Lungenembolie. Er hatte eine Tochter.

Musik

Als 15-Jähriger kaufte sich Dincklage ein Banjo, und spielte damals in einigen Jazzclubs in Hamburg. Anfang der 1960er Jahre legte er sich dann eine Gitarre zu. 1972 gründete er, unter anderem zusammen mit Peter Petrel, die Rentnerband, die damals aus der Hamburger Szene entstanden ist. Im Jahr 1977 verließ Dincklage schließlich die Rentnerband, um als Solokünstler Willem weiter zu arbeiten. Seine größten kommerziellen Erfolge erzielte er vor allem mit Coverversionen, wobei er die jeweilige Originalversion verulkte; beispielsweise enthält Tarzan ist wieder da ein Zitat aus Disco Duck von Rick Dees. Im Frühjahr 1977 konnte Tarzan ist wieder da Platz fünf der deutschen Singlehitparade erreichen. Im Jahr 1983 gelang ihm eine weitere Chartplatzierung mit Wat?, einer deutschen Fassung von Captain Sensibles Wot. Sein letzter kommerzieller Hit war im Jahr 1986 eine Coverversion von Geil, deren Original von Bruce & Bongo gesungen wurde.[3] Ferner nahm Willem im Jahr 1975 den Song Bist Du einsam heut Nacht, eine Coverversion von Are You Lonesome Tonight?, im Duett mit Helga Feddersen auf.

Radio

Ab dem Jahr 1981 verlagerte Dincklage seinen beruflichen Schwerpunkt auf die Moderation und arbeitete beim Norddeutschen Rundfunk (NDR 2, NDR 1 Welle Nord), Radio Bremen, Südfunk Stuttgart und der Europawelle Saar des Saarländischen Rundfunks. Regelmäßige Sendungen waren von ihm beispielsweise Espresso (Musik raten und singen, Das Dingsbumsspiel), Hits mit Willem und Die Norddeutschen Top Fofftein. Nach der Wende brachte Dincklage seine Medienerfahrung bei Antenne MV, dem ersten Privatsender Mecklenburg-Vorpommerns, ein.

Schauspieler

Wilken F. Dincklage war auch als Schauspieler tätig und spielte kleinere Nebenrollen in den Filmen:

Abgesehen von seiner schauspielerischen Tätigkeit war er Sprecher in einigen Hörspielen; beispielsweise lieh Dincklage seine Stimme der fiktiven Figur Der Schrat aus den Mecki-Hörspielen.

Diskografie

Studioalben

  • 1977: Schwer in Form
  • 1979: ...der mit dem Hut

Kompilationen

  • 1978: Das Beste von der Rentnerband & Willem
  • 1983: Wat? Willem – Seine stärksten Songs

Singles

  • 1973: Grüß mir den Herbert, Hein und Jan und mach kein’ Scheiß mit Fred (... Ach Erika) / Batterflei (Originalversion: Butterfly von Danyel Gérard)
  • 1974: Mas Palomas, ach nee / Ach du Schreck, der Kohoutek
  • 1975: Wir woll’n es schön ham / Schwer in Form
  • 1977: Tarzan ist wieder da / Nächste Woche habe ich Geburtstag
  • 1977: Lass’ die Morgensonne (Endlich untergeh’n) / Dort bin ich zu Haus
  • 1977: Du, Du, Du (She’s a Good Woman) (Interpret: Rentnerband & Willem) / Tanzband auf der Titanic
  • 1977: Fröhliche Weihnachten / Gut’ Nacht, Kinder
  • 1978: Onkel Fuzzy (Interpret: Rentnerband & Willem) / Gestatten, Schmidt
  • 1978: Die Polizei / Trimm Dich fix
  • 1978: Sie (ist, wohl wie Mädchen sind) / Willems Bio
  • 1979: Nie wieder Alkohol / Nur vom Allerfeinsten
  • 1979: Herein in den Beknacktenclub (Interpret: Willem, Günter und all’ die Anderen) / Mit Zampel un Kaffetäng
  • 1980: Oma’s Märchenstunde / Kurti’s Delight
  • 1980: Der Eiertoller der Rock’n Roller / Freitag Nachmittag im Urwald (Umbaumbarassa)
  • 1983: Armer Bär / Armer Bär (Instrumental)
  • 1983: Wat? / Mein Aufbaupräparat
  • 1985: Kasse machen (Originalversion: Doin’ the Ali Shuffle von Alvin Cash) / Latte Si
  • 1986: Geil / Willems B-B-Boogie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Hit-Bilanz, deutsche Chart-Singles auf CD-Rom, Taurus Press
  2. Günther Fink: Otto – der wandelnde Ostfriesenwitz wird Sechzig. In: Welt online, 12. Juli 2008
  3. Niels Kruse: 1985: Deutschland ist geil. In: Stern online, 13. Dezember 2005.
  4. Artikel aus IMDb