Witt-Ring

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Der Begriff des Witt-Rings stammt aus der Algebra. Er soll die quadratischen Räume über einem Ring , d. h. die -Moduln mit symmetrischer Bilinearform, zusammenfassen. Er wurde 1937 von Ernst Witt eingeführt.[1]

Definition für beliebige Ringe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei ein kommutativer Ring.

Die Menge der quadratischen Räume, d. h. der -Moduln mit symmetrischer Bilinearform, hat eine Ringstruktur mit der orthogonalen direkten Summe als Addition und dem Tensorprodukt als Multiplikation. Man bezeichnet zwei quadratische Räume als stabil äquivalent, wenn es gibt, so dass isomorph zu ist.

Stabile Äquivalenz ist eine Äquivalenzrelation. Die Menge der Äquivalenzklassen bildet mit den durch und induzierten Verknüpfungen einen Ring, der als Witt-Ring bezeichnet wird.

Äquivalente Definition für Körper[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sei ein Körper der Charakteristik . Als hyperbolische Ebene bezeichnet man den mit der symmetrischen Bilinearform , als metabolische quadratische Form eine orthogonale direkte Summe hyperbolischer Ebenen.

Für solche Körper kann der Witt-Ring äquivalent definiert werden als Menge der Äquivalenzklassen für die Äquivalenzrelation: und sind äquivalent, wenn es eine metabolische quadratische Form mit oder gibt.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Für jeden algebraisch abgeschlossenen Körper ist .
  • Für den Körper der reellen Zahlen ist .
  • Für den Ring der ganzen Zahlen ist .
  • Für den Körper der rationalen Zahlen ist (schwache Form des Satzes von Hasse-Minkowski).
  • Für einen endlichen Körper mit ist .[2]
  • Für einen endlichen Körper mit ist .
  • Für einen lokalen Körper mit Maximalideal der Norm ist .
  • Für einen lokalen Körper mit Maximalideal der Norm ist .
  • Für jeden Körper wird der Torsionsanteil von von Pfister-Formen erzeugt. Die Ordnung jedes Torsionselements ist eine Zweierpotenz.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Witt, Theorie der quadratischen Formen in beliebigen Körpern, J. Reine Angew. Math., Band 176, 1937, S. 31–44
  2. Winfried Scharlau (1985): Quadratic and Hermitian Forms, p.40, und Martin Kneser (2002): Quadratische Formen, S. 53.