Wolfgang Schaumberg

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Wolfgang Schaumberg (* 20. Juli 1943) ist ein deutscher Gewerkschafter und ehemaliges Mitglied des Betriebsrats des Bochumer Werkes der Opel AG.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schaumberg studierte in den Jahren von 1963 und 1968 Germanistik und evangelische Theologie an der Philipps-Universität Marburg und ab 1966 an der Ruhr-Universität-Bochum. Nach Abschluss des Staatsexamens lehrte er an Berufsschulen in Bochum und Gelsenkirchen.[1]

Politisches Engagement und Tätigkeit als Betriebsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seines Studiums hatte sich Wolfgang Schaumberg beim Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) engagiert. Im Zuge der Septemberstreiks 1969 versuchte er mit anderen Studierenden des SDS Arbeiter für revolutionäre Aktionen zu gewinnen. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung begann er als Lagerarbeiter bei der Adam Opel AG zu arbeiten, er trat in die IG Metall ein und war bei der Kommunistischen Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten organisiert.[1]

Erstmalig kandidierte er 1972 für den Betriebsrat. Da er zu den Mitbegründern der Gruppe oppositioneller Gewerkschaften gehörte, wurde er 1973 von der IG Metall ausgeschlossen.[2] Er konnte aber dennoch in den Folgejahren bei Betriebsratswahlen Erfolge erzielen und war von 1972 bis 1984 Betriebsrat. Daraufhin war er wieder als Lagerarbeiter in der Produktion tätig. Von 1987 bis 2000 war er wieder Mitglied des Betriebsrats. 1993 gelang Wolfgang Schaumberg die Wiederaufnahme in die IG Metall. Im Jahr 2000 verließ er den Betrieb Opel, setzte aber sein politisches Engagement – auch international – fort.[1]

2004 gehörte er zu den Mitbegründern des „Forums Arbeitswelten Deutschland und China“[3] in Reaktion auf die Zunahme von Investitionen multinationaler Konzerne in der Volksrepublik.

2019 erschien der Dokumentarfilm „Luft zum Atmen. 40 Jahre Opposition bei Opel in Bochum“ (Regie: Johanna Schellhagen), der die politischen Arbeit und die Konflikte im Betriebsalltag zeigt.[4]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bestand Schaumberg. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
  2. »IG Metall - ein angeschlagener Dinosaurier«. In: DER SPIEGEL 36/1973. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
  3. Auf dem Weg zur Weltwohngemeinschaft | Linksnet. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
  4. Johanna Schellhagen. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
  5. Wolfgang Schaumberg: Euro- und Weltbetriebsräte aller Multis, vereinigt uns? Abgerufen am 1. März 2023.
  6. Vollmer. Abgerufen am 1. März 2023.
  7. Wolfgang Schaumberg: Zum Krach in der IG Metall und zum Streit in der Linken. Abgerufen am 1. März 2023.
  8. Wolfgang Schaumberg: »Bekenntnishafte Leerformeln« Über den Oktober-Streik bei Opel und die radikale Linke. Abgerufen am 1. März 2023.
  9. R. T. Frankle: Nutrition education in the medical school curriculum: a proposal for action: a curriculum design. In: The American Journal of Clinical Nutrition. Band 29, Nr. 1, Januar 1976, ISSN 0002-9165, S. 105–109, doi:10.1093/ajcn/29.1.105, PMID 2006.
  10. Wolfgang Schaumberg: Regulierte Leidverteilung? Zur globalen Strategie der DGB- und IGM-Führung. Abgerufen am 1. März 2023.
  11. TIE Germany. Abgerufen am 1. März 2023.
  12. Wolfgang Schaumberg: GM zieht die Zeitschraube an - Über einen neuen Ansatz zur Leistungsbemessung in der Autoindustrie. Abgerufen am 1. März 2023.
  13. Inhalt express 11/2016. In: express. Abgerufen am 1. März 2023 (deutsch).