Wingillen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Untergegangener Ort
Wingillen (Feuchtwiesen)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 52′ N, 22° 45′ OKoordinaten: 54° 51′ 42″ N, 22° 45′ 10″ O
Wingillen (Europäisches Russland)
Wingillen (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wingillen (Oblast Kaliningrad)
Wingillen (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Wingillen, 1938 bis 1945: Feuchtwiesen, litauisch Vingilai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich drei Kilometer südsüdöstlich von Pobedino (Schillehnen/Schillfelde) an dem kleinen Fluss Osjornaja (dt. See-Graben, früher[1] Alxnuppe) und ist über einen Weg zu erreichen, der von der Regionalstraße 27A-026 (ex R 511) abzweigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Wingillen auf einem Messtischblatt von 1936

Der Ort wurde seit 1660 erwähnt und hieß zunächst Warschallen.[2] Um 1780 war Wingillen ein königliches Bauerndorf.[3] In der Folge wurde eine Abdeckerei eingerichtet, die mit Klein Wingillen bezeichnet wurde, während der Hauptort nun Groß Wingillen genannt wurde. 1857 wurde die Abdeckereibesitzung Klein Wingillen an die Landgemeinde Groß Wingillen angeschlossen. 1874 wurde die Landgemeinde Groß Wingillen in den neu gebildeten Amtsbezirk Schillehnen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[4] Später wurde sie (wieder) einfach mit Wingillen bezeichnet. 1938 wurde Wingillen in Feuchtwiesen umbenannt. 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[5] 170
1871[5] 167
1885[6] 144
1905[7] 148 davon 46 litauischsprachige
1910[8] 158
1933[9] 146
1939[10] 127

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wingillen/Feuchtwiesen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Schillehnen. Die katholische Minderheit (1905: 11 von 148 Bewohnern)[7] war bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So auf der Schroetter-Karte von 1802
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Feuchtwiesen
  3. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 183.
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schillfelde
  5. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  10. Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.