XZ Tauri

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Doppelstern
XZ Tauri
Aufnahme der von einer Molekülwolke umgebenen Sterne XZ Tauri (links unterhalb der Mitte, rötlich) und HL Tauri (rechts oberhalb der Mitte, bläulich) erstellt mit dem Hubble-Weltraumteleskop
Aufnahme der von einer Molekülwolke umgebenen Sterne XZ Tauri (links unterhalb der Mitte, rötlich) und HL Tauri (rechts oberhalb der Mitte, bläulich) erstellt mit dem Hubble-Weltraumteleskop
XZ Tauri
AladinLite
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Stier
Rektaszension 04h 31m 40,09s [1]
Deklination +18° 13′ 56,6″ [1]
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 10,4 mag [1]
Spektrum und Indices
Veränderlicher Sterntyp CTTS/ROT[2] 
Spektralklasse M2e + M2e [1]
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (18.3 ± 0.04) km/s [1]
Entfernung 450 Lj
Eigenbewegung [1]
Rek.-Anteil: (9,1 ± 2.0) mas/a
Dekl.-Anteil: (−17,8 ± 2.0) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
2MASS-Katalog2MASS J04314007+1813571[1]
Weitere Bezeichnungen XZ Tauri

XZ Tauri (abgekürzt XZ Tau) ist ein Doppel- oder Dreifachsternsystem[3][4] im Sternbild Stier, das sich in der Taurus-Molekülwolke befindet und etwa 450 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Das System wird durch zwei variable T-Tauri-Sterne gebildet, die einen gemeinsamen Schwerpunkt in einem Abstand von 6 Milliarden Kilometer (etwa der Distanz von Sonne zu Pluto) umlaufen.[3] Eine Untersuchung aus dem Jahr 2009 deutet darauf hin, dass ein Stern noch einen nahen Begleitstern hat, so dass es sich insgesamt ein Dreifachsternsystem ergibt.[4]

Animation des Superflares aus dem Jahr 2000, aufgenommen mit dem Hubble-Weltraumteleskop

Das Sternensystem hat eine Blase mit etwa 10.000 Kelvin heißem Gas gebildet, deren Rand rund 96 Milliarden Kilometer von den Sternen entfernt ist und sich mit 150 km/s weiter ausdehnt. Diese Parameter, die typisch für T-Tauri-Sterne sind, lassen auf ein Alter der Blase von 30 Jahren schließen.[3] Eine Bildsequenz des Hubble-Weltraumteleskops über mehrere Jahre hinweg zeigt eine Erweiterung um eine zweite Blase und verdeutlicht, dass weitere Ausbrüche sporadisch auftreten.

Das Herbig-Haro-Objekt HH152 wird von XZ Tauri hervorgerufen.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: XZ Tauri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Schwarzschild: Structure and Evolution of the Stars. Hrsg.: Princeton University Press. 1958, ISBN 0-691-08044-5 (englisch).
  • De Agostini (Hrsg.): L'Universo – Grande enciclopedia dell'astronomia. Novara 2002.
  • J. Gribbin: Enciclopedia di astronomia e cosmologia. Hrsg.: Garzanti. Milano 2005, ISBN 88-11-50517-8.
  • W. Owen, et al: Atlante illustrato dell'Universo. Hrsg.: Il Viaggiatore. Milano 2006, ISBN 88-365-3679-4.
  • J. Lindstrom: Stelle, galassie e misteri cosmici. Hrsg.: Editoriale Scienza. Trieste 2006, ISBN 88-7307-326-3.
  • C. Abbondi: Universo in evoluzione dalla nascita alla morte delle stelle. Hrsg.: Sandit. 2007, ISBN 88-89150-32-7.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f XZ Tau. In: SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, abgerufen am 14. September 2018.
  2. XZ Tau. In: VSX. AAVSO, abgerufen am 14. September 2018.
  3. a b c Movie Shows the Changing Faces of an Infant Star XZ Tauri. Abgerufen am 7. Dezember 2014.
  4. a b C. Carrasco-Gonzales, L. F. Rodriguez, G. Anglada, S. Curiel: High Angular Resolution Radio Observations of the HL/XZ Tau Region: Mapping the 50 AU Protoplanetary Disk Around HL Tau and Resolving XZ Tau S Into a 13 AU Binary (= Astrophysical Journal. Band 693, Nr. 2). 2009, S. L86-L90, doi:10.1088/0004-637X/693/2/L86, bibcode:2009ApJ...693L..86C.