Wolfgang von Websky

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Wolfgang von Websky (* 29. September 1895 in Berlin; † 12. März 1992 in Wangen im Allgäu) war ein deutscher Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rittergut Schwengfeld um 1881/83, Sammlung Alexander Duncker

Wolfgang war der Sohn des preußischen Offiziers Egmont von Websky (* 1864) und dessen Ehefrau Olga, geborene Gräfin von Moltke-Hvitfeldt (* 1870).[1]

Websky besuchte das Gymnasium in Schweidnitz in Schlesien, in der Nähe des elterlichen Wohnsitzes auf Gut Schwengfeld. Schon in der Schule entdeckte er seine Leidenschaft für die Malerei. Unmittelbar nach dem Abitur nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde schwer verwundet. Seiner künstlerischen Neigung folgend widmete er sich der Ausbildung als Maler an den Hochschulen in Breslau und Berlin und unternahm Reisen nach Italien und Frankreich. Dort erhielt er wichtige künstlerische Impulse. 1939 wurde er als Reserveoffizier eingezogen. Der Zweite Weltkrieg endete für ihn erst 1950 nach fünf Jahren sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Künstlerische Arbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um das Werk von Websky zu verstehen, muss man sich die politischen Umwälzungen, Brüche und Verluste der jüngsten deutschen Vergangenheit vergegenwärtigen. Wolfgang von Websky wuchs in einer Offiziersfamilie mit Großgrundbesitz im preußischen Schlesien auf. 1945 hatte er bis auf seine Familie alles verloren: Besitz, Heimat, künstlerisches Werk, Preußen als geistig-politischen Grund, Breslau und Berlin als seine künstlerischen Zentren. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft begann er in Wangen im Allgäu mit 57 Jahren kompromisslos ein „zweites Leben“ als freischaffender Künstler. Den um ihn herum rastlos einsetzenden wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland ließ er ebenso an sich vorbeiziehen, wie die hektisch wechselnden Moden des Kunstbetriebes, der wesentlich von der gegenstandslosen Malerei beherrscht wurde. Das bewusste Festhalten an Gestalt, Farbe und Form, an einer ästhetischen Grundhaltung war bei ihm nicht nur konservative Tradition, sondern auch Bekenntnis und Opposition gegen die ihm fremd und seelenlos erscheinende Welt der abstrakten Kunst. Besondere Bedeutung in seinem Werk erlangte das Porträt, wobei er intensiv auf die jeweils dargestellten Menschen einging.

Die Stadt Wangen im Allgäu erwarb 1995 eine repräsentative Auswahl seines Schaffens. Diese Sammlung ist jetzt ständiger Bestandteil des ehemaligen Landratsamtes am historischen Marktplatz, dem restaurierten und der Öffentlichkeit zugänglichen „Hinderofenhaus“, in dem sich die Stadtverwaltung befindet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 807..