Winfried König (Geistlicher, 1932)

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Winfried König (* 4. Dezember 1932 in Haltern am See; † 10. November 2015 in Münster-Wolbeck[1]) war ein römisch-katholischer Geistlicher und langjähriger Apostolischer Visitator für die Gläubigen und Priester des ehemals deutschen Erzbistums Breslau.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winfried König wurde zwar im Münsterland geboren, wuchs aber in Gläsendorf, Landkreis Grottkau (seit 1945 Szklary, Gmina Kamiennik) auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er als Heimatvertriebener zurück ins Münsterland.[2] Er studierte in Münster und Innsbruck Philosophie sowie Katholische Theologie und empfing am 29. Juni 1960 die Priesterweihe.[3] Er war unter anderem Kaplan in Rheine und Präses am Pius-Kolleg in Coesfeld. Seit 1977 war er Diözesanseelsorger für die Vertriebenen und Aussiedler im Bistum Münster. 1980 wurde er Propst an der Propsteikirche St. Clemens in Telgte.[4]

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 8. November 1982 zum Apostolischen Visitator für die Gläubigen und Priester des ehemals deutschen Erzbistums Breslau.[3] Als solcher gehörte er auch der Deutschen Bischofskonferenz an, in deren Ständigem Rat er die Visitatoren der Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten vertrat.[4] Er gab den Heimatbrief der Katholiken des Erzbistums Breslau heraus und engagierte sich für die Verständigung zwischen Deutschen und Polen.[2]

Im Jahr 2008 wurde er emeritiert, blieb den aus Schlesien stammenden Katholiken aber verbunden, etwa als Ehrenvorsitzender des Schlesischen Priesterwerkes e.V. und als stellvertretender Vorsitzender der von ihm gegründeten Kardinal-Bertram-Stiftung.[3]

Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Zentralfriedhof Münster.[3]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das gemeinsame Erbe bewahren: ein Gespräch mit dem Bischof von Oppeln, Dr. Alfons Nossol, und die gegenwärtige Situation, Wienand Köln 1989
  • Maria wir Dich grüßen. Ein Betrachtungsbuch mit schlesischen Kunstwerken, 1988
  • Vom Sterben schlesischer Priester 1945/46. Ein Ausschnitt aus der schlesischen Passion, Wienand Köln 1990 (3. Auflage), ISBN 3-87909-188-9, zusammen mit Johannes Kaps, Emil Brzoska
  • Nachrichten für die Schlesischen Priester und Ordensleute, Ausgabe 1994, Schlesische Priestertagung 1994
  • Kirche im Dienst der Schlesischen Menschen: 25 Jahre Apostolische Visitatur Breslau, 1998, ISBN 3-932970-16-0, zusammen mit Joachim Meisner, Rudolf Müller, Alfons Nossol
  • Erbe und Auftrag der schlesischen Kirche: 1000 Jahre Bistum Breslau (Dziedzictwo i posłannictwo śląskiego Kościoła : 1000 lat diecezji wrocławskiej), Laumann Druck und Verlag 2002 (2. Auflage), ISBN 3-89960-164-5 (Deutsch/ Polnisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige Winfried König, FAZ, 2. Januar 2016
  2. a b Michael Hirschfeld: König, Winfried. In: Kulturportal West-Ost. Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, abgerufen am 14. Dezember 2015.
  3. a b c d Ehemaliger Apostolischer Visitator Winfried König ist tot. (PDF) In: Homepage. Bistum Görlitz, 17. November 2015, abgerufen am 14. Dezember 2015.
  4. a b Langjähriger Breslauer Visitator Prälat Winfried König gestorben. In: Pressemeldung. Bistum Münster, archiviert vom Original am 22. Dezember 2015; abgerufen am 14. Dezember 2015.
  5. Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen: Gesamtverzeichnis des CV 2007 - Die Verbindungen des CV mit ihren Ehrenmitgliedern, Alten Herren und Studierenden - München 2007, V - S. 527.